Montag, 15. Mai 2017

KeksKonnektion: Kekse für kleine und große Krümelmonster mit Allergien und Unverträglichkeiten

In diesem Beitrag stelle ich euch ein weiteres Start-up Unternehmen aus Leipzig vor: Die KeksKonnektion. Kennengelernt habe ich die beiden Gründer bei einem Blogger-Event in Leipzig. Ihr Konzept - leckere Kekse für Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten - hat mich sofort überzeugt. 
Auch mein Freund und ich verzichten verstärkt auf weizenhaltige Produkte und können seitdem nur noch wenige Süßigkeiten und Kekse im normalen Supermarkt kaufen. Im Familien- und Freundeskreis gibt es Menschen, die sich laktosefrei ernähren müssen, Leute mit einer Nussallergie und Diabetiker. Auch sie können ihr Naschwerk nicht einfach im Discounter kaufen. Daher finde ich die Idee Bio-zertifizierte Kekse für Allergiker herzustellen sehr gut und habe Wolfgang, einen der beiden Gründer, in der Leipziger Backstube zum Gespräch und Kekse essen getroffen.



Die beste Idee um ein Unternehmen zu gründen ist immer, wenn man feststellt, dass es in der Gesellschaft für eine bestimmte Dienstleistung oder für ein bestimmtes Produkt einen Bedarf gibt, aber bislang kein oder noch zu wenige Unternehmen diese Bedürfnisse abdecken können. Es herrscht also ein Mangel und es gibt eine große potentielle Käuferschaft.
 
Das Problem: Menschen mit Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten sowie Diabetes haben es häufig nicht so leicht, wenn sie im Supermarkt nach leckeren Süßigkeiten und Keksen suchen. Das Lesen der Inhaltsstoffe eines jeden Produktes dauert lange und endet meistens damit, dass man es wieder ins Regal zurücklegen muss. 

Die Lösung: Kekse, die trotz Verzicht auf allergene Zutaten schmecken und klar gekennzeichnet sind.

Bei der KeksKonnektion gibt es handgemachte weizenfreie, glutenfreie, histaminarme, nussfreie, fruktose und kohlenhydratarme Kekse, die mit einer speziellen Farbkodierung gekennzeichnet sind. 

So weiß man beim Einkaufen sofort, welche Sorte von Keksen man verträgt. Für meinen Freund, der auf glutenhaltige Produkte verzichtet, suche ich gezielt nach Keksen im orangen Karton. Rote Kartons sind für weizenfreie Kekse, gelbe für histaminarme, grüne für fruktosearme Kekse und so weiter.

Es gab eine Zeit vor dem Weizen


Generell wird kein Weizen verwendet, gebacken wird u.a. mit Emmer, einem Zweikorn-Urkorn. Emmer wurde vor der industriellen Revoluton verwendet. Da es aber nicht ertragsreich genug war, wurde es gegen Weizen ausgetauscht. Früher regten sich sogar vereinzelt Proteste, da den Leuten Weizen einfach nicht schmeckte. Heute denkt kaum noch jemand darüber nach, dass es mal eine Zeit gab, wo Weizen nicht defacto in jedem Produkt drin war. Alle Kekse sind außerdem laktosefrei, weil es relativ einfach ist Milch und Butter zu ersetzen. Die nussfreien Kekse sind trotzdem knusprig. Zu den Verkaufsschlagern zählen definitiv die lowcarb (geeignet dür Diabetiker) und die glutenfreien Kekse. Bei den glutenfreien Keksen hat man bei der KeksKonnektion auch die größte Auswahl. Oftmals sind glutenfreie Produkte im Geschmack nicht so gut. Diese hier sind aber alle richtig lecker. Außerdem gibt es eine getrennte Backstube mit Ventilatoren, die nach außen gehen und den Mehlstaub reduzieren. Dass auch die Richtwerte eingehalten werden, muss regelmäßig für die Zöllarkie Gesellschaft nachgewiesen werden. Wolfgang hat sogar separate Kleidung und selbst die Backbleche sind gekennzeichnet.

Das Urkorn Emmer


Es wird auch viel mit verschiedenen Zutaten experimentiert, um die Kekse noch leckerer zu backen. So wurde Sojamehl gegen Hafer ausgetauscht. Ob ein Keks auch schön knusprig wird, kann Wolfang mit dem Mahlgrad beeinflussen. Als ich dort war, lagen verschiedene Sorten auf Backblechen, da gerade wieder mit Zutaten experimentiert wird. Mein Favorit waren die Müsli-Kekse, nussfrei, aber richtig schön knusprig.

Die Liebe zum Backen entdeckte Wolfgang früh: Der promovierte Maschinenbauer hatte bereits früher ein Eis Café mit seinem Vater, wo auch schon die Cantuccis selbst gebacken wurden. Nach vielen Jahren in der Automobilbranche hat er gemeinsam mit seinem alten Freund Bernd das Unternehmen KeksKonnektion gegründet. Da Bernds Tochter Diabetikerin ist und oftmals bei Freunden nicht mit naschen konnte, haben die beiden mit Keksen für Diabetiker begonnen und schnell gemerkt, dass es viele Menschen mit Unverträglichkeiten und Allergien gibt und so immer weiter ihr Sortiment erweitert. In Zukunft soll es auch leckere vegane Kekse geben.


