Sonntag, 8. Januar 2017

Die 6 schönsten Orte an der Dublin Bay

Diesmal habe ich mich im Zug auf die richtige Seite gesetzt und spüre wie in mir die Vorfreude auf das Meer sprunghaft ansteigt, als der DART* die Innenstadt in Richtung Küste verlässt. Nach wenigen Minuten gibt eine massive Betonmauer endlich die Sicht auf die See frei. Ich habe einen Fensterplatz ergattert und daher eine perfekte Sicht auf das Wasser, den Strand und die steilen Klippen. Dublin liegt am Meer und mit dem Dart sind die einzelnen kleinen Küstenorte super leicht auf der Schiene zu erreichen.



Während meiner Zeit in Dublin war ich oft am Meer. Wenn ich schon einmal die Gelegenheit habe an der Irischen See zu leben, dann nutze ich sie natürlich auch. Nicht nur die Karibik hat ihren Charme mit den endlosen Sandstränden, auch Irland mit seinen schroffen, aber grünen Küsten ist ein Traumziel.

1. Die Halbinsel Howth und eine heiße Schokolade in Marie Louise's Tea Rooms


Howth ist eine kleine Halbinsel im Norden Dublins. Von dort aus hat man eine beeindruckende Aussicht auf das Meer und kann mit etwas Glück auch das ein oder andere große Frachtschiff oder gar ein Kreuzfahrtschiff vorbeiziehen sehen.
Ich besuchte Howth zum ersten Mal mit meinen drei französischen Freundinnen. Als wir aus dem Zug ausgestiegen sind, liefen wir geradewegs zu dem kleinen Fischerhafen und sahen den Hafenarbeitern beim Löschen ihrer Ladungen zu. Wir sahen wie eine handvoll Arbeiter schwere Kisten mit Krebsen an Land wuchteten und einige der Tiere aus den Kisten rauskrabbelten, um ihrem Schicksal zu entkommen. Das kleine Fischerboot hatte auch jede Menge Möwen und zu unserer großen Entzückung auch Seehunde angelockt. Die großen schwarzen Tiere trauten sich leider nicht ans Ufer und so war es sehr schwierig ein schönes Foto zu machen. Ich werde aber nie vergessen wie meine Freundinnen ganz aus dem Häuschen waren und "Phoque, phoque" riefen und ich die ganze Zeit nur dachte, es ist doch gar nicht neblig. 😺 Phoque heißt auf französisch Seehund und wird [fog], wie das englische Wort für Nebel ausgesprochen.

Obwohl eine starke Brise wehte, zog es uns auf den schmalen Steg, der zum Leuchtturm führte. Wir genossen dort den Sonnenuntergang und ritzten unsere Namen in den dicken Bauch des Leuchtturmes, wie es schon unzählige Menschen vor uns taten. Auf dem Rückweg, die Sonne war bereits verschwunden, kehrten wir in einem kleinen Café am Hafen ein. Wir bestellten uns eine heiße Schokolade und plauderten ein wenig. Marie Louise's Tea Room war liebevoll eingerichtet und hätte auch der Drehort eines Rosamunde Pilcher Filmes sein können.

Tipps: 
  • Marie Louise's Tea Rooms, Unit 2 Island View, Harbour Road, Howth, Co. Dublin, gegenüber vom Yacht Club.
  • guter Ort für Seafood, hauptsächlich Fish&Chips
  • Sightseeing: Neben dem Hafen mit dem Leuchtturm auch der Landschaftspark, das Schloss und das Transportmuseum (zeigt alte öffentliche Verkehrsmittel)
  • Anreise: Dart bis Howth oder Bus Nr. 31,  31A und 31B von Lower Abbey Street.


Meine Freundinnen und ich






2. Malahide - Schloss und Gärten


Malahide war mir sogar einen ganzen Blogbericht wert. Nach Malahide bin ich an einem Sonntagnachmittag gefahren, weil ich den Dart nach Howth verpasst hatte und spontan in den Zug nach Malahide gesprungen bin. Manchmal sind solche spontanen Entscheidungen die besten. In Malahide gibt es 2 Hauptattraktionen: Das Schloss mit seinen Gärten und die Bucht. Während der Tour durchs Schloss werdet ihr erfahren, dass auch in diesem Schloss unzählige Geister ihr Unwissen treiben und der Blick aus den berankten Fenstern lässt euch für meinen Moment träumen, dass ihr in einer Jane Austen Verfilmung wärd. Ein Strandspaziergang in der Abenddämmerung ist ein absolutes Highlight und meiner Meinung nach auch besser als ein Pub Besuch.

