Sonntag, 1. November 2015

Kreta: Jeep Safari durch die wilde Insel

Die letzte Woche verbrachten Basti und ich auf Kreta und erfuhren hautnah, warum diese wundervolle Insel auch die wilde Insel genannt wird. Die Berge sind schroff und rau, Olivenbäume wachsen quer aus den Steilhängen, Moos und andere Kleingewächse bedecken die kargen Berge. Und was bietet sich bei dieser Landschaft mehr an, als eine Offroad-Tour durchs Gebirge? Also buchten wir eine Jeep Safari zum Selbstfahren. Alles einsteigen, die Tour geht los!








Kurz vor 9 Uhr wurden wir vom Hotel abgeholt und saßen wenig später schon im Geländewagen. Basti am Steuer und ich mit der Kamera im Anschlag hinter ihm. Die Fahrt ging in die Berge, vorbei an kleine Bergdörfchen und auf engen Schotterpisten. Wege, die dir kein Navi als erste Option anzeigt. Auch Ende Oktober ist es noch warm auf der Mittelmeerinsel - trotz des Wechsels von Sonne und Schatten. Wir fuhren an einem Abhang entlang, gerade einmal genug Platz für eine Jeepbreite. Rechts nur ein kleiner Zaun, der den Blick in den Abgrund behinderte. Janett, die noch im Jeep saß, wurde zeitweise etwas mulmig. Ihr Freund auf dem Beifahrersitz hatte da weitaus weniger Bedenken.


Kreta - Blick in die bergige Landschaft



Je höher es ging, desto weniger Häuschen säumten den Wegesrand, aber desto mehr Schafe schienen die Fahrbahn für ein Mittagsschläfchen zu nutzen. Und je weiter wir in Richtung Süden fuhren, desto heller wurden die Wolken. Die dunkelgrauen Wolken ließen wir auf der anderen Seite der Berge.

Nach unserem ersten Stopp öffnete der Tourguide unser Verdeck, sodass ich leichter aus dem Jeep fotografieren konnte und auch eine viel bessere Sicht hatte. Leider war der Wind nicht zu unterschätzen. Gottseidank hatte ich 2 Jacken dabei.

Da leider die Kamera eine falsche Einstellung hatte, sind die ersten Fotos nicht so schön geworden. Es kommen gleich aber wieder schönere Fotos. Versprochen!


Die Straße führt nah am Abgrund entlang.

Häuschen im Bergdörfchen

An einigen Stellen sind die Stromleitungen, die sich durch die Bergehänge ziehen, das einzige Anzeichen auf Zivilisation. Hoch oben in den Bergen gibt es meistens nur noch unbefestigte Straßen. Immer wieder bröckelt Gestein von den Felswänden auf die Fahrbahn, die vielen kleinen bis mittelgroßen Steinbrocken auf der Fahrbahn zeugen davon. Schneller als 20 kmh können wir hier im Gegensatz zu den Teerstraßen nicht fahren.

Nach ungefähr 2 Stunden Fahrt, queren wir einen kleinen Bach und kommen zu einer versteckten Taverne, die sich am Eingang der St. Antonius Schlucht (bei Patsos) befindet. Hier haben wir Zeit, um durch die kleine Schlucht zu laufen und einen Kaffee in der Taverne zu trinken.

Die Schlucht war wunderschön, durchzogen von einem kleinen Bach und durch die großen Bäume im Schatten gelegen. Basti und ich zündeten in der kleinen, in den Stein gehauenen Kapelle eine Kerze an, wie wir es auf jeder unserer Reisen machen.





Leider sind die Fotos nicht so schön geworden, weil die Kamera leider auf ISO 6400 stand. :(

In alten Zeiten, heißt es im Prospekt, war diese Gegend ein Verehrungsort des Schutzgottes Hermes, der Gott der Reisenden. Auf dem Grill der Taverne drehten sich gerade Kräuterhähnchen am Spieß. Auf dem Tisch davor lagen große Büschel verschiedener Kräuter, deren Duft die Luft erfüllte. Im Schatten der großen Bäume hätten wir hier noch gut und gern weitere Stunden verbringen können - aber die Fahrt ging weiter. Hier gehts zur Webseite der Taverne.


Im Innenhof der Taverne


Auf der anderen Seite der Berge, endlich waren die dunklen Wolken vollständig verschwunden, rannte ein kleiner Hund neben uns her. Er hatte seine Beute, wahrscheinlich einen Hase, im Maul und sauste mit flatternden Ohren die Straße den Berg hinunter und hielt gut bei unserem Tempo mit. Das Meer funkelte wunderschön blau in der Sonne. Die engen Serpentinen schmiegten sich dicht an den Berg und führten uns zum Wasser. Bald darauf fuhren wir schon auf einer schmalen Schotterpiste direkt am Meer entlang. Ich wurde mutiger und richtete mich auf, sodass ich Fotos im Stehen über dem Jeepdach machen konnte. Sommerfeeling pur.


