Sonntag, 31. Mai 2015

Reisebericht Island Teil 2: Die Blaue Lagune - Planschen im Kraftwerkswasser

Nachdem ich in meinem ersten Reisebericht über die schönsten Natursehenswürdigkeiten Südislands geschrieben habe, gehts heute um Entspannung. Und was eignet sich dazu besser als die Blaue Lagune? Die Blaue Lagune ist ein Thermalfreibad und entstand als Nebenprodukt des seit 1976 betriebenen Geothermalkraftwerks Svartsengi. Heute ist sie weltweit bekannt und lädt zum Baden ein.


Blue Lagoon




Die Entstehung der Blauen Lagune

Die Halbinsel Reykjanes besteht größtensteils aus porösem Lavagestein. Durch dieses sickert Meerwasser durch die einzelnen Schichten und vermischt sich im Erdinneren mit Süßwasser. Im Geothermalkraftwerk Svartsengi wird Meerwasser in eine Tiefe von circa 2 Kilometer gepumpt, wo es sich auf 240°C erhitzt, bevor es an die Erdoberfläche zurückkehrt und dort Strom erzeugt. 

Das übrig gebliebene Wasser bildete inmitten des Lavafeldes einen Salzwassersee und beseht zu 70% aus Meerwasser und zu 30% aus Frischwasser. Seine typisch blau-weiße Färbung erhält das Wasser durch die Kieselsäure. Das Wasser hat eine heilende Wirkung und hilft unter anderem bei Schuppenflechten. Am 15. Juli 1999 eröffnete die Blaue Lagune.


Blaue Lagune


Ein Tag in der Blauen Lagune

Da wir Anfang Mai auf Island waren, reichte es vollkommen aus einfach vorbeizufahren ohne vorher zu reservieren. Wer allerdings in der Hauptsaison nach Island fliegt, sollte online unbedingt vorreservieren, da nur eine begrenzte Anzahl an Gästen pro Tag in die Blaue Lagune darf. Als erstes stolpert man über die gepfefferten Preise, die ab 35 Euro (Nebensaison) beginnen.
Wer von Reykjavik aus kommt, fährt zunächst eine Weile am Meer entlang bevor man in eine Landschaft eintaucht, die aus dem typischen schwarzen Lavagestein besteht. Am Horizont kann man bereits die Blaue Lagune anhand der weißen Wolken des Kraftwerks erahnen. Die kurze Strecke vom Parkplatz zum Eingang wehte uns der Wind ordentlich um die Ohren und so beschlossen wir neben dem Eintrittspreis von 35 Euro auch noch einen Leih-Bademantel für 10 Euro zu nehmen.

Wir erhielten ein kleines blaues Armband mit dem man den Schrank abschließen kann und der auch als Kreditkarte für Essen und Getränke funktioniert. Denn das wird erst beim Verlassen des Thermalbades bezahlt.

Als erstes fiel mir die gute Ausstattung der Umkleideräume auf. Neben Fön, Kosmetiktücher, Wattepads und -stäbchen gabs es bei den Duschen auch Shampoo und Duschgel. Sogar an Plastiktüten für die nassen Badesachen wurde gedacht. Super!

Tja und dann hieß es erstmal: Ab ins 38°C warme Wasser! 

Wer den eisigen Wind scheut, kann auch durch eine Tür neben der Umkleide ins Thermalbad gelangen. Dafür muss man nur ein paar Schritte ins Innenbecken machen, sich hinknieen und langsam die Tür ins Freie aufschieben. An jeder Stelle können Erwachsene stehen. Es ist maximal 1,50m tief.

Für Faule gibt es sogar einen Kiosk im Wasser, der die Gäste mit allen möglichen Getränken versorgt. Von Cola, über Bier und Sekt bis hin zum blauen Cocktail "Blue Lagoon".


Kiosk im Wasser


An den Rändern gibt es Möglichkeiten sich im Wasser auf Stein- oder Hölzbänke hinzulegen und zu entspannen. Aber nicht ohne vorher eine ordentlich große Portion Schlamm äh Kieselerde mit einer Kelle aus den Eimern zu fischen und sich damit das Gesicht einzureiben. Schön soll es machen und witzig anzusehen ist es außerdem noch. Jedenfalls wird die Haut danach sehr weich und zart.