Malahide Castle

Drawing Room, Malahide Castle

Blick aus dem Fenster hat was von einer Jane Austen Verfilmung

Malahide Bay



3. Die Docklands und der Geruch nach der weiten Welt


Der Liffey, der sich quer durch die Innenstadt zieht und sie teilt, mündet am Hafen in die Dublin Bay. Ich bin unzählige Male zu den Docks gelaufen, immer entlang des Flusses. Die Möwen und Tauben kreisten bedrohlich über meinen Kopf und ich schwöre, wäre ich noch länger in Dublin geblieben, wäre mir eines Tages eine Möwe über den Weg gelaufen, die größer gewesen wäre als ich. Wenn man vom Bahnhof (Heuston Station) bis zur Dublin Bay läuft, macht man ganz unterschiedliche Geruchserfahrungen. Zuerst kommt man an dem Guinness Store House vorbei und der Geruch von Malz strömt in die Nase. Läuft man weiter, auf Höhe der Liberties, riecht man auf einmal, dass die Teeling Whiskey Brennerei in der Nähe sein muss. Und dass so viel Alkohol einen Weg nach draußen sucht, riecht man spätestens, wenn man durch den Stadtteil Temple Bar läuft und den penetranten Urin Geruch wahrnehmen muss. Da heißt es schnell weiterhuschen und in Richtung der Docks laufen, wo sich ein futuristisches Gebäude an das nächste schmiegt und man am ehesten etwas von dem Bauboom mitbekommt. Wo große Firmen, wie Facebook und Google, ihre Europa-Hauptquartiere haben und wo elegante Bars zum Verweilen einladen. Hier kann man auch das Meer riechen und von der weiten Welt träumen. 


Tipps:

  • Wer die rund 5 Kilometer vom Bahnhof bis zur Dublin Bay nicht laufen möchte, kann sich entweder am Bahnhof eines der Fahrräder schnappen oder mit dem LUAS bis zu den Docks fahren.
  • Die Docklands sind auch ein Garant für Entertainment. Hier gibt es eine Fülle an Märkten, Theatern und Restaurants.
  • Wer Ruhe vom Trubel der Stadt braucht, kann der Pigeon House Road (Dublin 4) bis zum Ende folgen, einfach an der Mautstation vorbeigehen. Man wird ein wenig schief von den Autofahrern angeschaut, da es sehr wenige Fußgänger auf dem Gehweg gibt. Für Kinder ist es nicht geeignet, da die Autos irre schnell fahren.
  • Wanderung zum Poolbeg Lighthouse: Nehmt entweder den Bus Nr. 18 bis Irishtown, Sean Moore Road (Pine Road), Dublin, Irland; dann noch 3,3 km Fußweg oder nehmt einen Bus bis Sandymount, Seafort Avenue; zB den Bus Nr. 1, 18 und 47,  dann noch 3,2 km und schönere Strecke. Ich habe es leider nicht mehr geschafft, beim nächsten Dublin Besuch wird das aber nachgeholt. 

Aviva Stadion nähe der Grand Canal Docks

Der Hauch der weiten Welt - Dublin Docks

Pigeon House Road - für einen einsamen Spaziergang entlang des Hafens

Dodder Buoy


4. Sandymount


Nach Sandymount habe ich es immer nur geschafft, wenn es dunkel war oder gerade Ebbe. Wer ein geübter Spaziergänger ist, schafft es auch zu Fuß vom Stadtzentrum an die Bucht. Es bietet sich ein Spaziergang über die südlichen Docks, am Google Gebäude entlang, an. Sandymount hat einen tollen Sandstrand, der im Herbst hauptsächlich von Hundebesitzern bevölkert wurde.

Tipps:

  • Die Buslinien 1 und 47 fahren nach Sandymount
  • In Sandymount selbst gibt es eine Reihe von pitoresken Cafés und Geschäften, die zum Verweilen und Bummeln einladen.

