Mittwoch, 17. Dezember 2014

Fotografieren auf Reisen: Unsere neue Kamera - die Panasonic Lumix DMC-LX7

Bereits Mitte November haben Melanie und Thomas zur Blogparade Fotografieren auf Reisen aufgerufen. Und nun endlich nach einer gemeinen Grippe und dem vorweihnachtlichen Lernstress für eine Uni Klausur bin ich endlich mit Sebastians Hilfe dazugekommen meinen Beitrag zu schreiben. Das Besondere an dieser Blogparade ist, dass sie aus 2 Teilen besteht. Zuerst gehts ums Fotografieren auf Reisen und dann wird das schönste Urlaubsfoto ausgewählt. Der Fotograf des Siegerfotos darf entscheiden an welche gemeinnützige Organisation ein Betrag von 30 Euro gespendet wird.


Reiten am Strand von Essaouira




Unsere neue Kamera auf Reisen  - die Panasonic Lumix DMC-LX7

Ich möchte euch unsere neue Kamera – die Panasonic Lumix DMC-LX7 – vorstellen und den Grund, warum wir uns diese Kamera entschieden haben. Genauer gesagt haben wir sie empfohlen bekommen, allerdings mit einem konkreten Ziel unsererseits. Seit ich Digitalkameras besitze, ist mir aufgefallen, dass sie ein Problem in dunkler Umgebung haben. Nun ist es allerdings so, dass die schönsten Motive auf Reisen bzw. die schönsten Stimmungen oft in genau diesen dunklen Umgebungen zu finden sind. Das Grundziel war es also eine Kamera zu finden, die auch in Umgebungen mit schlechten Lichtverhältnissen die Möglichkeit bietet, scharfe Fotos zu machen – nach Möglichkeit auch ohne Stativ. Wir reisen meistens nur mit Handgepäck oder sind nur mit einer kleinen Handtasche unterwegs und nehmen kein Foto-Equipment mit.

Das kleine Foto-ABC

Zunächst ein kleines Grund-ABC der Fotografie, um zu erläuern wo die Problematik genau liegt. Hierzu zunächst einige Begriffe:

Belichtungszeit: Die Belichtungszeit ist das Zeitfenster, in der das Objektiv geöffnet ist, um den Film bei Analogkameras bzw. den CCD-Sensor bei Digitalkameras zu belichten. Durch diese Belichtung entsteht das eigentliche Foto. 
 
Blende: Mit der Blende ist sozusagen der "Öffnungsgrad" des Objektivs gemeint. Sie ist von der Funktion her im Grunde vergleichbar mit der Iris des menschlichen Auges. Genau wie bei der Iris hat auch die Blende mehrere Stufen, in denen sie geöffnet sein kann, je nach Lichtbedarf. Die gebräuchlichsten Blendenwerte liegen von Geöffnet nach Geschlossen bei: 2,8 5,6 8 11 16 22 32. Je größer die Blende ist, umso weniger Licht lässt die durch das Objektiv auf den Film/CCD-Sensor. Blende und Belichtungszeit ergeben zusammen die Menge an Licht, mit der der Film/CCD-Sensor belichtet wird. Für das Verhältnis von Blende und Belichtungszeit gibt es vordefinierte Rahmen. Diese sind festgelegt in einer "ISO-Norm".

ISO-Norm: Die ISO-Norm gibt das Verhältnis von Blende und Belichtungszeit vor. Bei identischer Blende sind die Belichtungszeiten bei steigender ISO-Norm kleiner um ein Bild gleicher Helligkeit darstellen zu können. Technisch gesehen stellt die ISO-Norm die Lichtempfindlichkeit des Films/CCD-Sensors dar. Je höher die ISO-Norm, desto höher die Lichtempfindlichkeit. Früher bei Analogkameras war es so, dass es Filme gab, die mehr oder weniger lichtempfindlich waren. Auf diesen Filmen war die benötigte ISO-Norm (z.B. 200 oder 400) aufgedruckt. Der CCD-Sensor heutiger Digitalkameras ist im Gegensatz zu den Filmen von damals nicht austauschbar. Wie stark Bilder bei hoher ISO-Norm zum Rauschen neigen, hängt daher ausschließlich von der Qualität des CCD-Sensors und ggf. Rauschunterdrückungsmaßnahmen der Kamera ab! Die Qualität (Lichtempfindlichkeit) des CCD-Sensors ist viel entscheidender für qualitativ gute Aufnahmen bei schwierigen Verhältnissen als es bspw. die Anzahl der Megapixel ist. Leider wird dies bei kaum einem Kameratest berücksichtigt.