Kreta - Jeep Safari

Kreta - Blick in den Süden

Kreta- Schotterpiste in Richtung Palm Beach


Ich liebe es, wenn ich das Rauschen des Meeres hören kann. Aus dem Jeep heraus konnte ich schon die Brandung hören. Aber bevor es an den Strand ging, gab es ein Mittagessen in der Taverne. Zunächst bekamen wir einen griechischen Salat mit Brot und Tzatziki serviert. Da ich als einzige ein vegetarisches Gericht bestellt hatte und dafür belächelt wurde, konnte ich leckere Kartoffeln mit gefüllter Tomate und Paprika genießen. Die anderen bekamen auch die leckeren Kartoffeln, aber mit einem Stück fettigem Fleisch. Basti fütterte damit die 2 kleinen, hungrigen Katzen, die sich unterm Tisch eingefunden hatten. Die Frau, die mir gegenüber saß, meinte, dass sie demnächst auch zum vegetarischen Mittagessen tendieren würde. Tja. Glück gehabt, Myri. :)


Vegetarisches Mittagessen

Nach dem Essen ging es an den berühmten Strand von Preveli, auch Palm Beach geanannt. Hier soll einmal ein Schiff, das Datteln geladen hatte, gestrandet sein. Aus den Datteln wuchsen Palmen und so hat dieser Strandabschnitt ein gewisses Karibikflair. :) Aus dem flachen Wasser ragt außerdem noch ein Felsen, der die Form eines Herzens hat, hervor und macht diesen Stand zu einem beliebten Postkartenmotiv.

Aber um zu diesem Strandabschnitt zu gelangen, muss man ein wenig auf die andere Seite klettern, der Ausblick entschädigt die kleinen Strapazen aber direkt wieder.


Blick aufs Meer im Süden Kretas

Der Mann und das Meer

Man sollte mehr Zeit am Meer verbringen

Herz Felsen am Palm Beach bei Preveli

Ein Tag am Meer ist wundervoll.

Für uns war es eindeutig zu kalt zum Baden, aber es gibt noch immer Leute, die auch Ende Oktober noch ins Wasser gehen und sich anschließend von der Herbstsonne trocknen lassen. :) Am Strand genoss sogar ein Schwanenpaar die Sonne am Meer. In diesem Strandabschnitt mündet auch ein Flüsschen und teilt den Palm Beach in 2 Abschnitte. Wer nichts gegen nasse Füße hat, kann sogar noch weiterlaufen und auf den nächsten Hügel klettern.

Um 16 Uhr treten wir den Heimweg an, diesmal sitzt Timo am Steuer und führt den Jeep Serpentine für Serpentine den Berg hinauf, wieder dicht am Abhang entlang. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages tauchen die Berghänge in ein warmes Licht, aber der Wind frischt auf und es wird kälter und windiger. Wir verlassen also den wärmeren und ländlicheren Teil Kretas, um wieder in den touristischen und kälteren Norden der Insel zu fahren. Die rauen, steilen Berghänge, die nur mit Moos bedeckt sind, sind durchzogen von Furchen, die das Regenwasser ins Tal befördern.




Ich sitze hinten im Jeep, mache mir ein paar Notizen und lasse mir den Wind um die Ohren sausen, während ich versuche einen der alten und schiefen Olivenbäume zu fotografieren.

Pünktlich zum Abendessen stellen wir unseren Jeep auf dem Hotelparkplatz ab und sollen den Schlüssel nur ins Handschuhfach werfen - später holt ihn ein Mitarbeiter von Discovery Safaris ab.

Unsere ungefähre Route:

Quelle: Googlemaps                                                                                                                                                                                 

Checkliste Jeep Safari:

- Führerschein einpacken
- Mindestens eine große Wasserflasche
- Feste Schuhe
- Badesachen
- Fotoapparat
- Kopfbedeckung (im offenen Jeep wird es heiß und windig - je nach Jahreszeit)
- Jacke

Im Preis von 72 Euro ist die Reiseleitung, die Abholung vom Hotel, der Jeep (zum Selbstfahren), Benzin und ein Mittagessen inkl. Wasser enthalten. Zum Essen gibt es entweder ein gegrilltes Schweinesteak oder eine vegetarische Platte sowie ein Salat der Saison.


Schattenbild vom Jeep

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