Kieselerde - weils schön macht


Für verspannte Nacken eignet sich der Wasserfall hervorragend. Dessen Druck so schwer auf den Schultern lasten kann, dass es leicht schmerzt. 

Tja und ansonsten verbringt man den ganzen Tag im warmen Wasser und verlässt es nur, wenn es unbedingt sein muss und huscht zum Bademantel. Obwohl die Wassertemperatur 38°C beträgt, hatte die Luft Anfang Mai nur eine Temperatur 2°C und es wehte zudem noch ein starker Wind. Beim nächsten Mal nehme ich mir eine Mütze oder Badekappe mit.

Tipp: Mütze und Bademantel einpacken!


In der blauen Lagune ist es sehr windig.


Preise für Essen und Trinken

In der Blauen Lagune gibt es ein Restaurant und ein Bistro. Wasser gibt es gratis - wie überall auf Island. Ein Sandwich kostete 1030 ISK (6,95 Euro) und ein Eis bekam man für 850 ISK (5,74 Euro).

Auch wenn die Preise für deutsche Verhältnisse sehr teuer sind, würden wir beide auf jeden Fall wiederkommen. :)

Der Ausflug eignet sich auch für Leute, die auf Island nur einen Stopover einlegen, bevor sie weiter nach Amerika fliegen. Es fahren stündlich Busse vom Flughafen Keflavik zur Blauen Lagune und zurück.


Eintrittspreise Blaue Lagune

In der Wintersaison vom 1. September bis zum 31. Mai kostet der Eintritt ab 35 Euro, Bademantel 10 Euro, Handtuch 5 Euro. Weitere Pakete sind möglich. In der Sommersaison vom 1. Juni bis zum 31. August kostet der Eintritt ab 45 Euro. Für 10 Euro darf man sich übrigens auch die Blaue Lagune ansehen ohne darin baden "zu müssen". Info


8 Kommentare:

  1. Gott wie schön!
    ich habe mich schon über den ersten Teil so gefreut
    richtig schön da will ich auch mal hin <3

    Hoffe du schaust auch mal bei mir vorbei <3
    AMELY ROSE

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  2. Wow, ich möchte auch mal an solch tolle Orte!
    Toll das du davon berichtest für uns daheimgebliebenen :D
    Wirklich wundervoll!!

    xoxo Colli // tobeyoutiful

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  3. Das sind doch Super-Tipps! Vielen Dank dafür. Also Bademantel mitnehmen, das spart schon mal 10 Euro. Und die Idee mit der Mütze gefällt mir ziemlich gut, die wird auch eingepackt. Ich freu mich schon auf die nächsten Berichte.
    LG Mischa

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  4. Uff. Das geht ja bis 165€ Eintritt hoch... wow.
    Kann man in dem Salzwasser eigentlich "schweben"?

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    1. Nun ja, wenn man die Augen schließt und ganz fest daran glaubt, dann bestimmt. :)
      Aber bei einem Eintritt von 35 bzw. 45 Euro hat man genauso viel Spaß wie bei 165 Euro.
      LG Myriam

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    2. Der Salzgehalt ist nicht so stark wie im Toten Meer, obwohl ein "Auftrieb" zu spüren ist. Aber ich würde dort nicht "schweben" wollen, weil an Körperteile an der Luft sind und das mega kalt ist. :) Also lieber bis zum Hals im warmen Wasser bleiben. :)

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  5. Ohhhhh wow!, wie traumhaft ist das denn bitte ? Wenn ich deine Bilder sehe dann werde ich total neidisch *.* Ich kenne solche schönen Orte gar nicht, bzw wusste gar nicht, dass es sowas schönes auf Island gibt <3
    Das wäre wirklich mal ein sehr sehr schönes Reiseziel, und dein Beitrag ist dafür umso mehr hilfreich <3

    ganz liebe Grüße und vielen Dank für diese schöne Inspirationen <3

    http://feuer-fangen.com

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  6. Irgendwie witzig, ich war letztes Jahr im Juni 2 Wochen in Island und habe auf meinem Blog auch ausführlich darüber berichtet. Und ja, der Bärlauch wuchert auch im Leipziger Auwald, soweit das Auge reicht...
    Viele Grüße, Synnöve

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