Problem: ISO-Norm(Lichtempfindlichkeit) und Belichtungszeit haben beide bestimmte Nachteile, die zusammen zu einem Zielkonflikt führen. Mit steigender ISO-Norm neigt ein Foto immer stärker zu Körnung / Rauschen. Dies führt zu dem Eindruck unschöner, verwaschener Farben. Bei einem Stimmungsfoto sollte es daher Ziel sein die ISO-Norm möglichst niedrig zu halten. Bei niedriger ISO-Norm muss jedoch die Belichtungszeit erhöht werden, um genügend Licht auf den Film/CCD-Sensor zu bekommen. Andernfalls würden die Fotos zu dunkel. Zu hohe Belichtungszeiten haben wiederum den Nachteil, dass bewegte Objekte "Holo-Effekte" erzeugen und Bilder ohne Stativ zum Verwackeln neigen. Grundsätzlich problemlos sind Belichtungszeiten von bis zu 1/200 Sek. Höhere Belichtungszeiten (1/125 Sek, 1/60 Sek) verursachen oftmals Probleme. Es gilt also den besten Kompromiss aus Belichtungszeit und ISO-Norm zu finden, die zum einen hinreichend Helligkeit für das Foto bietet, gleichzeitig aber auch nicht zu Verwacklern führt und auch nicht (oder zu möglichst geringem) Rauschen.

In der Praxis ist es so, dass draußen bei Tageslicht die niedrigste ISO-Norm (meistens ISO100, teilweise auch ISO80) problemlos ohne Verwackler genutzt werden kann. In der Dämmerung wird dies recht schnell problematisch. ISO-Werte bis ISO400 sind allerdings in den meisten Fällen ebenfalls ohne oder nur mit geringem Rauschen verwendbar. Alles jenseits von ISO400 hängt stark von der Kamera ab. Bei meiner ersten Digicam Canon Powershot A60 war bereits bei ISO400 Rauschen sichtbar, ISO800 und höher waren unbrauchbar. Die Lumix macht selbst bei ISO3200 noch brauchbare Fotos. Leichtes Rauschen ist allerdings auch schon ab ISO400 erkennbar.


Skyline von Leipzig im 16:9 Format

manueller Modus: Oft liest man den Vorschlag die Blende und Belichtungszeit manuell einzustellen. Wer einfach nur authentische Bilder von einer Situation machen möchte, dem rate ich davon ab. Die Nutzung des manuellen Modus führt meistens zu falsch belichteten Fotos und nicht, wie oft angepriesen, zu besserer Qualität. Das manuelle Einstellen der Belichtungszeit ist im Grunde nur sinnvoll, wenn man ein Foto gezielt falsch belichten möchte, um eine gewünschte Stimmung auf das Bild zu bekommen, die in der Realität so nicht vorhanden war. Etwas mehr Belichtungszeit führt zu einem helleren und daher freundlicheren Bild. Herbstbilder wirken so fotografiert bspw. nicht so trist. Schnell wirken überbelichtete Bilder allerdings auch blaß. Es gilt daher immer abzuwiegen ob sich das Überbelichten wirklich positiv auswirkt. In den meisten Situationen ist dies nicht der Fall, die Fotos werden lediglich blasser.
Es gilt daher: Wer authentische Fotos machen will, Finger weg von der Blende und Belichtungszeit. Die Automatiken der modernen Digitalkameras sind in der Hinsicht sehr präzise. So präzise, dass ein manuelles Eingreifen für authentische Fotografie nicht notwendig ist. Wer gezielt verfälschte Stimmungsfotos machen möchte, dem sei ein vorheriges Experimentieren empfohlen, um ein Gefühl für das Zusammenspiel aus Blende und Belichtungszeit zu bekommen.
Ähnlich ist es im Grunde bei der ISO-Norm. Auch dort funktionieren die Automatiken sehr gut. Allerdings richten sie sich immer an der Handfotografie aus. Wer z.B. mit Stativ fotografiert, für den kann es durchaus sinnvoll sein in dunkler Umbegung im Automatikmodus zumindest die ISO-Norm manuell herunterzusetzen. So werden Blende und Belichtungszeit zwar noch immer automatisch von der Kamera bestimmt, die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors jedoch verändert. So kann man effektiv Rauschen verhindern. Insbesondere bei ruhenden Motiven ist das sinnvoll und problemlos. Das manuelle Verändern der ISO-Norm ist die von mir am häufigsten verwendete manuelle Einstellmöglichkeit der Digitalkamera.

Blitz: Der Blitz gibt dem Bild das Licht, das der Umgebung eigentlich fehlt. So können ISO-Norm und Belichtungszeit beide gering gehalten werden. Es gibt so weder Rauschen noch Verwackler. Was in der Theorie toll klingt, ist in der Praxis in den meisten Fällen unbrauchbar. Zum einen ist der Radius des Blitzes eingeschränkt. Bei reflektierenden Dingen ist er ebenfalls nicht zu gebrauchen. Und selbst wenn beides nicht zutrifft, macht er das kaputt, was wir eigentlich auf das Foto bekommen wollen: Die Stimmung. Da die Stimmung maßgeblich von den Lichtverhältnissen beeinflußt wird, ist das letzte, was wir auf einem solchen Bild brauchen, künstliches, zusätzliches Licht. Meine Verwendung des Blitzes beschränkt sich auf Pass- und Ebayfotos. 

