Sonntag, 24. April 2016

Klagenfurt - Mediterranes Flair am Wörthersee*

Es heißt Klagenfurt, sei die nördlichste Stadt Italiens. Dass die Stadt am Wörthersee ihren ganz eigenen Charme hat, davon konnten wir uns Anfang April auf unserem Weg nach Kroatien selbst überzeugen. Dies ist somit der erste Reisebricht unserer einwöchigen Kroatientour.

Aussicht auf die Schlangeninsel im Wörthersee vom Pyramidenkogel





Bereits von der Autobahn kann man das blau schimmernde Wasser des Wörthersees erkennen. Als wir am 9. April am Kanal in Richtung des Wörthersees schlenderten, waren wir uns einig, dass die Natur hier bereits weiter ist als in Leipzig. Anna fotografierte gefühlt jede Blüte, die unseren Weg kreuzte und Basti genoss den lauen Abend. Direkt am Wörthersee merkten wir jedoch, dass sobald die Sonne hinter den Regenwolken verschwand, es noch recht kalt ist und so suchten wir, wie kann es auch anders sein, eine Pizzeria auf und wärmten uns, mit direktem Blick auf den See, auf. Die Trattoria Villa Lido war eines der ersten Restaurants, die die Saison am See eröffnete. Die Pizzen wurden frisch im Steinofen zubereitet, auf Wunsch sogar mit Dinkel-Vollkornteig.

Gemütlich am Kanal in Klagenfurt entlang spazieren

Das Wahrzeichen der Stadt Klagenfurt, der Lindwurm, ist vom Hotel aus in 5 Minuten zu erreichen

Müde von der langen Autofahrt und dem Fußmarsch zum Wörthersee schliefen wir zufrieden in unserem Hotel "Arcotel Moser Verdino" ein, ohne zu wissen in was für einem berühmten und geschichtsträchtigen Haus wir eingekehrt waren.

Der Freisitz des Kaffeehauses lädt zum Verweilen ein


Und weil ich solche Geschichten liebe, möchte ich sie euch gern erzählen:

Es begann im Jahr 1680, als die Familie Struggl das alte Haus an der Stadtmauer kaufte und in ein Hotel verwandelte. Der Sohn heiratere bald darauf die schöne Maria Josefa. Jedoch wurde sie bald vom Glück verlassen, als ihr Mann kurze Jahre darauf verstarb. Sie musste nun das Hotel allein führen, bekam aber die Unterstützung vom Nachbarn Josef Moser. Und wie konnte es auch anders kommen, sie verliebten sich und heirateten. Jedoch musste Maria Josefa nach einigen Jahren auch ihren 2. Ehemann begraben. Diesmal bekam sie Hilfe von ihrem Enkelsohn. Er halfen ihr, das bereits bekannt gewordene Hotel erfolgreich weiterzuführen. Sein jüngster Sohn Viktor ließ das Hotel umbauen und es bekam ein neues Dach, ein knallrotes Ziegeldach. Als er 1897 verstarb, verkauften es seine Erben an die Familie Verdino.


Historisches Hotel Foto: Kaffee-Salon im Hotel Moser, Klagenfurt                                Quelle: Pressemappe Arcotel Hotels

Und so endete die Ära der Familie Moser und die einer neuen begann zugleich.

Julius Verdino ließ das Hotel, welches weiter den Namen "Hotel Moser" trug erneut umbauen und errichtete ein Kaffeehaus, welches zum beliebtesten der Stadt avancierte. Als er im Januar 1913 starb, hinterließ er zwei minderjährige Kinder und seine Witwe, die wie einst Maria Josefa Moser, das Hotel als Witwe weiterführte. Somit wiederholte sich die tragische Geschichte eines frühen Todes erneut. Elise Verdino führte ihr Hotel mit strenger Hand und ließ ihren Sohn im Ausland als Hotelier ausbilden. Als er starb, führte seine Frau Herta den Hotelbetrieb bis zu ihrem Tode fort. Nach dem Krieg eröffnete die Tochter das Hotel im März 1954 wieder und ließ es erneut im alten Glanz erstrahlen. Die Tanzabende lockten die Menschen aus der gesamten Umgebung an. Ins Hotel Moser-Verdino zu gehen, war wieder beliebt geworden.


