Unser Wirtschaftssystem hat ein eingebautes Verfallsdatum
Wenn man den Fernseher anschaltet,
trifft man schnell auf Talkshows oder Experteninterviews, die die
Weltwirtschaftskrise vermeintlich zu erklären und analysieren
versuchen. Aber den wirklichen Kern der Problematik sprechen sie
nicht an.
Es wird nicht auf die tieferen Ursachen
der Krise eingegangen. Das Hauptproblem ist der Zins und Zinseszins
und die Frage, wie Geld in unseren Wirtschaftskreislauf kommt.
Prof. Bernd Senf
erklärt dies in Vorträgen sehr anschlaulich und verständlich.
Geld ist ein Tauschmittel für Waren
und Dienstleistungen. Am Anfang gab es Münzen. Im Laufe der Zeit
erwies es sich als unpraktisch ständig die Münzen dabei zu haben.
Also gab man die Münzen in der Bank ab und erhielt dafür eine
Quittung. Diese verbriefte, dass man damit einen bestimmten Betrag an
Münzen von der Bank zurückerhalten würde. Es wurden aber nicht
mehr alle Quittungen eingelöst, sondern diese wurden direkt
weitergetauscht. Schließlich tauschten die Menschen nur noch 1/3 der
Quittungen wieder in Münzen um.
Also dachten die Banken sich, dass sie
von den 2/3 einbehaltendem Gold weitere Quittungen ausstellen
könnten. Und so wurde aus dem Nichts neues Papiergeld geschaffen dem
keinerlei Leistungen gegenüber standen. Für dieses neugeschaffene
Geld verlangten die Banken auch noch Tilgung, Zinsen und
Sicherheiten. Heute wird aus dem so geschaffenem Bargeld noch
Giralgeld aus dem Nichts geschaffen.
Hierzu eine
Erklärung von Andreas Popp: http://www.youtube.com/watch?v=y4NJDf0vJ6U
Oder eine sehr
schöne bildliche Erklärung: http://www.youtube.com/watch?v=ziSbDgz_TGU
Allein wenn die Zentralbank dem
deutschen Staat eine bestimmte Geldmenge zur Verfügung stellt,
entsteht eine Forderung gegenüber dem Staat. Eine wachsene Geldmenge
bedeutet daher auch immer eine wachsene Verschuldung.
Die in unserem System geschaffene
Geldmenge spiegelt nicht die reale Wirtschaftskraft wider. Man
spricht in diesem Fall von einer Inflation. Im System sind mehr
finanzielle Mittel vorhanden als von der Wirtschaft in Form von
Dienstleistungen und Waren erbracht wurde. Zu erkennen ist dies an
den Kurseinbrüchen an den Börsen.
Auf der Grundlage des
Zinseszins-Systems muss es immer zu Entwertungsprozessen kommen.
Für das aus dem Nichts geschaffene
Geld verlangen die Banken Zinsen. Die Geldvermögenden wollen für
ihr angelegtes Kapital immer mehr Zinsen bekommen.
Durch den Zins kommt es zu einer
Geldverteilung von den zinszahlenden Bürgern zu den Geldvermögenden.
Da dann den Bürgern weniger Geld zur Verfügung steht, muss neues
ins System hineingepumpt werden. Und da Geld immer ein Teiler von
Waren und Dienstleistungen ist, kommt es zu einer Geldentwertung.
Waren und Dienstleistungen werden teurer, das Einkommen der Bürger bleibt gleich.
"Würden
die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten
wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh."
(Henry
Ford, 1863-1947)
Unsere derzeitigen Wirtschaftsprobleme
sind im Grunde Verteilungsprobleme. Das Geld fließt von den Armen zu
den Reichen. Dem Zins sei Dank. Fünfzehn Prozent der Deutschen
nehmen mehr Zinserträge ein als sie zahlen müssen. Die restlichen
85 % sind die Verlierer.
Dieser Prozess kann so nicht ewig
andauern. Es muss eine Entladung stattfinden. Prof. Bernd Senf
spricht von einem monetären Stauungsdruck. Ein Beispiel hierfür ist
die amerikanische Immobilienkrise.
Diese Entladung kann zum einen durch
einen Verzicht der Gläubiger oder durch eine Währungsreform
zustande kommen. Unsere Wirtschaftssysteme müssen kaputtgehen. In
den Anfangsjahren ( die ersten 50 Jahre) eines neuen
Wirtschaftssystems merkt man noch nichts davon. Das Sozialprodukt
steigt zunächst rapide an bis es dann langsam abschwächt. Dann kann
aus dem Sozialprodukt die steigende Zinslast nicht mehr bedient
werden.
