Sonntag, 27. April 2014

Reisebericht: Skikurs in Sölden und die 5 besten Tipps bei Sonnenbrand

So nun liegt unser Skiurlaub in Sölden schon wieder fast eine Woche zurück und ich vermisse die Berge und die entspannte Atmosphäre in Tirol. Ich finde, man spürt in Sölden direkt die Nähe zu Italien. Österreich ist für mich ein absolutes Wohlfühl- und Wellnessland. Zwar waren die 3 Tage Skikurs schon anstrengend, aber der Blick zu den Gipfeln der Berge entschädigt für vieles. Auch meinen bis dato schlimmsten Sonnenbrand.





Ich bin in einer Gegend aufgewachsen, die unterhalb des Meeresspiegels liegt und man schon morgens sieht, wer zum Mittagessen vorbeikommt. Von daher üben die Alpen für mich eine besondere Faszination aus. Und dieses Mal wollte ich mich auch der Herausforderung stellen und endlich Skifahren lernen.

Mein Skikurs

Also buchte ich vorab via Internet einen zwei tägigen Skikurs. In Sölden gibt es mehrere große Skischulen. Ich hatte mich intuitiv für die Skischule - Sölden/Hochsölden entschieden. Dort beginnen die Kurse täglich ab 10 Uhr und ein Tag à 4 Stunden kostet 59,00 Euro. Da wetterbedingt die Talabfahrten bereits geschlossen waren, begann mein Kurs am Giggijoch in 2284 m Höhe. Dorthin gelangt man nur mit der gleichnamigen Giggijochbahn. Probiert es erst gar nicht mit Auto hochzufahren, ihr kommt nur bis Hochsölden, obwohl es mit 2083 m über dem Meeresspiegel sehr nah liegt.


Die ersten 2 Stunden auf Skiern waren mit Laufen auf rohen Eiern zu vergleichen. Ständig rutschte ich weg, dann begann es noch zu schneien. Der erste Tag ging mit dem Gefühl - das lernst du nie - zu Ende. 
Mit neuem Mut ging es dann direkt am nächsten Tag weiter. Neuer Skilehrer - neues Glück. Dadurch, dass täglich neue Kurse starten, kann man auch einen Tag länger im Anfängerkurs verweilen. Auch hier gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - auch nicht, wenn man schon über den Wolken ist ;) 
Kurven fahren, Schneepflug und seitliches Bremsen wurden immer besser. Ich scheute mich aber noch mit dem Sessellift zur ersten großen (und für mich viel zu steilen) blauen Piste zu fahren. Der Muskelkater machte sich deutlich bemerkbar und so verschob ich die Nachmittagsstunden auf den nächsten Tag. Es ist echt genial, dass das so einfach geklappt hat. 

Am finalen dritten Tag fuhr ich die Kurven und die steilen Abhänge richtig gut (für meine Verhältnisse) hinunter. Es hat voll viel Spaß gemacht. Aber ich muss ganz ehrlich zugeben: Mit dem Lift bin ich nicht weiter hochgefahren. Da hatte ich eindeutig zu große Angst. Was hätte ich gemacht, wenn ich oben gestanden und mich nicht runter getraut hätte? Das habe ich mir für den nächsten Skiurlaub aufgehoben. ;)


Neuschnee im April

Meine Ausrüstung

Versucht erst gar nicht im März - April in den Geschäften auch nur nach Skihandschuhen zu fragen. Das könnt ihr komplett vergessen. Die Läden sind voll mit der Frühlings- und Sommerkollektion. Meine Skijacke hatte ich mir bereits vor 2 Jahren im Discounter gekauft und die Skihose hat mein Freund für mich in einem Internet-Auktionshaus bestellt. Handschuhe haben wir dann noch nach intensiver Suche in unserer Abstellkammer gefunden. Ich rate euch, besorgt euch einen Ski-Schal, der schlauchförmig ist. So könnt ihr auch Sonnenbrand am Hals vermeiden. Wenn ihr weiterlest, versteht ihr, was ich meine. In den Skischuhen reicht es aus, wenn ihr dünne Socken tragt. Auf keinen Fall mehrere Schichten tragen, da ansonsten großes Potential für Blasen an den Füßen entsteht.

Für die ersten Meter auf Skiern ist es sinnvoll das Material zu leihen. In Sölden gibt es dazu verschiedene Ausstatter. Ich habe meine Ausrüstung (Skier, Bindung, Schuhe, Stöcker) bei Intersport Glanzer geliehen. Die Preise kann man nur im Sitzen lesen. Also setzt euch bitte! Für 3 Tage habe ich 125,00 Euro bezahlt.
Hinzu kommt noch der Skipass, der auch um die 120 Euro kostet. Skifahren ist nach Golf der zweit teuerste Sport.



