Mittwoch, 27. Juli 2016

Was taugt Snapchat für die Reisebranche?

Da ich meine Bachelorarbeit zum Thema "Nutzen und Vorteile des Online Marketings für Tourismus-unternehmen insbesondere bei der Verkmarktung von Individualreisen" geschrieben habe, beschäftigte ich mich u.a. auch mit dem Thema Spapchat. Die einen werden jetzt sagen: Nicht noch ein Kanal, nicht noch eine App. Aber gerade bei jungen Menschen, also der Zielgruppe von morgen, ist Snapchat total beliebt. Also wird es in diesem Beitrag darum gehen, inwiefern man Snapchat u.a. geschickt für das Marketing eines Hotels oder einer Destination einsetzen kann.







Ich denke, dass Snapchat schwer im Kommen ist und dass man lieber jetzt schon "ein bisschen üben" sollte, um dann bereit zu sein, wenn alle wie wild snappen und vielleicht (und hoffentlich) Facebook an Marktanteil verliert. Snapchat hat übrigens vor Jahren bereits ein Übernahmeangebot von Facebook ausgeschlagen und damit trägt der CEO von Snapchat berechtigterweise den Titel "CEO mit den dicksten Eier in der Branche".

Das Besondere an Snapchat ist, dass man nicht abgelenkt wird. Ihr schaut euch die Geschichte eines "Freundes" an und werdet von nichts abgelenkt. Volle Aufmerksamkeit. Außerdem nutzen es viele, um live von Events oder Reisen zu berichten. Ich selbst snappe regelmäßig aus Leipzig und von meinen Reisen. Oft erfahrt die Dinge, die sonst in keinem FMA (follow me around) oder Blogartikel stehen. Zum Beispiel @luisalions: Sie snapt täglich, gewährt ihren Leserinnen Einblicke, die sie sonst nicht bekommen und verrät exklusiv Rabattcodes.

Die App vereint generell zwei Aktivitäten, denen die Menschen am liebsten mit dem Mobiltelefon nachgehen: Fotos machen und chatten. Pro Tag werden rund 700 Millionen Fotos gepostet und 6 Milliarden Videos angeschaut. Wenn die App gestartet wird, ist der Nutzer sofort im Kameramodus und kann Fotos oder Videos machen. Diese kann er entweder einer Person senden oder seiner öffentlichen Geschichte hinzufügen, die die Fotos und Videos automatisch der Reihe nach wiedergibt. Außerdem verfügt die App über eine Chat-Funktion – mit der Besonderheit, dass alle gesendeten Nachrichten und Fotos innerhalb von 24 Stunden gelöscht werden und nicht mehr zugänglich sind. Allein diese Funktionen machen die App noch lange nicht für die Tourismusbranche attraktiv. Jedoch bieten die Zusatzfunktionen ein großes Potential.

Die sogenannten “Geo-Filter” zeigen eine grafische Abbildung der jeweiligen Region, in der man sich gerade befindet. Demnach sind sie nur regional verfügbar und können über ein Foto gelegt werden. Der Geo-Filter kann selbstständig von den Nutzern bei Snapchat eingereicht werden und kann typische Symbole einer Region oder deren Skyline enthalten. Hier besteht der erste Anknüpfpunkt für die Tourismusbranche, insbesondere für Tourismusverbände und Destinationen. Sie können selbst einen Geo-Filter entwerfen und ihn bei Snapchat einreichen. Dadurch erhöht sich die Bekanntheit der Region, da andere Nutzer diese Geo-Filter in den öffentlichen Geschichten der anderen sehen. Dieses Engagement ist kostenlos. In den USA ist Snapchat bereits viel bekannter und wird dementsprechend auch schon von Unternehmen rege genutzt, die entweder eine öffentliche Geschichte für 24 Stunden buchen, die allen Usern angezeigt wird oder eine öffentliche Story von allen Snapchattern buchen, die sich gerade in einem definierten Umkreis um eine Veranstaltung befinden. Für Leipzig gibt es 2 Geo-Filter. Berlin, Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Köln haben jeweils viel mehr verschiedene Geo-Filter. Fast jeder Stadtteil verfügt über mindestens einen Geo-Filter.

Geo-Filter aus Leipzig, New York und Rom


Neben den Geo-Filtern sind auch “Checklisten” möglich. Touristen, die sich in einer Stadt, wie Paris, London oder Rom befinden, bekommen die Gelegenheit einen Filter auf ihr Foto zu legen und verschiedene Sehenswürdigkeiten abzuhaken. Dies erhöht widerum das Branding einer bestimmten Region. Hierbei muss es sich nicht zwangsläufig um bekannte europäische Metropolen handeln. Auch wenig touristisch erschlossene Regionen können auf Snapchat auf sich aufmerksam machen.


