Dienstag, 31. März 2015

Eine Sprachschule in Peru - Abseits vom Massentourismus Spanisch lernen

Wer von euch hat nicht schon mindestens einmal mit dem Gedanken gespielt, etwas "verrücktes" zu machen und für einige Monate ins Ausland zu gehen, dem kalten Deutschland den Rücken kehren, um eine Sprache besser zu lernen oder in einem Freiwilligenprogramm zu helfen. In diesem Zusammenhang hatte ich schon vor einiger Zeit ein Gespräch mit Bernhard von der ASI Sprachschule in Peru. Er erzählte mir von seiner Sprachschule, die weitaus mehr als nur Spanischkurse anbietet und sich nachhaltig sozial engagiert.




Viele junge Menschen haben das Gefühl, dass eine Ausbildung oder ein Studium sie allein nicht mehr glücklich macht und so strömen sie in die Welt hinaus auf der Suche nach dem Unbekannten oder sich selbst. Die Gründe für eine Zeit im Ausland sind vielfältig und reichen von Abenteuerlust, über eine Auszeit bis hin zur Optimierung des Lebenslaufes. Eine Sprachreise oder soziales Engagement sieht nicht nur chic im Lebenslauf aus, sondern steht auch immer öfter direkt als Anforderung in den Stellenprofilen.

Als bekennender Angsthase fragte ich Bernhard als erstes, ob Südamerika nicht viel zu gefährlich sei. Er räumte jedoch meine Befürchtungen schnell aus dem Weg: Auf seiner neunmonatigen Reise durch Südamerika habe er sich immer wohl gefühlt - auch in Peru. Nichtsdestotrotz ist Peru ein Entwicklungsland und hat eine andere Kultur, auf die man sich einlassen muss. Aber wer einige Regeln einhält, wie zum Beispiel nur mit registrierten Taxen fährt und nachts nicht allein an den Strand geht, ist auf der sicheren Seite. Die Sprachschule bei Chiclayo liegt im wohlhabenden Badeort Pimentel, wo nachts sogar unbewaffnete Wachleute Streife laufen.

Strand von Chiclayo



Wer heute als Sprachschule überleben will, muss weitaus mehr im Angebot haben als nur Sprachkurse. Das Unternehmen Academia Superior de Idiomas, kurz ASI, folgt ihrem Motto "Learn and discover" und bietet ebenso Surfkurse, Trekking Ausflüge und Freiwilligenprogramme an. So vermittelt ASI beispielsweise u.a. deutsche Medizinstudenten, die ihr Pflegepraktika in Peru absolvieren möchten.

Im Bereich der Freiwilligenarbeit ist ein neuer Trend zu beobachten, auf den sich die Sprachschule eingestellt hat: Es muss schnell gehen. Die jungen Leute wollen heute nicht mehr ein ganzes Jahr lang bleiben, sondern nur noch im Schnitt 6-8 Wochen. Zuerst wird in der Regel ein Sprachkurs absolviert, um dann für einige Wochen im einem der über 100 Sozial- oder Umweltprojekten zu helfen. Die Schwierigkeit besteht darin für die Volontäre, die nur für kurze Zeit bleiben, eine geeignete und sinnvolle Aufgabe zu finden.

ASI geht daher einen interessanten Weg und führt mit ihrem Englisch-Programm Peruaner, die Englisch lernen wollen und ausländische Freiwillige, die Englisch unterrichten wollen,  geschickt zusammen. Viele Peruaner sprechen nur wenig bis gar kein Englisch, obwohl sie es in ihren Lebensläufen regelmäßig schreiben. Daher bietet die Sprachschule Freiwilligen einen Crashkurs im Unterrichten an und dann kann jeder mithelfen, sogar wenn es nur für ein oder zwei Wochen ist. Englische Muttersprachler die länger bleiben, bekommen sogar freie Kost und Logis. Dafür trainieren Sie die Freiwilligen im Unterrichten und achten darauf dass der Unterricht immer gut ist.



Die Einheimischen, die Englisch lernen, sind bunt gemischt - von Grundschülern über Touristenführer bis hin zum 70-jährigen Rentner. ASI unterstützt auch eine staatliche Initiative die leistungsstarke, jedoch sozial schwache, Schüler auch außerhalb das Unterrichts fördert und bietet diesen Schülern freien Englischunterricht. Zur Zeit gibt es 6 Klassenzimmer und  6 Englischlehrer. Langfristig gesehen, sollen auch eigene Sprachbücher im Englischunterricht verwendet werden, daran gearbeitet wird schon. Um Deutsch zu unterrichten, fehlt bislang in Peru noch die Nachfrage.

Neben dem Sprachunterricht in Spanisch und Englisch sowie dem eigenen Schulgebäude besitzt die Sprachschule auch 2 Häuser mit insgesamt 40 Betten, verteilt auf Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmer. Es wird Touristen aber auch dabei geholfen eine Unterkunft in einem Hostel oder einer Gastfamilie zu finden. Der Sprachschule ist es ein besonderes Anliegen ihren Sprachschülern und Gästen ein Zuhause abseits der Heimat zu bieten und für sie auch während ihrer Reise durch Lateinamerika erreichbar zu sein und in Notfällen zu helfen. Sie sollen Peru nicht nur als Touristen erleben, sondern mit den Einheimischen in Kontakt kommen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben.



Für die Zukunft ist noch viel geplant, beispielsweise die Zusammenarbeit mit einem Partner aus Asien und der Ausbau eines internen IT-Systems, um Prozesse zu optimieren.

Wer jetzt Lust bekommen hat im Hochland der Anden, im Amazonas Regenwald oder am Strand Spanisch zu lernen oder an einem Freiwilligenprogramm teilnehmen möchte, kann sich auf der Internetseite der ASI Sprachschule informieren oder sich von diesem  Video inspirieren lassen.



Fotos: ASI - Bernhard Gessler

3 Kommentare:

  1. Super interessanter post, werde mir die Internetseite noch einmal genauer ansehen, da ich mein Französisch am liebsten im Ausland auffrischen möchte.
    Liebe Grüße,
    Amira von Double XO

    www.doublexo.blogspot.de

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  2. Huhu..
    Davon lese ich heute zum ersten mal und finde das wirklich en coole Idee. Könnte mir durchaus vorstellen, dass so das lernen mehr Spaß macht. Dein Bericht hat alle infos und Hintergründe, die ich brauch.
    Für viele mit sicherheit eine besser und vorallem schönere Möglichkeit zum Sprachen lernen ;)

    Liebe Grüße

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    1. Hi, ich denke auch, dass man eine Sprache am besten vor Ort lernt und nicht auf einer Schulbank. Außerdem macht es so mehr Spaß. Viele Grüße Myriam

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