Sonntag, 19. März 2017

Im Interview mit den Erfindern des MatchUp Energy Drinks - von der Idee bis zur fertigen Dose

Während viele Leipziger Studenten Jahr für Jahr laue Sommerabende mit Bier und Musik auf der Sachsenbrücke verbringen, haben sich die drei Erfinder des Energy Drinks "MatchUp" ihre Nächte mit der Erstellung eines Business Plans, dem Entwerfen eines Logos und umständicher Bürokratie um die Ohren geschlagen. Aber die Mühe hat sich gelohnt: Seit Januar 2017 kann man ihren Bio Energy Drink "MatchUp" auf Matcha-Basis auf der eigenen Website bestellen. Ich hab mit Rico, einem der Gründer, darüber gesprochen, wie es ist mit Mitte 20 ein eigenes Unternehmen zu gründen und was an dem Getränk auf Matcha Basis so besonders ist.

Die drei Erfinder des Energy Drinks mit Bio Siegel: Friedrich, Rico und Julius                      Foto:  Copyright Anne Weinrich

Rico habe ich vor einigen Tagen im Innside by Meliá Hotel kennengelernt. Als wir auf den Fahrstuhl warteten, kamen wir ins Gespräch. "Was machst du so?", fragte ich. "Wir haben den Energy Drink erfunden, den du gerade trinkst", deutete er auf mein Glas. Ich ziehe kräftig an dem Strohhalm: "Der ist lecker! Ich stelle übrigens auf meinem Blog Start ups aus der Region vor. ..." Und so kamen wir ins Gespräch.

Die drei Studenten Julius, Friedrich und Rico, allesamt BWL-Studenten aus Leipzig und Halle, hatten von dem Matcha Trend aus Japan gehört und überlegten wie man den Trend stärker nach Deutschland holen könnte. Sie experimentierten zunächst selbst und mischten Matcha Pulver mit Bier. Da das aber zu stark schäumte, musste eine andere Idee her. Außerdem wollten sie nicht nur das Pulver zum selbst mischen anbieten, sondern ein eigenes Getränk kreieren. Und seien wir doch mal ehrlich: Wer verunreinigt schon gern sein heiliges Bier mit einem grünen Pulver?

Ein Energy Drink ist der Zielgruppe leichter zugänglich als nur Matcha Pulver.

Was es werden sollte, stand fest. Auch klar war, dass sie sich professionelle Hilfe ins Boot holen würden, da sie nun einmal keine Lebensmittelchemiker sind und bekanntlich der Schuster bei seinen Leisten bleiben soll. Von der Idee bis zur Produktreife ist ein Jahr ins Land gegangen. In dieser Zeit haben die drei Studenten verschiedene potentielle Produzenten angeschrieben, mit Zutaten, der Stärke der Kohlensäure und Geschmacksrichtungen experimentiert sowie ein Unternehmen gegründet. Dieses haben sie nach den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen benannt: TSP UG

Was viele Nicht-BWLer stark unterschätzen, ist der Recherche Aufwand, der auch für den Business Plan betrieben werden muss. Dazu gehört bspw. eine Konkurrenzanalyse: Welche Preise sind üblich für Energy Drinks, welche Zielgruppe konsumiert Engergy Drinks, welche Bio Enery Drinks gibts überhaupt schon auf dem Markt und wie werden diese angenommen? Gibt es einen ausreichend großen Käufermarkt?

Ist der trockene Teil erledigt, kommt der kreative Teil: Welches Logo soll verwendet werden, was will man mit dem Design beim Endverbraucher erreichen, welche Farben sollen zum Einsatz kommen, etc. Schließlich soll der Kunde durch die Verpackung den Impuls bekommen zur Dose zu greifen und sich näher mit dem Produkt zu beschäftigen.


Im Gespräch mit Rico

Den Erfindern von MatchUp gingen dort viele Gedanken durch den Kopf: Für eine Dose haben sie sich entschieden, weil Energy Drinks traditionell in Dosen verkauft werden. Dass die Dosen im schlichten Grün-Weiß gehalten sind, hat damit zu tun, dass es kaum weiße Dosen gibt und die Farbe Grün natürlich den aktuell trendigen Lifestyle unterstreicht. Das Logo symbolisiert Matcha Blätter. Den Produktnamen MatchUp haben sie gewählt, weil es zum einen ähnlich wie die Zutat Matcha geschrieben wird und es auch für spätere Marketing Kampagnen gut verwendet werden kann.