Sandymount Beach bei Ebbe


5. Dalkey - ein Ort wie aus einem Märchen


Wer in Dalkey ankommt, vernimmt zuerst die Ruhe, die dieser beschauliche Ort zu bieten hat. Vom Bahnhof aus läuft man einfach den Hügel hinunter und landet im Stadtzentrum mit seinen kleinen Geschäften. Vom Fischer, Bäcker über Zeitungskiosk bis hin zu zahlreichen Handarbeitsläden findet man hier alles. 
Da ich aber lieber zum Schloss wollte, ließ ich die kleinen Läden links liegen, erwiderte die Grüße der beiden unbewaffneten Garda, ehe sie um die Mittagszeit in einen Pub verschwanden und suchte das Schloss auf. Im Mittelalter war Dalkey der wichtigste Handelshafen Irlands und wurde von acht Burgen beschützt. Die Jahre überdauerten aber nur zwei Burgen: Archibold's Castle und Goat Castle. Beide liegen sich gegenüber.
Da die Sonne an diesem lauen Dezembertag kurz vor Weihnachten so wunderbar schien, beschloss ich einen Strandspaziergang zu machen. Ich fand aber etwas viel besseres: Ich lief die etwas höher gelegene Coliemore Road entlang und kam zum Hafen. Dieser gab die Sicht auf die davor gelagerten Inselchen frei, auf der ich ein paar Ruinen vernahm. Ich eilte die Straße bergauf, um eine bessere Sicht zu erhalten und fand den Dillon's Park, der eine herrliche Sicht auf die Dalkey Islands bot. Auf den Inseln steht ein kleiner roter Leuchtturm und drei alte Ruinen. Eine davon ist eine alte Kirche. Im Sommer findet sich immer ein Anwohner, der interessierte Touristen gegen ein Entgeld auf die Inseln bringt. 
Bevor ich wieder zur Dart Station eilte, da die Sonne wieder hinterm Horizont verschwand, schoss ich die vermutlich schönsten Sonnenuntergangsfotos meines ganzen Irland Aufenthaltes. Siehe Titelfoto

Tipps:

  • Mit dem Bus Nr. 8 kommt ihr nach Dalkey, der Bus hält in der Dubliner Innenstadt am Burgh Quay. Ansonsten einfach den Dart nutzen
  • Im Visitor Centre (im Goat Castle) einfach nach der Dalkey Map fragen, da sie 3 Wander-Trails beschreibt. 
  • Wer nicht in der Dubliner Innenstadt nach einem Hotel suchen möchte, sollte in seiner Umkreissuche Dalkey miteinschließen.



Blick auf die Dalkey Inseln

schroffe Küste

Die Ruinen auf den vorgelagerten Inseln



Goat Castle


6. Killiney - die irische Karibik


In Killiney bin ich bereits bei Anbruch der Dämmerung eingetroffen. Der Himmel war Regen verhangen und die dunklen Wolken verhießen nichts gutes. Ich nutzte aber die letzte Stunde vor dem Sonnenuntergang für einen Strandspazierung. Der lange Sandstrand ist bestens dafür geeignet. Die Bahnlinie führt etwas höher gelegen direkt am Strand vorbei und steigert damit die Vorfreude auf die See. Ich empfehle einfach wieder ein Stückchen zurückzulaufen. Vom Strand aus führt eine Treppe über die Gleise auf die andere Seite dort kann man in den Killiney Hill Park laufen. Die Treppe hinaufzusteigen, lohnt sich allein schon für den grandiosen Ausblick. Im Sommer ist der Hang mit bunten Blumen bewachsen.

Tipps:

  • Von der Dart-Station bis zum Strand sind es nur 2 Minuten. 
  • Am Strand findet man unzählige abgeschliffene Steine, die von den glazial (Eiszeit) Kippen hinerm Strand kommen. Die laut Plakat am weitesten gereisten Steine sind die von der schottischen Ayrshine Küste, sie stammen von der Ailsa Craig Island. Die Steine wurden mit einem Gletscher vor 30.000 Jahren angespült. Diese "microgranite" sind als Curling Steine geliebt.
  • Einheimische gehen hier auch im Dezember baden. Wer also Lust hat ....
  • Es gibt einen Golf-Club und ein Castle Hotel.

Killiney - nur 30 Minuten von der Dubliner Innenstadt entfernt


Abendhimmel über Killiney

Nebel über der Killiney Bucht - Im Sommer ist die Vegetation viel farbenfroher
Die Zuglinie führt direkt am Strand entlang und beschwert dem Besucher große Vorfreude

Für Sammler: Die runden Steine



DART steht für Dublin Area Rapid Tranport. Die Zuglinie fährt alle Orte entlang der Dubliner Küste an. Angefangen von Malahide und Howth im Norden über die Innenstadt mit Connolly Station und Pearse Station bis Bray und Greystones im Süden. Die Züge fahren bis 24 Uhr, sonntags allerdings in einer reduzierten Frequenz. Es ist sinnvoll die Abfahrtszeiten vorher zu checken.


Diese 6 Orte sind nur eine Auswahl. Es gibt noch so viel mehr an Dublins Küsten zu entdecken. 

Welcher meiner 6 vorgestellten Orte wäre wohl dein Lieblingsort?

2 Kommentare:

  1. Woah, Liebes, die Fotos der Küste sind ja unglaublich!
    Irgendwie magisch, so wie ichs mir dort auch vorstellen würde!
    Herrlich, vor allem Killiney!

    Liebst, Colli
    vom Beautyblog tobeyoutiful

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    Antworten
    1. Hi Colli,
      schön von dir zu hören, freut mich, dass dir die Fotos von Killiney gefallen. :)
      Alles Gute und liebe Grüße
      Myriam

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