Mittwoch, 2. Dezember 2015

Kreta: Palast von Knossos - das Disneyland der Archäologie

Als wir Ende Oktober auf Kreta waren, musste mir Basti hoch und heilig versprechen, dass wir unbedingt eine archäologische Ausgrabungsstätte besuchen und das obwohl er normalerweise nicht der "Museumstyp" ist. Und was soll ich sagen. Mein Wunsch ging gleich am Montag in Erfüllung. Wir schauten uns die Ausgrabungsstätte Knossos, welche nur wenige Kilometer von der Inselhauptstadt Heraklion entfernt ist, an. Hier befand sich in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausend v. Chr. das Zentrum der minoischen Kultur. Das war die erste Hochkultur auf europäischen Boden und Knossos soll von allen kretischen Ausgrabungsstätten die eindrucksvollste sein.


Disneyland der Archäologie


Obwohl viele Hotels und Reiseveranstalter geführte Touren nach Knossos anbieten, würde ich immer auf eigene Faust nach Knossos fahren. Die Busverbindungen auf der Nordseite der Insel sind gut ausgebaut und es kostet nur ein Bruchteil des Pauschalpreises.
Allein schon die Fahrt am Meer entlang von Rethimno nach Heraklion ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Der Busfahrer hatte leise griechische Schlager an und die Herbstsonne schien durch die Fenster des Busses ins Innere. Urlaubsfeeling. :)

Bei Sonnenuntergang ergibt sich ein wundervoller Kontrast zwischen Ruinen und Wiesen

Der gesamte Komplex umfasst wohl 1400 Räume. Wenn man dort war, ist diese Zahl trotzdem nur schwer vorstellbar, da nur noch niedrige Grundmauern, bis auf wenige Ausnahmen, erhalten sind. Einzelne Gebäude sollen sogar bis zu vier Etagen hoch gewesen sein.
Als einen Palast darf man sich Knossos aber nicht vorstellen, eher als Stadtzentrum. Hier befanden sich Heiligtümer, Kulturbezirke, Werkstätten und Wohnungen. Archäologen sprechen von nicht weniger als 80.000 Einwohnern.



Der Brite Sir Arthur Evans legte die Stätte mit seinem Team in über 40 Jahren Arbeit frei. Dabei ist seine Vorgehensweise heute kritisch zu betrachten: Er zerstörte Elemente, die er für unwesentlich hielt und fügte andere Elemente hinzu, bei denen er glaubte sie sicher rekonstruieren zu können. Daher kommt auch die Bezeichnung: "Disneyland der Archäologie".
Als Tourist ist dieser Aspekt aber eher erfreulich, da man mehr als die Grundmauern sehen kann. Am Eingang der Ausgrabungssätte können versch. Pläne von Knossos gekauft werden. Ebenso kann man sich für 5-10 Euro einen persönlichen Guide buchen.




Es reicht aber meiner Meinung nach völlig aus, sich die Ausgrabungsstätte allein anzuschauen. Bei Sonnenuntergang färbt sich sie Anlage in ein wundervolles Licht und bildet einen wunderschönen Kontrast zu den sattgrünen Wiesen in der Umgebung.



Mein Fazit: Ein "Abenteuerspielplatz" für Erwachsene mit Interesse an Kultur und Geschichte. 
Pssst: Man kann ganz toll auf den Ruinen herumklettern und beim Eingang gibt es ein Restaurant, das super leckere Obst Smoothies anbietet. :) 

Kosten: Busfahrten (Hin- und Rückfahrt, inkl. Linienbus), Eintritt und Smoothie pro Person zw. 25-30 Euro.
Pauschalangebote liegen bei ca. 50 Euro, schließen oft aber eine Führung mit ein.


Aus dem Obst werden super leckere Smoothies. :)

2 Kommentare:

  1. Ich wollte schon immer mal ins Disneyland :) Und dann noch in so ein geschichtliches, gerne doch! Wir haben es wie gesagt leider noch nie so weit in den Süden geschafft, aber deine Fotos laden wie immer zum Träumen ein! Das wäre auf jeden Fall ein Ausflugsziel für mich! Nun geht es bei uns aber erstmal wieder etwas nördlich!

    Liebe Grüße
    Jana

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    1. Liebe Jana,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Auf meinem Blog hat eben eine Weihnachtsverlosung gestartet. Wenn du magst, kannst du gerne daran teilnehmen. U.a. gibt es ein Buch namens "Polarnacht" zu gewinnen. Thema des Buches ist eine Reise durch Skandinavien, Island und Grönland. Könnte also interessant für dich sein, wenn es für dich bald etwas nördlich geht.

      LG Myriam

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