Warum die Lumix DMC-LX7

Nun, wie bereits gesagt habe nicht nicht den Überblick auf dem aktuellen Digicam-Markt. Ich habe mich dementsprechend auf die Erfahrung eines bekannten Hobby-Fotografen verlassen und dessen Empfehlung war die Lumix. Diese Kamera ist daher nicht als einzige wahre Empfehlung zu sehen. Meine Anforderung war: "Fotos im Dunklen per Hand machen können ohne Verwackeln und Rauschen mit Preisrahmen bis ca. 300€". Dinge wie Zoom oder Megapixel waren mir nicht wichtig. Spiegelreflexkameras fielen daher raus, ebenso musste es kein ganz neues Modell sein.
Ihre Sache macht die Kamera auch im Dunklen sehr gut – sie hat daher meine Erwartungen erfüllt. Nett ist auch das Metallgehäuse, die gute Akkulaufzeit, die Möglichkeit 16:9 Bilder ohne Abstriche zu machen, die Blende im Oldschool-Stil per Drehrad am Objektiv, qualitativ sehr gute Videos, wichtige Funktionen (ISO, Verzögerung, Nahaufnahme, Formate, Blende) sind direkt einstellbar ohne sich durchs Menü klicken zu müssen, Bildstabilitator (ermöglicht es ca. 2 Blenden höher verwacklungsfrei zu fotografieren).
Nachteile: Der manuelle Objektivschutzdeckel (habe inzwischen einen Automatischen aus dem Zubehör), das externe Ladegerät für den Akku, die Größe für eine Nicht-Spiegelreflex.


Bilderwettbewerb - Mein liebstes Urlaubsbild 

Puh, da haben mir Melanie und Thomas aber wirklich eine schwierige Aufgabe gegeben. Ich soll im 2. Teil mein liebstes Urlaubsfoto auswählen. Das ist ungefähr genauso schwierig, als würde man zu mir sagen: Du darfst nur ein Paar Schuhe auswählen. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Seit August 2012 sind wir nun regelmäßig auf Reisen. Wir waren bereits u.a. in Schweden, Italien, Frankreich, England und natürlich Marokko. Und ...


Mein liebstes Urlaubsbild: Heimweh und Fernweh zugleich - meine innere Zerrissenheit

Nach langem Überlegen habe ich mich für dieses Foto entschieden. Ich habe es im August auf der Insel Rügen aufgenommen. Es zeigt den Schwanenstein am Strand von Lohme. Die traurige Geschichte, die es zum Schwanenstein zu erzählen gibt, könnt ihr hier nachlesen.

Zu meinem Lieblingsmotiv wird es aus 2 Gründen: 

1. Wenn man den Strand und das kleine Café in der Nähe nicht kennt, vermutet man dort nicht so einen wundervollen Strand. Ich kann mich dort gut für einen Moment in die Südsee hineinträumen. 

2. und viel wichtiger: Im August war ich seit langem wieder mit meinen beiden Schwestern und deren Familien auf Rügen. Seitdem ich studiere, habe ich viel weniger Zeit sie zu besuchen und von daher war es einfach nur schön ein paar Tage mit meiner Familie zu verbringen.

Zum Schluss

Der Sieger des Bilderwettbewerbes darf bestimmen, an welchen gemeinnützigen Verein 30 Euro überwiesen werden. Ich habe mir dafür die Tiernothilfe Leipzig herausgesucht. Da Weihnachten vor der Tür steht, möchte ich euch alle daran erinnern, dass Tiere keine Weihnachtsgeschenke sind und somit bitte auch nicht zu Weihnachten verschenkt werden.

19 Kommentare:

  1. Danke für Euren Beitrag zu unserer Blogparade.

    Die Auswahl einer Kamera ist immer eine spannende Sache, ich habe das ja gerade selber hinter mir, als ich von Spiegelreflex zur Systemkamera gewechselt bin. Erfahrungen im Bekannten- oder Freundeskreis sind da wirklich Gold wert.

    Dann mal viel Spaß und tolle Bilder mit der neuen Kamera.

    LG Thomas

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  2. Da lehnt sich aber jemand weit aus dem Fenster.

    "Es gilt daher: Wer authentische Fotos machen will, Finger weg von der Blende und Belichtungszeit."
    Das halte ich für ausgemachten Blödsinn.

    In vielen Fällen reicht die Automatik einer Kamera, um das Geschehen irgendwie abzubilden. Allerdings gibt es auch genug Fälle, in denen die Kamera eben nicht oder nur schlecht vorhersehen kann, was genau man an einer Szenerie zeigen oder hervorheben möchte. Da kommt man um das manuelle Einstellen nicht herum.

    Wie man zu den Einstellungen, die zu einem für einen selber befriedigenden Bild führen, kommt, ist dabei im Grunde egal, hat aber nichts, aber auch gar nichts, mit Authentizität des Bildes zu tun.

    Noch abenteuerlicher wirds dann hier:
    "Das manuelle Einstellen der Belichtungszeit ist im Grunde nur sinnvoll, wenn man ein Foto gezielt falsch belichten möchte, um eine gewünschte Stimmung auf das Bild zu bekommen, die in der Realität so nicht vorhanden war."

    Das ist nun wirklich ein riesen Stuss. Eine Kamera ist doch kein Zauberkasten, der sich Dinge ausdenkt. Das spannende ist doch gerade, dass sie nur das festhalten kann, was tatsächlich passiert ist.
    Natürlich kann man Dinge festhalten, die so für das menschliche Auge nicht (er-)fassbar sind, aber das heißt doch nicht, dass die in der Realität nicht passiert sind.

    Ich denke, Du solltest Dich mit dem Themen "Fotografie" und "Bildgestaltung" noch ein bisschen weiter auseinander setzen, bevor Du solch große Töne spuckst und Unfug verbreitest.