Meine 5 Tipps bei Sonnenbrand

Unwissend wie ich war, habe ich die Höhensonne total unterschätzt. Am ersten und zweiten Tag ging alles gut. Aber am dritten Tag meinte es die Sonne besonders gut mit uns. Herrlichstes Kaiserwetter. Nur zu dumm, dass Basti und ich vollkommen vergessen hatten, Sonnencreme im Gesicht aufzutragen. Und das gefährliche ist eigentlich, dass man es nicht bemerkt. Unsere Haut hat nicht gebrannt. Aber wenige Stunden später und wieder im Tal angekommen, sahen wir das gesamte Ausmaß der "Katastrophe". Unsere Gesichtshaut war puterrot und spannte fürchterlich. Nach kurzer Recherche im Internet wusste ich was zu tun ist.

Tipp 1: Kühlen
Für die erste schnelle Hilfe, also wenn man weder Quark noch Feuchtigkeitscreme hat, solltet ihr eure Haut mit einem nassen Tuch kühlen. Kühlakkus sind zu stark. Daher lieber nur eiskaltes Wasser aus dem Hahn nehmen und entsprechend oft wiederholen. Da eure Haut sehr stark strapaziert wurde, verzichtet lieber gleich auf Frottee. Das ist zu rau und es tut euch nur unnötig weh.

Tipp 2: Quarkmaske
Am Ostermontag hatte der örtliche kleine Supermarkt wieder geöffnet und wir haben uns sofort mit Quark (in Österreich als Topfen bekannt), After Sun Lotion und Alpin Sonnencreme eingedeckt. Streicht den Quark ruhig richtig dick aufs Gesicht. So habt ihr einen lang anhaltenden Kühleffekt und durch den Quark nimmt auch spürbar die Schwellung im Gesicht ab. Aber Achtung: Lasst den Quark nicht zu lange im Gesicht, wenn er eintrocknet, tut es richtig weh den Quark wieder abzuwaschen. Auch hier bietet sich zum abwischen ein Baumwoll-Polyester Stoffmix (T-Shirt) am besten an. Solltet ihr einen ganz doll schlimmen Sonnenbrand mit Bläschenbildung haben, dann geht lieber direkt zum Arzt. In solchen Fällen lieber auch keinen Quark auftragen, da die Milchsäurebakterien zu aggressiv sind.

Erste Hilfe Kit bei Sonnenbrand
  
Tipp 3: Feuchtigkeitscreme mit Aloe Vera
Wenn ihr den Quark wieder abgespült habt, lässt die schöne Wirkung rasch nach. Jetzt heißt es: Eincremen, eincremen, eincremen! Bis ihr glänzt. ;) Eure Haut benötigt dringend Feuchtigkeit und es hilft auch gegen das Spannen im Gesicht. Besonders empfehlenswert sind Cremes mit Aloe Vera. Diese Pflanze ist ein wahres Wundermittel gegen Sonnenbrand, da sie entzündungshemmend wirkt, Feuchtigkeit spendet und einen eigenen Lichtschutzfaktor hat. Ihr könnt euch, wenn vorhanden, auch direkt den Saft der Pflanze auf die betroffenen Hautpartien träufeln. Eine Freundin meinte zu mir, dass ihr mit der rechtzeitigen Anwendung von Aloe Vera verhindern könnt, dass sich die oberste Hautschicht ablöst. Außerdem könnt ihr Brand- und Wundgel aus der Apotheke benutzen. Meiner Meinung nach gehört das in jede Reise- und Hausapotheke. Ein kleiner Nachteil ist allerdings, dass es sehr unangenehm auf der Haut spannt.

Tipp 4: Nach dem Sonnenbrand ist vor dem Sonnenbrand
Immer wenn ihr das Haus verlasst, cremt euch vorher ein. Eure Haut ist schon extrem gereizt, da braucht ihr nicht noch zusätzlich einen neuen Sonnenbrand. Für die Höhensonne gibt es spezielle Alpin Sonnencreme. Diese gibt es beispielsweise in Sölden im Supermarkt zu kaufen. Sie liegt direkt an der Kasse aus. Für die Höhensonne bietet sich eine Sonnencreme mit integriertem Lippenbalsamstift an.