Es ist gar nicht so einfach die Bio-Zertifizierung zu bekommen.

Um einen Bio Energy Drink auch so nennen zu dürfen, muss man sich für das EU-Bio Siegel zertifizieren lassen. Das ist das Bio-Blatt auf den Bio-Produkten. Die Antragsstellung nimmt einige Zeit in Anspruch und ist auch nicht so leicht. Um das deutsche Bio Siegel auf die Dose drucken zu können, muss man sich nur eintragen, da man ja bereits das europäische Siegel erlangt hat.

Matcha - Eine Balance aus Belebung und Entspannung

Matcha wirkt anders als Koffein in der Kaffeebohne. Das Koffein im Matcha ist an die  die Aminosäure L-Theanin gebunden und daher u.a. viel verträglicher für die Magenschleimheut. Das Koffein setzt sich erst im Darm frei und regt das zentrale Nervensystem an. Mehr zum Themafindet ihr hier:  Wirkungsweise Matcha

Mittelfristiges Ziel der drei Studenten ist es in Supermärkten und Feinkostläden gelistet zu werden. Bars und Hotels sind auch potentielle Abnehmer für ihren Energy Drink. Dann hoffentlich stehen die einzelnen Six-Packs nicht mehr in den Wohnungen der Gründer, sondern in einem richtigen Lager. Denn im Moment verpacken die Jungs die Bestellungen noch selbst.


Gegen Frühjahrsmüdigkeit: Wie wärs mit einem MatchUp?

Langfristig wollen sie mit Geschmacksrichtungen experimentieren und neue Sorten entwickeln. Ein weiteres Ziel ist es einen zuckerfreien Energy Drink auf den Markt zu bringen. Das ist aber eine andere Geschichte.

Und wer weiß, wenn ich in einigen Monaten an lauen Sommerabenden wieder über die Sachsenbrücke flaniere, vielleicht trinkt dann der ein oder andere Student ein MatchUp Energy-Drink. Zu wünschen wäre es den drei Gründern.

Wenn du jetzt Durst auf den neuen Energy Drink der 3 Jungs bekommen hast, kannst du auf der Seite MatchUp Drinks  deine Bestellung aufgeben, die anschließend höchstpersonlich und liebevoll verpackt wird und wenn du es stark findest, dass die drei mit Mitte 20 ein eigenes Unternehmen gegründet haben, dann gibt ihnen doch einfach einen "Daumen hoch". Auf Instagram suchen die drei übrigens nach Produkttestern.

4 Kommentare:

  1. Ich finde es immer total spannend zu sehen, wie viel Herzblut jemand in seinen Traum reinsteckt! Ich wünsche den dreien wirklich ganz viel Erfolg!
    Liebst, Colli
    vom beautyblog tobeyoutiful

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    1. Das ist lieb von dir. Dankeschön.
      Ich bin übrigens ab Donnerstag auf der Leipziger Buchmesse und werde auch darüber bloggen. Wenn du Interesse an einem Genre oder Verlag hast, dann schreib mir das gerne, dann gehe ich gern für eine Stamm-Blogleserin da mal vorbei und schau was es Neues gibt. :)

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  2. Bernd.Schirm@kabelmail.de20. März 2017 um 19:38

    Ein tolles Getränk.Man geht vielleicht ob des großen Angebotes voreingenommen heran.Aber nein, es schmeckt gut gibt einem Auftrieb und löscht Durst und ganz schnell fragt man nach der nächsten Büchse.Toll gemacht Jungs!Macht weiter so,ich werde es ordern und der Stichtag und das ist gut ist der heutigeFrühlingsanfang.Beste Grüße an Euch Bernd Schirm

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    1. Vielen Dank für Ihr Kommentar. Ich hatte den Beitrag auch zum Frühlingsanfang geplant, weil es immer gut ist eine Alternative zum Kaffee zu haben. :) Viele Grüße Myriam

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