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    1. LOL fühlt sich da jemand auf den Schlips getreten?

      "Es gilt daher: Wer authentische Fotos machen will, Finger weg von der Blende und Belichtungszeit."
      Das halte ich für ausgemachten Blödsinn.

      -> Für den Otto-Normalo ist das eine Tatsache. Für den Profi sicher nicht, aber der Weg zum Profi ist lang und bis man ein Gefühl für Blende und Belichtungszeit entwickelt hat, geht viel Zeit ins Land. Denn weder LCD und erst recht nicht der Sucher sind eine wirkliche Hilfe um das Ergebnis abschätzen zu können. Viele machen da krampfhaft eine Wissenschaft draus, die in Zeiten von Digitalkameras mit guter Automatik einfach nicht mehr notwendig ist.
      Die Betonung liegt übrigens auf Authentizität. Was soviel bedeutet wie: Das Foto entspricht der Realität. Dass man in der Fotografie zu gerne mit kleinen Lügen arbeitet um etwas schöner darzustellen, als es eigentlich ist, sollte spätestens seit Photoshop klar sein. Diese kleinen Lügen beginnen mit nicht korrekter Beleuchtung und enden in Manipulation mit Computerprogrammen. Das lehne ich, wie gesagt, ab. Und für authentische Bilder sind die Automatiken inzwischen absolut gut. Du hast recht. Nicht in 100% aller Fälle. Aber in 98%. Ob man sich für den Rest wirklich ewig lang mit Blende und Belichtung rumschlagen will - meine Meinung ist: Es ist nicht nötig.

      "Wie man zu den Einstellungen, die zu einem für einen selber befriedigenden Bild führen, kommt, ist dabei im Grunde egal, hat aber nichts, aber auch gar nichts, mit Authentizität des Bildes zu tun."

      -> Ein "befriedigendes Bild" hat in der Tat nix mit Authentizität zu tun. Ich halte, wie gesagt, nix von verfälschter, künstlich positivistisch dargestellter Atmosphäre nur um ein schönes Bild zu produzieren. Was nützt ein Bild, was einen befriedigt (also toll aussieht), aber nicht die Wahrheit darstellt, weil die Realität anders aussah und eine andere Stimmung hatte ? Das Bild ist und bleibt eine Lüge.

      Das ist nun wirklich ein riesen Stuss. Eine Kamera ist doch kein Zauberkasten, der sich Dinge ausdenkt.

      -> In Fotos arbeitet man wie gesagt mit Stimmungen. Diese kann natürlich mit der Belichtung verfälscht werden. Nur weil die Objekte der Realität entsprechen und sich die Kamera nix "dazudenkt", ist das Foto noch lange nicht ehrlich bzw. authentisch. In dieser Hinsicht ist die Kamera dann sehr wohl ein "Zauberkasten" wie du es nennst.

      "Natürlich kann man Dinge festhalten, die so für das menschliche Auge nicht (er-)fassbar sind, aber das heißt doch nicht, dass die in der Realität nicht passiert sind."

      -> Wenn du z.B. Detailfotografie meinst, hast du recht. Aber darum geht es oft nicht. Man versucht gerne Dinge auf eine Art und Weise darzustellen, dass sie zwar toll wirken, aber eben nicht der Realität entsprechen. Sieht man die Dinge dann selbst, ist man enttäuscht. Das sollte man, meiner Meínung nach, vermeiden. Das verstehe ich unter "authentischer Fotografie". Nicht mit irgendwelchen Effekten zu arbeiten, die das Bild positivistisch verfälschen. Insbesondere gilt das meiner Meinung nach für Urlaubsfotos. Es gibt schließlich keinen Grund Dinge positiver / schöner darzustellen als sie eigentlich sind.

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    2. Naja, ehrlich gesagt fing die "Manipulation" von Bildern schon viel früher an, zu Zeiten der analogen Fotografie. Das fing bei der Auswahl des Films (Farbeffekte) an und endete in der Dunkelkammer.

      Das ganze Thema ist dann auch so alt wie die Fotografie. Was darf man, was soll man, was gefällt? Und ich persönlich finde es eigentlich klasse, wenn jeder seiner bevorzugten Stilrichtung nachgeht.

      Da gibt es Dinge die ich toll finde, andere Dinge befremden mich. Aber das macht doch gerade den Reit aus, oder nicht?

      Ich nutze selber auch oft die Halbautomatiken. Aber einen kleinen Einfluss möchte ich schon nehmen. Sei es die Tiefenschärfe über die Blende selber bestimmen oder bei Rennsportaufnahmen einen tollen Mitzieher machen, also die Belichtungszeit selber bestimmen können.

      LG Thomas

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    3. Nein, ich fühle mich nicht angegriffen. Wenn dem so wäre, hätte ich das Fenster einfach wieder zu gemacht und nicht weiter drüber nachgedacht. Womit ich mir nur immer etwas schwer tue ist, wenn jemand offensichtlich Mumpitz schreibt und der dann unwidersprochen stehen bleibt.

      Ich finde deine Antwort interessant und möchte dir daher ein paar Denkanstöße geben, in der Hoffnung, dass Du danach verstehst, warum ich glaube, dass die von mir zitierten Sätze Stuss sind.

