Es gab einmal eine Zeit ohne Geld. Zu
dieser Zeit wurden Waren getauscht. Leider hatte der Tauschhandel
einige Nachteile: Die zu tauschenden Güter waren mitunter schnell
verderblich, man hatte grad kein passendes Gut zum Tauschen oder es
war sehr mühsam die Waren über weite Strecken zu transportieren.
Kurz um: Das Prägen von Münzen
erschien als äußerst sinnvoll. Münzen und später Geldscheine
etablierten sich als Tauschgüter.
Zunächst stand jedem Papier-Geldschein
ein realer Silber bzw.- Goldbetrag gegenüber. Dies lässt sich gut
am Beispiel des USD erklären:
1928 stand auf dem US Dollar
"Silberzertifikat". Das bedeutete, dass man zum
amerikanischen Schatzamt gehen konnte und sein Papiergeld gegen
Silber tauschen konnte. Schon 1953 war diese 100 % Edelmetalldeckung
nicht mehr gegeben. Heute steht auf dem Dollar: "In God we
trust".
Der einzige Wert den der USD heute noch
hat, ist das Vertrauen, dass wir jemanden finden, der uns für diesen
Dollar Waren tauscht.
"Das heutige Weltwirtschaftssystem
hängt einzig und allein davon ab, dass die Menschen diesen bunten
Papierschnipseln ohne jegliche Verpflichtung, genannt US-Dollarnoten,
vertrauen."
Dirk Müller
Die Frage, die sich nun stellt, ist:
Warum haben wir noch immer Vertrauen in den USD?
Mehreren Analysen zu Folge gab es
1972/73 (nach Aufgabe des Goldstandards) eine geniale Verabredung
zwischen dem Weißen Haus und dem saudischen Königshaus.
Die Saudies sollten Öl nur noch gegen
USD liefern, im Gegenzug dazu garantierten die Amerikaner den Saudies
militärischen Schutz. Für diese Annahme gibt es keine
Bestätigungen, jedoch viele Hinweise.
Weltweit werden die meisten Rohstoffe
gegen USD gehandelt. Dieses Prinzip sichert natürlich das
Existenzrecht des Dollars. Denn wenn ständig auf dem wachsenden
Weltmarkt USD zum "Einkaufen" gebraucht werden,
rechtfertigt dies den ständigen Druck frischer grüner Scheinchen.
Am Ende gibt es 2 Gewinner: Die
Scheichs werden reicher, und legen die überschüssigen Dollars in
amerikanische Staatsanleihen an, wiederum damit können die
US-Amerikaner in neue Konjunktur- und Waffensysteme investieren.
Zapfsäule in Saudi Arabien: umgerechnet kostet der Liter Benzin hier 9 Cent |
Dirk Müller fasst zusammen: "Die
ölexportierenden Staaten und Asien liefern Öl und Waren gegen leere
Versprechungen. Dieser Handel wird einzig von dem Vertrauen
getragen, dass der US-Dollar für alle Zeiten von allen
Marktteilnehmern akzeptiert wird.
In den letzten Jahren gab es einige
Länder, die diesen "Deal" nicht mehr mitmachen wollten.
Bestes Beispiel hierfür ist Saddam
Hussein. Bereits im Jahr 2000 wollte er Öl nur noch gegen Euro
verkaufen. Stellt sich die Frage warum er dies tat: Wollte er nur
seinem Erzfeind USA kurz vor der Präsidentschaftswahl schaden oder
hatte er kein Vertrauen mehr in die grünen Papierscheine?
Bereits 2006 "muckte" ein
weiteres Land auf: Der Iran wollte eine Erdölbörse eröffnen und Öl
nicht mehr gegen Dollar sondern gegen Euro handeln. Mit Sanktionen
und etlichem Druck versuchte man den Iran von diesem Vorhaben
abzubringen. Erst im Februar 2008 wurde die Börse eröffnet,
gehandelt wird allerdings in der iranischen Landeswährung Rial.
Auch der venezuelische Staatschef
Chavez drohte mehrmals Öl nur noch gegen Euro zu handeln.
Bleibt zu überlegen, ob die USA
wirklich den Weltfrieden im Sinn haben oder mit aller Macht den
Petrodollar am Leben erhalten wollen.
Buchtipp: CRASHKURS von Dirk Müller
aus dem Knaur Verlag
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