Historisches Hotel Foto vor dem Umbau                                                                            Quelle: Pressemappe Arcotel Hotels


Eine, wie ich finde, bewegte Hotelgeschichte, die etliche starke Frauen hervorgebracht hat.

Seit 1999 betreibt nun die Arcotel Gruppe, auch ein familiengeführtes Unternehmen, dieses traditionsreiche Hotel im Herzen Kagenfurts. Noch heute genießen die Hotelgäste das südliche Flair im Jugendstilbau während einer Tasse Kaffee im Kaffeehaus. Am liebsten natürlich draußen - in Kärnten sitzt man liebend gern draußen. Das Hotel verfügt über 71 Zimmer und Suiten mit kostenlosem, schnellen Internet. (u.a. besonders wichtig für Blogger ;) )

Standardzimmer im Hotel Moser Verdino


Blick in die Suite des Hotels - mit Balkon

Das Hotel beteiligt sich seit 2006 an der langen Nacht der Museen in Klagenfurt und stellt regelmäßig die Werke von verschiedenen jungen Kärntner Künstlern, u.a. Paul Kaminski, aus. Die Gäste der Veranstaltung dürfen Jahr für Jahr für ihr Lieblingsmotiv abstimmen, welches im Anschluss als Postkarte gedruckt wird. Die Postkarte wurde übrigens in Klagenfurt, von einem Verwandten des Hotelbesitzers Moser, erfunden. Hieß wohl aber damals noch Korrespondenz Karte. Hättet ihr das gewusst?
Als Postcrossing-Fan ließ ich mir dies natürlich nicht 2 Mal sagen und erwarb umgehend eine Postkarte, um sie auf Snapchat unter euch zu verlosen. Ich hoffe, dass Sarah, die glückliche Gewinnerin, bereits ihre Postkarte erhalten hat.

Jugendstil Fassade des Hotels Moser Verdino

Ach bevor ich es vergesse: Im Hotel gibt´s ein Steakhouse und ich habe mir sagen lassen, dass der Küchenchef ein wahrer Virtuose auf seinem Gebiet und in ganz Kärnten bekannt ist. 


Joe´s Steakhouse im Hotel Moser Verdino in Klagenfurt                                                   Quelle: Pressemappe Arcotel Hotels

Die zentrale Lage des Hotels lädt unbedingt zu einem Stadtbummel ein. In Klagenfurt kann man super in den diversen kleinen Boutiquen shoppen gehen und die Kreditkarte zum Glühen bringen. Wer es eher ruhiger mag, macht eine beschauliche Bootstour über den Wörthersee und wer hoch  hinaus will, steigt die unzähligen Treppen des Pyramidenkogels empor und genießt den wunderschönen Blick auf den Wörthersee. Die 11 Euro Eintritt lohnen sich, auch wenn der Preis zunächst einmal recht hoch erscheint. Dafür ist der Parkplatz kostenlos. ;) Und wenn man es erst einmal auf die höchste Plattform geschafft hat und die Vögel fröhlich zwitschern hört und die Ausflugsschiffe ihre Bahnen ziehen, vergisst man für einige Momente alles um sich herum und genießt einfach nur die Idylle.

Pyramidenkogel in Klagenfurt

Der Pyramidenkogel ist der weltweit höchste Holzaussichtsturm und hat die höchste überdachte Rutsche Europas. Richtig gehört, ihr nehmt die Treppe oder fahrt mit dem Fahrstuhl hinauf und könnt einfach runter rutschen. Der ganze Spaß kostet 4 Euro extra. Im Souvenirshop gibt es Sonderbriefmarken mit dem Motiv des Pyramidenkogels. Eine kostet 2,90 Euro - das fand ich nun wirklich zu teuer. Zumal die nicht mal hüsch ist.