      Du schreibst:
      "Die Betonung liegt übrigens auf Authentizität. Was soviel bedeutet wie: Das Foto entspricht der Realität."
      Und hier fängt das Problem schon an. Unsere persönliche Wahrnehmung der Realität entsteht nicht nur durch die Reize, die unser Auge wahrnimmt, sondern auch in der Verarbeitung dieser Reize in unserem Gehirn.
      Schon bei der Aufnahme der Reize werden sich die empfangenen Signale von Mensch zu Mensch unterscheiden. Mal angenommen, wir zwei würden nebeneinander stehen und die selbe Szenerie betrachten. Schon dadurch, dass mein Auge, wie jeder Teil des menschlichen Körpers, minimal anders gebaut ist, als deines, wird es die optischen Reize anders aufnehmen und weiterleiten.
      Kommen diese dann im Gehirn an, verarbeitet dieses diese Reize und greift dabei auch auf Erfahrungen, Erinnerungen, Vorbildung und Emotionen zurück.
      Selbst wenn wir zwei also die exakt selbe Szenerie betrachten, werden sich vor unserem inneren Auge unterschiedliche Bilder, also auch unterschiedliche Realitäten, bilden. Wie stark der Unterschied ist, hängt natürlich von der Szenerie und den Menschen ab, die man vergleicht, aber es gibt ihn.
      Welches ist also die Realität, die Du abbilden möchtest?

      Schwieriger wirds dann auch noch dadurch, dass das Gehirn, ohne das wir es beeinflussen können, eine Vorauswahl trifft. Wir gewichten ganz automatisch die uns übermittelten Informationen. Soll heißen, dass bei gleicher Szenerie dir ganz andere Dinge auffallen werden als mir, weil wir einfach unterschiedliche Persönlichkeiten sind.

      Betrachtet man das auf eine Kamera bezogen, stellt sich das gleiche Problem. Wenn Du mit deiner Kamera ein Bild im Automatikmodus machst und ich ebenfalls mit meiner, auch im Automatik-Modus, werden da trotzdem unterschiedliche Fotos bei entstehen. Das fängt schon bei der verwendeten Brennweite an, setzt sich bei der Art des verwendeten Sensors, der verwendeten Software auf der Kamera und den Fähigkeiten des "Automatik-Modus" fort.
      Welches der unterschiedlichen Bilder ist denn jetzt das authentische? Welches bildet welche Realität ab?

      Davon ab findet schon, es sei denn du fotografiert nur in RAW/DNG etc. eine erste Manipulation der Bilddaten bei der Verarbeitung der vom Sensor aufgenommenen Daten statt. Du hast also gar keine Chance ein Foto ohne Verfälschung aufzunehmen.

      Du siehst also, dass Dein Begriff vom "authentischen" Foto schon an sich Murks ist.


      "Diese kleinen Lügen beginnen mit nicht korrekter Beleuchtung und enden in Manipulation mit Computerprogrammen."

      Was ist denn eine "korrekte Belichtung"? Das Resultierende Foto kann sich schon ändern, wenn man einzig die Art der Lichtmessung in der Kamera umstellt. Welche ist denn da deiner Meinung nach "korrekt"?
      Und der Weißabgleich? Was ist da die korrekte Einstellung? So, dass das Foto am Ende so aussieht, wie unser Gehirn sich die Farben zurechtgebogen hat, damit sie zu unseren Erfahrungen und Vorstellungen passen, oder so, wie sie tatsächlich waren?
      Um zu verdeutlichen was ich meine: Warte bis es dunkel ist, mach die Deckenlampe an und fotografier ein paar Mal die Wand. Bei jedem Foto verwendest Du andere Einstellungen für den Weißabgleich. Welcher ist der "korrekte"?

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    4. "künstlich positivistisch"
      Den Begriff musst Du mir bitte erklären.

      "Was nützt ein Bild, was einen befriedigt (also toll aussieht), aber nicht die Wahrheit darstellt, weil die Realität anders aussah und eine andere Stimmung hatte ? Das Bild ist und bleibt eine Lüge."
      Da werden aber große Worte bemüht. Wenn man es ganz genau nimmt, ist so ein Bild immer eine "Lüge", da die Daten schon während der Aufnahme (unterschiedliche Kamera-Sensoren, Unterschiede im Automatikmodus), beim Speichern (Verarbeitung der Daten, Komprimierung) und erst recht beim Betrachten (Einstellungen beim Druck bzw. unterschiedliche Monitore und deren Einstellungen) verändert werden. Diese Einflüsse kann man mit geeigneten Techniken und Equipment zwar minimieren, aber nie ganz ausschließen.

      Und um den Konflikt von oben nochmal aufzugreifen: Nur weil Deine Wahrnehmung Dir einen anderen Eindruck vermittelt als meine mir, nennst Du mich Lügner? Das ist ein starkes Stück und ziemlich unreflektiert.