Tipp 5: Schnelle Hilfe bei Herpes (wegen zu hoher UV-Strahlung)
Die intensive UV-Strahlung ist ein Auslöser für Herpes. Sowohl die Sonne im Hochgebirge als auch am Meer kann so stark strahlen, dass sofort die Immunabwehr schwer belastet wird. Die Folge sind lästige Herpes-Bläschen. Bei mir sind die Bläschen erst Tage später zum Vorschein gekommen. Die Lippe schwoll stark an und es tat bei jeder Bewegung der Lippen weh. Hier hilft wohl am besten eine Creme aus der Apotheke. Mir wurde eine getönte Creme empfohlen, die ich 4 Tage alle 2 Stunden tagsüber mit einem Wattestäbchen auftragen sollte. Und sie wirkt super. Die Bläschen trocken schnell ein, die Creme brennt nur minimal. Für die 2g schwere Tube habe ich etwas über 8 Euro bezahlt.

Rothaut Myriam
So ich hoffe, dass euch meine Tipps im Falle eines Sonnenbrandes ein wenig weiterhelfen werden. Aber unterschätzt es auf gar keinen Fall und sucht lieber einen Arzt auf. Der Sonnenbrand meines Freundes war wesentlich schlimmer als meiner und auch seiner ist in weniger als einer Woche fast vollkommen verheilt. Sollte bei euch keine rasche Besserung eintreten, geht zum Arzt.

Unterkunft, Restaurants, Après Ski 

Übernachtet haben wir im Haus Morandell. Einer kleinen und charmanten Pension, die 5 Gehminuten von der Giggijochbahn entfernt liegt. Frau Prantl zaubert jeden Morgen ein leckeres Frühstück mit allem was man sich denken kann. Am Ostersamstag hatten wir sogar einen Schoko-Osterhasen auf dem Bett zu liegen. Pro Person und Nacht haben wir 38,00 Euro inkl. Frühstück bezahlt. Da ich eine große Tierfreundin bin, habe ich mich besonders über den Kater Moritz und die zwei Hunde Balu und Buddy gefreut. Gäste des Hauses Morandell können kostenlos die Skier bei Intersport Glanzer an der Giggijochbahn unterstellen. Diese Pension bekommt von mir volle Punktzahl. Tolles Preis-Leistungsverhältnis.

Direkt am Giggijoch gibt es ein Restaurant inkl. vieler Sitzplätze im Freien. Auch hier setzt sich der Trend des "teuer seins" durch. Möchte man beim Mittagessen unter 10 Euro bleiben, bieten sich nur die leckeren Tagessuppen mit Brezel an. Ab 14.30 Uhr ist an der Open-Air Bar Party angesagt. Sonnenanbeter können auch in einem der Liegestühle entspannen (an Sonnencreme denken).

Restaurant am Giggijoch

In Sölden haben wir in der Pizzeria La Tavola eine wirklich leckere Pizza gegessen. Es war eine der wenigen Pizzen, wo mir auch der Rand geschmeckt hat. Eine Pizza kostet zwischen 9-13 Euro. Der Service ist schnell und freundlich. Genau das Richtige - um sich nach 3 Tagen Skifahren zu belohnen. :)

Pizza mit Salami, Schafskäse, Tomaten und Pinienkernen


Sölden ist ein Ort der kurzen Wege. Kaum aus der Giggijochbahn hinausgestolpert, sitzt man schon in eine der Bars. Party-Hits und Alkohol am laufenden Band. Da ich nicht so die Partymaus bin, kann ich da wenig zu sagen. Wir waren nur am ersten Tag für ein paar Stunden im Glaspavillon gegenüber dem Fire & Ice.

Zum Abschluss meines Reiseberichtes habe ich noch einige Fotos für euch. Lasst euch einfach von den Bergen verzaubern. Urlaub in Tirol - Nach diesem Urlaub ist definitiv mit Entzugserscheinungen zu rechnen.















Fotos: Sebastian Golla und Myriam Kuntze

Konnte ich jetzt ein wenig Begeisterung für die Berge in euch wecken oder kennt ihr die Region bereits wie eure Westentasche und seid genauso wie ich mit dem Bergfieber infiziert worden?

3 Kommentare:

  1. Liebe Myriam, Sölden kenne ich noch gar nicht... In Österreich gehe ich immer gerne nach Serfaus. Und dort geht es mir etwa so wie Dir... Es ist für mich ein richtiges Wellness-Land! Liebe Grüsse, Miuh

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  2. Hallo! Wenn du mal wieder Sehnsucht nach Sölden hast dann laden wir dich gerne mal ein in unsere Unterkünfte: http://www.gruenwald-resort.com/ :) See you!

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    1. Ja, sehr gerne. ;) Im Sommer (August/September) habe ich meine nächste Tirol-Reise geplant.
      Liebe Grüße Myriam

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