Blick auf die Rutsche - ziemlich enge Röhre - Immer wenn einer rutschen wollte, wurde er via Funkgerät mit "Ein Rutscher kommt" angekündigt. :)

Das Fazit unseres kurzen Zwischenstopps in Klagenfurt: Österreich ist wunderschön und immer wieder eine Reise wert. Wir waren ein bisschen traurig, dass wir nicht mehr Zeit für Klagenfurt eingeplant hatten. Beim nächsten Mal wollen wir unbedingt  eine Schiffstour auf dem Wörthersee machen und Basti reizen die kleinen Inseln auf dem See. Tja und ich: Ich will das nächste Mal daran denken, mir eine Pizza mit dem coolen Dinkel-Vollkornteig zu bestellen. Das hatte ich nämlich total verpennt.

Aktuelle Tipps für Klagenfurt:

Am 29. April 2016 eröffnet eine neue Sehenswürdigkeit in Klagenfurt: Minimundus - Die kleine Welt am Wörthersee. Dort sind die berühmtesten Bauwerke der Welt mannshoch nachgebaut. Das ist so ähnlich wie Madurodam in Holland. Und nicht zu vergessen, das legendäre Wörtherseetreffen (nicht erschrecken, diese Internetseite spielt Musik ab) Anfang Mai - für Autofreaks ein fester Termin im Kalender.


Aussicht vom Pyramidenkogel

*Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Arcotel-Gruppe entstanden. Die Unternehmensgruppe betreibt derzeit 11 Hotels in Deutschland, Österreich und Kroatien.

3 Kommentare:

  1. Liebe Myriam,

    das sieht wirklich richtig toll aus! Ich war ja als Kind genau dort und sogar schon im Minimundus, auch wenn ich kaum noch eine Erinnerung daran habe. Das bestärkt mich wirklich darin, dort nochmal hinzufahren. Wir waren damals am Ossiacher See und ich bin einfach neugierig, ob es da auch noch so schön ist wie früher.

    Bei dem Turm hätte ich allerdings echt Respekt. Ich habe es nicht so mit solchen Höhen, wobei der Ausblick natürlich wirklich toll ist.

    Deine Postkarte ist leider immer noch nicht da :-( Sind denn schon andere Karten von Dir angekommen?

    Liebe Grüße
    Sarah

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Sarah,

    meine Mama hat ihre Postkarte aus Klagenfurt auch noch nicht, aber schon die beiden Karten aus Kroatien und Mostar. Verflixt wo sind bloß die Karten abgeblieben.

    Die Aussicht vom Pyramidenkogel ist echt schön und da man auch mit dem Fahrstuhl hochfahren kann, ist es wg. Höhenangst nicht so schlimm, da man nicht durch die Gitter-Stufen blicken muss. :)

    LG Myriam

    AntwortenLöschen
  3. Schönes Hotel, wir danken Ihnen für das Teilen. Ich werde dort auf einer Geschäftsreise sein, sollten Sie in diesem Hotel to'll kommen. Meine Freunde rieten mir, diesen Ort zu besuchen http://wellcum.at/, aber ich habe noch nicht entschieden. Sie sagen, dass es schön und sehr hohe Servicequalität ist. Prompt gutes Hotel mit ausgezeichneten Wellness.

    AntwortenLöschen

Für die Kommentarfunktion auf diesem Blog werden neben Ihrem Kommentar auch Angaben zum Zeitpunkt der Erstellung des Kommentars, Ihre E-Mail-Adresse und, wenn Sie nicht anonym posten, der von Ihnen gewählte Nutzername gespeichert. Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie in die Datenspeicherung ein.