Frisch aus dem Ofen: Cantucci                                                                                                                       Foto: KeksKonnektion

 

Generell ist ein Anstieg der Unverträglichkeiten in der Bevölkerung zu erkennen.


Allergiker mussen strikt auf bestimmte Lebensmittel  bzw. Inhaltsstoffe vezichten, wobei es Menschen mit Unverträglichkeiten nicht ganz so hart trifft. Sie vermeiden gern bestimmte Lebensmittel, da es ihnen dann besser geht. 

Die KeksKonnektion bietet für beide Gruppen leckere Kekse - und wenn man weder noch ist, findet man ganz sicher auch eine leckere Sorte. Wolfgang findet es sogar gut, wenn er mit seinen Keksen die Geschmäcker polarisiert - lieber findet der Kunde einen Keks, den er liebt als viele Kekse, die "so lala" schmecken.
Allergien und Unverträglichkeiten variieren auch nach der Region. Südtiroler vertragen häufiger kein Gluten als andere  und die Laktoseintolleranz steigt nach Süden hin an.

Diese Kekse sind nicht nur lecker, man kann sie auch guten Gewissens essen. Alle Kekse sind in Bio-Qualität und wenn es möglich ist, wird auf regionale Zutaten zurück gegriffen. So kommt der Emmer bspw. vom Gut Rosenkranz.

Wolfgang legte sogar vor der Handwerkskammer die Meisterprüfung, speziell aufs Kekse backen abgestimmt, ab. Das ist in Deutschland notwendig, wenn man einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnet.

Hier werden die Kekse noch in liebevoller Handarbeit gebacken


Bislang backt Wolfgang mit einer weiteren Bäckerin und der Hilfe seiner Frau die Kekse in liebervoller Handarbeit.  Die Kekse werden auch noch von Hand verpackt. Das spiegelt sich natürlich auch im Preis wieder. Wobei sich die Preise nach den Zutaten und den erforderlichen Arbeitsleistungen berechnen. Dazu zählen u.a.: backen, wiegen und verpacken. Das Verpacken nimmt doppelt so viel Zeit in Anspruch wie das Backen, da jede Schachtel noch von Hand etikettiert wird.

Ein Blick in die Backstube                                                                                                                               Foto: KeksKonnektion

Wenn du nun auch die Kekse von Wolfgang und Bernd aus der KeksKonnektion probieren möchtest, kannst du welche auf der eigenen Homepage oder auf Amazon bestellen.


Krümelmonsters Lieblingskekse

Offenlegung: Während des Interviews habe ich ganz viele leckere Kekse gegessen.

6 Kommentare:

  1. Super Beitrag und vor allem in einer Zeit wo die Allergien wachsen!
    Liebe Grüße
    Petra

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    1. Dankeschön. :) Hast du eine Allergie oder eine Unverträglichkeit?
      LG Myriam

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  2. Super, wusste ich noch gar nicht, dass es bei uns in Leipzig das gibt! Danke für den Hinweis. ich frage mich allerdings, nach was weizenfreie, glutenfreie, histaminarme, nussfreie, fruktose und kohlenhydratarme Kekse eigentlich noch schmecken? :)

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    1. Hi Uwe,
      die sind ja entweder oder. ;) Es gibt also Kekse ohne Nüsse oder Kekse ohne Weizen. Etc. Wobei man bei einer Histamin-Allergie echt die A-Karte gezogen hat, weil man da kaum etwas essen kann. Aber auch da sind die Kekse lecker. Das ist die Zutatenliste: Dinkelmehl, Rohrzucker und Karamell (16%), Butterreinfett, Weinsteinbackpulver, Salz.

      Probieren geht über studieren und wo bietet das sich besser an als bei Keksen? ;)

      Man schmeckt nicht, dass es Kekse für Allergiker sind, weil man einfach andere Zutaten verwendet, die trotzdem geschmacklich gut sind.
      Menschen, die sich nicht viel mit Ernährung beschäftigen, fragen sich, was kann man dann noch essen? Die Antwort ist einfach, man nimmt halt einfach andere Zutaten, die viele nicht kennen, z. B. Emmer. Kannte ich vorher auch nicht. Wir essen bspw. aktuell glutenfreies Brot. Total lecker, es ist aus Reis- oder Maismehl. In den glutenfreien Keksen sind u.a. Haferflocken, Buchweizen und getrocknete Mango.
      Es gibt also viele leckere Alternativen zu Weizen und Industriezucker.
      LG Myriam

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  3. Finde es toll, wenn Unternehmen erfinderisch sind und neues ausprobieren. Ich schötze mich glücklich und habe keinerlei Unverträglichkeit, freue mich aber für Betroffene, dass es einfacher wird und trotzdem sogar noch sehr lecker schmeckt.

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  4. Hallo Myriam,
    danke für diese Interessante Vorstellung! Besonders klasse fand ich, dass es auch eine Kategorie histaminarm gibt, das kenne ich nämlich sonst bei keinem anderen Hersteller, ist aber ein zunehmend bekannter werdendes Problem. Wirklich super!

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