Checklisten

Da die Hauptzielgruppe zwischen 18-24 Jahre alt ist und erst noch in das "Reisealter" kommen muss, haben Tourismusunternehmen noch etwas Zeit, um sich eine ausgefeilte Marketing Strategie für Snapchat zu überlegen. Diese App sollte aufgrund ihrer Möglichkeiten jedoch in die Social-Media Aktivitäten eines Unternehmens einbezogen werden, besonders wenn darüber nachgedacht wird eine junge Zielgruppe durch Live-Inhalte ansprechen zu wollen oder wenn der Wunsch besteht in einem neuen sozialen Netzwerk relativ früh aktiv zu werden bevor eine Sättigung eingetreten ist.

In den letzten Wochen kam ein wichtiges Update, welches es möglich macht auch Fotos aus den eigenen Dateien hochzuladen. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Emojis sowie Sticker und es gibt viele verschiedene Filter im Selfie Modus.


Mein Fazit: 

Wenn sich Snapchat in das Gesamtkonzept eines Reiseveranstalters, eines Hotels oder sogar einer Destination gut einfügt und schon eine recht junge Zielgruppe existent ist, kann man es ruhig ausprobieren. Denn das Gute ist: Alle snaps (Fotos und Videos) können gespeichert werden und als Teaser auf anderen SM-Kanälen (SM = Social-Media) verwendet werden.
Um Videos zu drehen, braucht man außerdem kein großes Zubehör und keine ganze Crew. Alles geht mit einem Smartphone und einer Person. Spätestens nach 10 Sekunden endet ein Video automatisch und somit muss man auch keine Videos schneiden. Text, Smilies, Bilder, Uhrzeit, Geschwindigkeit und Geofilter können einfach oder kombiniert verwendet werden. Dadurch dass sich die Stories innerhalb von 24 Stunden auflösen, wird der Abonnent viel häufiger die App benutzen, um keine interessanten Snaps zu verpassen.

Was denkt ihr über Snapchat? Benutzt ihr es selbst? Wenn ja, schreibt mir euren Snapchat Namen in die Kommentare. Hier ist mein Snapcode:


4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Myriam,

    ich bin noch nicht lange auf snapchat unterwegs und hab hier und da so meine Problemchen. ;) Ich gehöre aber auch nicht in die von dir angegebene Zielgruppe. Allerdings nutzen meine amerikanischen Freunde die App und so "musste" ich auch, denn dort ist Facebook schon lange nicht mehr "hipp". ;)

    Ganz liebe Grüße und ich hab dich mal geaddet...
    Karin

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    1. Liebe Karin,

      ich glaube, wenn ich nicht die Bachelorarbeit geschriebeb hätte, wüsste ich heute noch nicht mit Snapchat umzugehen. Aber mittlerweile mag ich die App. Ich habe dich heute morgen auch geaddet. :)

      LG Myriam

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  2. Hallo Myri,
    mich nervt Facebook auch richtig :D
    Ich finde die Idee von SnapChat sehr interessant. Irgendwie sträube ich mich aber davor, noch mehr Zeit mit dem Smartphone zu verbringen und bei jeder Gelegenheit zu denken: das muss ich fotografieren und online stellen.
    Ich hab mal ein Profil auf Instagram erstellt, ein einziges Foto hochgeladen und dann nie wieder genutzt :D :D bei meinem Urlaub an der Mosel letzte Woche, gab es unterwegs fast kein Internet und das war einfach herrlich!!
    Ich kann mir aber vorstellen, dass es für Unternehmen nützlich werden kann. Bilder sagen schließlich mehr als tausend Worte ;)

    Ganz liebe Grüße
    Swany

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  3. Hey Swany,

    ich nutze Snapchat vorallem, weil ich überlegt hatte eigene Videos zu schneiden und auf youtube hochzuladen. Durch Arbeit und Studium hatte ich aber nie wirklich Zeit dafür und außerdem ist auf youtube die Konkurrenz wahnsinnig hoch. Also nutze ich Snapchat als meinen Videokanal passend zum Blog. Heute hatte ich eine Hotelführung und habe parallel gesnapt. Es ist halt ein neues Konzept, dass für mich passt und viel einfacher und lustiger umzusetzen ist als youtube.

    Aber wenn man keinen Blog hat und kein Unternehmen ist, dass eine junge Zielgruppe ansprechen will, braucht man Snapchat nicht unbedingt.

    Heute ist offline sein der neue Luxus - gönne ihn dir :)

    LG Myriam

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