Das ist dann der Zeitpunkt wo unsere
Politiker große Sparkurse auffahren trotz noch immer steigendem
Wachstum. Es wächst nur nicht mehr so schnell, wie es zur
Zinstilgung benötigt würde. Um die Schulden zu bezahlen, muss der
Staat als Hauptschuldner einspringen und durch neue Kredite die
Neuverschuldung vorantreiben. Im gleichen Atemzug werden
Steuererhöhungen und Kosteneinsparungen verabschiedet. Wenn der
Staat jedoch keine neuen Schulden aufnehmen will, werden äußere
Gründe gesucht, warum er es tun muss. Zum Beispiel inszenierte
Kriege. Dann fragt keiner mehr wo das Geld herkommt. Hauptsache es
ist da und kann in Rüstungsgüter investiert werden.
Der Bürger heißt so, weil er für die
Schulden des Staates bürgt.
Quelle: http://www.bandbreitenmodell.de/bilder/Erblast_596px.jpg |
Die Geldmenge, also die Schulden
steigen dank Zinseszins exponentiell an. Dieses Wachstum ist
destruktiv.
Ein Beispiel:
Hätte Joseph im
Jahre Null einen Cent auf die imaginäre Bank von Jerusalem gelegt,
bei fünf Prozent Zinsen, wären ihm nach 15 Jahren zwei Cent
zugestanden, nach 29 Jahren vier, nach 53 Jahren 8 Cent. Hundert
Jahre später hätten seine Nachkommen dann 1,11 Euro abheben können
und nach 250 Jahren wären es schon etwa Tausend Euro...
Im Jahr 2000 wären schließlich aus dem einen Cent 2 mal 10^40 Euro geworden (2.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000Euro). Rechnet man diesen Betrag in Gold um, so hätten Josephs Nachkommen Anspruch auf 436 Milliarden Erdkugeln aus purem Gold!Dementsprechende groß wären die Schulden anderer.
Im Jahr 2000 wären schließlich aus dem einen Cent 2 mal 10^40 Euro geworden (2.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000Euro). Rechnet man diesen Betrag in Gold um, so hätten Josephs Nachkommen Anspruch auf 436 Milliarden Erdkugeln aus purem Gold!Dementsprechende groß wären die Schulden anderer.
Die Rechnung vom
Josephscent zeigt deutlich, dass eine Zinswirtschaft letztlich
zusammenbricht, einfach, weil die Welt begrenzt ist: Mehr als alles
kann man nicht besitzen. Das ist der Grund, warum in unserer
Gesellschaftsordnung Probleme entstehen, wenn das Wirtschaftswachstum
stagniert. Dabei führt der Zinseszinsmechanismus immer mehr zur
Zentrierung allen Besitzes.
Wie kann unser System therapiert werden?
Die Geldschöpfung
darf nicht mehr in Hand von privaten Zentralbanken liegen. Der
einzige, der die Lizens zur Geldschöpfung haben darf, ist der Staat.
Der Staat darf sich nicht mehr das eigene Geld gegen Zins leihen
müssen. Sowohl die amerikanische Zentralbank FED (seit 1913) als
auch die deutsche Reichsbank ( ab Mitte 1922) sind keine staatlichen
Institutionen mehr. Die Wurzel allen Übels ist die FED. Diese
kontrolliert als Zentralbank die amerikanische Wirtschaft und da der
US Dollar als Weltwährung gilt, kontrolliert die FED auch die Welt.
Die Staaten
müssen in ihrer Geldmengenbeschaffung unabhängig werden, sodass sie
nicht mehr von den Banken erpressbar sind.
Eine weitere sehr
wichtige Forderung ist die Rückkehr zur 100% Deckung der sich im
Umlauf befindlichen Geldmenge. Weg von der Geldschaffung aus dem
Nichts.
Außerdem darf es
im Wirtschaftskreislauf keine Zinsen und Zinseszinsen mehr geben.
Dass dies funktioniert zeigt das arabische Bankensystem. Hier sind
Zinsen verboten.
Tipp:
Wer sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchte, ist bei diesen drei Herrn gut aufgehoben:
Bernd Senf:
http://www.berndsenf.de/
http://www.amazon.de/Der-Tanz-Gewinn-Besinnungslosigkeit-Aufkl%C3%A4rungsbuch/dp/3879984484
Dirk Müller:
http://www.cashkurs.com/Dirk-Mueller.62.0.html
http://www.youtube.com/watch?v=ihT6uOSl5s0&feature=related
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Für die Kommentarfunktion auf diesem Blog werden neben Ihrem Kommentar auch Angaben zum Zeitpunkt der Erstellung des Kommentars, Ihre E-Mail-Adresse und, wenn Sie nicht anonym posten, der von Ihnen gewählte Nutzername gespeichert. Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie in die Datenspeicherung ein.