      "Nur weil die Objekte der Realität entsprechen und sich die Kamera nix "dazudenkt", ist das Foto noch lange nicht ehrlich bzw. authentisch."
      Das wundert mich nun aber sehr. Hast Du nicht geschrieben:
      "Was soviel bedeutet wie: Das Foto entspricht der Realität."? Wie passt das zusammen?
      Eine Kamera kann die Realität nicht verfälschen. Sie bildet immer eine Wahrnehmung der Realität ab. Diese Wahrnehmung kann man in der Tat durch die Einstellungen (egal ob automatisch oder manuell) beeinflussen, aber es bleibt dennoch eine Wahrnehmung der Realität. Diese entspricht nicht zwingend Deiner, aber das dann als "verfälscht" oder gar "Lüge" zu bezeichnen ist schon ziemlich egozentrisch, meinste nicht?

      "Es gibt schließlich keinen Grund Dinge positiver / schöner darzustellen als sie eigentlich sind."
      Das ist Deine persönliche Meinung, bei der ich dir auch überhaupt nicht reinreden will. Schwierig wird es, wenn Du diese zur allgemeingültigen Wahrheit erklärst und darauf basierend "Tipps" gibst.

      Auch hat Deine persönliche Einstellung zum Thema "Fotografie" wenig damit zu tun, wie man rein technisch mit einer Kamera umgehen kann.

      Nachdem ich dir also hoffentlich zeigen konnte, warum ich Deine Sicht für Unfug halte, hier nun der Bogen zu meiner ursprünglichen Kritik:

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    5. Eine Kamera bildet immer eine Wahrnehmung der tatsächlichen Realität ab. Diese Wahrnehmung wird von den Kameraeinstellungen beeinflusst und von der Idee und dem Ziel des Fotografierenden geleitet.

      Diese Einstellungen trifft entweder die Kamera, anhand der von ihr vorher gemessenen Parameter für Dich, oder man macht sie von Hand. Entscheidend ist, dass jede Einstellung, egal wer sie wie warum gemacht hat, dass Abbild der Realität, dass die Kamera schafft, beeinflusst.

      Sich jetzt hinzustellen und zu behaupten
      "Es gilt daher: Wer authentische Fotos machen will, Finger weg von der Blende und Belichtungszeit."
      ist also nach wie vor völliger Blödsinn.
      Zum einen weil dein Begriff vom "authentischen Foto" schon völlig abstrus und unsinnig ist, zum anderen, weil es völlig egal ist, wer die Einstellungen an der Kamera trifft. Man bildet IMMER nur einen Ausschnitt ab.

      Und auch "Das manuelle Einstellen der Belichtungszeit ist im Grunde nur sinnvoll, wenn man ein Foto gezielt falsch belichten möchte, um eine gewünschte Stimmung auf das Bild zu bekommen, die in der Realität so nicht vorhanden war." bleibt nach wie vor Unfug, da Du überhaupt nicht beurteilen kannst, was in der Realität so vorhanden war, da Du das immer nur auf Basis deiner eigenen Wahrnehmung machen kannst.

      Aber bevor es jetzt zu philosophisch wird:
      Jeder hat seine persönliche Art zu fotografieren. Wenn Du deine gefunden hast und damit zufrieden bist, ist das doch völlig Ok und ich bin der Letzt, der das kritisieren würde.

      Was ich allerdings schade finde ist, wenn Du es nicht schaffst darüber hinaus zu denken und alle anderen als "Verfälscher" oder sogar "Lügner" zu bezeichnen.
      Ich denke, dass Du das einfach aus Unreflektiertheit und auch aus Mangel an technischem Verständnis für die Fotografie heraus machst und unterstelle dir da auch keine bösen Absichten. Meiner Meinung nach hast Du dich in einer Sackgasse verrannt und da Du da nicht wieder heraus kommst, hast Du dir einen an den Haaren herbeigezogenen Authentizitäts-Begriff konstruiert, um es dir in deiner Sackgasse gemütlich zu machen.
      Auch das ist völlig Ok, solange Du dann nicht darauf basierende Unwahrheiten verbreitest.

      Ich hoffe, dass ich dir zumindest ein paar Denkanstöße liefern konnte, damit Du selbst den Weg aus deiner Sackgasse heraus findest. Wenn Du noch weitere Fragen oder Diskussionsbedarf hast, können wir das gerne an konkreten Beispielen erörtern. Ich freue mich immer darüber neue Sichtweisen kennen zu lernen.

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    6. arne, ich arbeite mich nicht in Fachgebiete ein um alles nachzuquatschen, ich mache mir ein eigenes Bild und schreibe, was ich denke. Und wenn es irgendwo aneckt, ist es mir egal. Daraus folgt: Die Sache mit der Authentizität bleibt stehen, auch wenn die Fachwelt es nicht hören will. Jeder von uns kennt diese typischen Urlaubsfotos aus Katalogen, die dann vor Ort nicht stimmen ... ich hasse sowas, mich widert das an. Wer das anders sieht, okay, der soll sich halt mit den entsprechenden Themen befassen ...


      Aber nochmal zu ner anderen, technischen Sache:
      Es heißt ja, mit einer weit geöffneten Blende (kleine Blendenzahl) ließe sich Tiefenunschärfe provozieren. Auch das kann nicht bislang nicht nachvollziehen. Ich habe ein Paar Fotos zum Vergleich gemacht, die Myri bislang hier nicht hochgeladen hat. Eins mit Blende 1,8 und Belichtung 1/125. Eins mit Blende 8 und Belichtungszeit 1/8. Die Helligkeit ist in etwa gleich, das Zweite hat leichte Verwacklungsunschärfe, weil per Hand fotografiert. Aber es gibt auf dem ersten keinerlei Tiefenunschärfe. Und genau das seh ich auch in der Automatik. Denn unabhängig vom Motiv nutzt die Lumix in dunklen Umgebungen immer sehr kleinen Blenden - meist zwischen 1,4 und 1,6. Und da wird auch nix unscharf in der Ferne. Wäre es so, würde das lichtstarke Objektiv doch keinen Sinn ergeben, wenn ich damit nur Vorteile bei Nahaufnahmen im Dunklen hätte. Wie also ist die Sache mit der "Tiefenunschärfe" zu verstehen?

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    7. Hallöchen,

      darf ich auch? :-)

      Also, das mit der Tiefenschärfe stimmt schon. Dass das bei euren Bildern nicht zur Wirkung kommt, das kann mehrere Ursachen haben.

      Zum einem hat Eure Kamera einen CMOS Sensor mit einer Größe von 1/1,7" - das ist relativ klein. Und kleine Sensoren neigen dazu, die Effekte der Tiefenschärfe nicht so deutlich darzustellen.

      Ein anderer Grund wird die Art des Bildes sein. Bei einem Landschaftspanorama wird die Blende kaum einen Effekt haben, oder nur einen sehr geringen. Anders sieht das aber aus, wenn ein Gegenstand im Vordergrund ist. Dieser ist dann immer scharf, wenn auf diesen fokussiert wurde. Bei offener Blende wird der Hintergrund dann unscharf, bei geschlossener Blende Scharf. Das aber auch nur, wenn der Hintergrund recht weit entfernt ist. Bei größeren Sensoren ist der Effekt noch stärker. Da kann man z.B. eine Armbanduhr fotografieren - bei offener Blende sind nur ein paar Millimeter der Uhr scharf, bei geschlossener Blende die ganze Uhr.

      Hach, ich glaube, das ist mal einen Artikel bei uns im Blog Wert. Zusammen mit einer schönen Infografik.

      Fakt ist, diesen Effekt gibt es. Es hängt aber von einigen Faktoren ab, wie der zu sehen ist.

      Hier ist aber mal eine Infografik, leider nur auf englisch aber die Grafiken sprechen dabei auch für sich:

      http://de.photoventure.com/wp-content/uploads/2013/02/Scha%CC%88rfentiefe-beherrschen-Techniken-fu%CC%88r-dynamische-Fotos.jpg

      Wichtig dabei, auch die Entfernung zum fokussierten Motiv spielt eine Rolle.

      LG Thomas

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    8. schreibt da ruhig einen Artikel zu, denn ich komme ehrlich gesagt noch immer nicht auf nen grünen Zweig. Für mich liest es sich nun so, als würde die Blende quasi die Weite des Feldes bestimmen, welches scharf dargestellt wird. Und mittels Brennweite bestimmt man dann wie weit dieses Feld von der Kamera entfernt ist bzw. was man focussiert. Es sieht für mich aber noch immer so aus, als dürften weite Landschaftsbilder mit Blende 1,4 nicht funktionieren. Es müsste dann doch einen scharfen Spot geben (je nachdem wie die Brennweite eingestellt ist) und der Rest davor und dahinter müsste verschwimmen. Genau so zeigts doch auch deine verlinkte Grafik. Aber genau das passiert doch bei meinen Bildern nicht.

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    9. Du hast es auch schon richtig verstanden. Und auch, dass das bei Landschaftsbildern nur begrenzt funktioniert. Je weiter das fokussierte Motiv weg ist, desto größer wird der Bereich, welcher scharf ist.

      Für all das gibt es sogar ein Berechnungstool: http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm

      Nicht erschrecken, das sieht wahnsinnig kompliziert aus. ist es auch, weil man sehen kann, wie viele Faktoren eine Rolle spielen.

      Nehmen wir da mal ein Beispiel: Blende 1,4, Brennweite 28 für eine Landschaftsaufnahme. Fokussiert wird auf einen Waldrand in 2 Kilometern Entfernung. Scharf werden dann alle Dinge im Bild, die zwischen 2,4 cm und unendlich von der Kamera entfernt sind.

      Im zweiten Bild nehmen wir exakt die gleich Einstellung, das gleiche Motiv. Der Fokus liegt aber auf einem Ast in 1 Meter Entfernung. Jetzt wird alles scharf im Bereich von 71cm - 166cm vor der Kamera. In dem Bild wäre dann der Ast scharf, der Waldrand im Hintergrund aber verschwommen.

      Immletzten Beispiel bleiben wir bei dem Ast, schlissen aber die Blende auf 22. Jetzt ist wieder alles scharf von 13cm bis unendlich - also Ast und der Wald im Hintergrund.

      Somit, es wird in der Ferne nur unscharf, wenn ein Fokuspunkt nah an der Kamera gesetzt wird. Wenn das nicht so wäre, und da hadt Du vollkommen Tevht, würden die offenen Blenden keinen Sinn machen bei Landschaftsaufnahmen.

      Es ist aber so, das man mit dem Verstellen der Blende Einfluss auf das Bild nehmen kann. Nur, das Verstellen der Blende alleine bringt nicht unbedingt den gwünschten Effekt, weil noch viele andere Faktoren eine Rolle spielen.

      Und ja, ich habe lange gebraucht um das zu beherrschen jnd lerne heute noch jeden Tag dazu.

      LG und noch ein schönes Wochenende, Thomas

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    10. Ohje, so lange Texte am iPad schreiben, das taugt nix. Sorry für diverse Schreibfehler.

      LG Thomas

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    11. "Somit, es wird in der Ferne nur unscharf, wenn ein Fokuspunkt nah an der Kamera gesetzt wird."

      Das ist der Punkt, der mir fehlte. Die Größe des "scharfen Bereiches" ist also auch dynamisch. Durch das Wählen eines entfernten Focuspunktes lassen sich so auch Landschaftsbilder mit kleiner Blende gut machen. Alles klar. Danke.

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    12. So, nun isser da, der Artikel mit der Erklärung von Blende, Tiefenschärfe und welche Faktoren da noch eine Rolle spielen. Hat ein wenig gedauert, die ganzen Grafiken zu erstellen war ein wenig aufwändiger.

      http://www.reisen-fotografie.de/blende-und-tiefenschaerfe-wie-funktioniert-das/

      LG Thomas

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    13. schöner Artikel. So versteht man die Thematik definitiv.

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  3. Oh je, hier bricht ja was los...
    Liebe Myriam, ich weiß genau, wie du das meinst. Ich habe selbst lange im Automatikmodus gearbeitet und mich mit der Motivauswahl - also dem Inhalt des Bildes beschäftigt. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste an einem guten Bild und da die Automatiken meißt recht zuverlässig arbeiten, kann man das Anfängern und Leuten, die einfach schöne Momente festhalten wollen auch wirklich so empfehlen.

    Wer sich mit Fotografie schon mehr beschäftigt hat, neigt bei ein paar deiner Sätze wirklich zum Einspruch. Blende und Belichtungzeit sind nicht nur für ein korrekt belichtetes Bild zuständig, sondern sind in bestimmten Motivsituationen wichtige Gestaltungsmittel. Bei Makro oder Portrait beispielsweise sieht es schöner aus, wenn das Objekt freigestellt ist, also der Hintergrund unscharf oder unscharfe "Störer" im Vordergrund, während das eigentliche Objekt scharf ist. Diese geringe Tiefenschärfe erzielt man mit einer möglichst kleinen Blendenzahl. Bei Bewegungen wird die Belichtungszeit interessant. Will man ein Aktionbild von einem spielenden Hund machen, muss die Belichtung extrem kurz sein, um die Bewegung einzufrieren. Oder bei Wasserfällen wirkt es meist schön, wenn diese durch eine längere Belichtung weich sind. Einen dramatischen Himmel kann man erzeugen, indem man mehrere Minuten belichtet und einen Graufilter nutzt, der viel Licht schluckt...

    Ich muss sagen, dass ich in den seltensten Fällen manuell belichte. Ich nutze aber meist die Halbautomatiken. So stelle ich je nach Situation Blende ODER Belichtungszeit ein und die Automatik stellt die jeweils andere Komponente ein, um ein korrekt belichtetes Bild zu erzeugen.

    "Es gilt daher: Wer authentische Fotos machen will, Finger weg von der Blende und Belichtungszeit"
    -> Man sollte Wissen, was man mit dem Bild ausdrücken will und dann gezielt entscheiden, wie man die Gestaltungmittel Blende und Zeit nutzt. Das ist Übungssache, macht aber unheimlich Spaß.
    Und Fotografie ist Kunst. Kunst muss manchmal verwirren, erstaunen, verstören, verzaubern. Wie weit man es in der Reisefotografie treibt - und darum geht es ja HIER.... ja, das ist Geschmacksache, aber ich denke grundsätzlich muss Kunst nicht den Anspruch haben authentisch zu sein.

    Ansonsten finde ich deinen Artikel sehr gelungen. Wer noch nichts mit den Begriffen Blende, Belichtungszeit und ISO anfangen kann, findet hier eine ausführliche Erklärung;) Auch, dass du die Problematil mit dem Blitz erklärst. In mir dreht sich alles um, wenn ich sehe, dass manche alles totblitzen-.-

    Viel Spaß mit eurer neuen Kamera:)
    Liebe Grüße
    Melly

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  4. Liebe Myri,
    das ist ja mal wieder ein sehr interessanter Post - inclusive der Kommentare! Das müssen wir auf jeden Fall nochmal ganz in Ruhe durchlesen.
    Wir möchten dir ein schönes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage wünschen!
    Schön, dass wir deinen Blog gefunden haben, dein Blog ist eine große Bereicherung für uns - hier gibt es immer etwas Interessantes zu entdecken und wir freuen uns schon auf weitere Posts...

    Ganz liebe Grüße
    Petra & Jinx

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    1. Vielen Dank. Ich hatte über Weihnachten kein Internet, daher kann ich erst heute antworten.
      Es freut mich sehr, dass euch mein Blog gefällt. Dieses Jahr sind noch 1-2 Posts geplant. Ich wünsche euch aber trotzdem schon einmal ein gesundes neues Jahr. :)
      LG Myriam

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