Dienstag, 29. Dezember 2015

Wochenrückblick # 2 - Weihnachten in der Heimat

Nachdem mein erster Wochenrückblick bei euch so gut ankam, gibts daher heute die Fortsetzung. Das vorrangige Thema ist Weihnachten.





Nur noch drei Tage arbeiten - dann ist Weihnachten

Vom 21. bis 23. Dezember musste ich noch arbeiten. Montagabend war ich beim Sport und bin tatsächlich mal wieder 5 km gelaufen. :) Sport tut mir richtig gut, daher will ich im neuen Jahr auch wieder öfter zum Sport gehen. Schließlich bezahle ich viel Geld fürs Fitnesscenter, da kann ich es auch nutzen.


Leipziger Hauptbahnhof - weihnachtlich geschmückt


Es geht nach Bad Freienwalde

Diesmal war ich klüger und reservierte mir im ICE nach Berlin auch einen Sitzplatz. Als Basti und ich im Oktober von Stuttgart aus nach Heraklion (Kreta) geflogen sind, hatten wir leider keine Platzreservierung gebucht und mussten prompt im Zug stehen. Dass mir das nicht nocheinmal passiert, habe ich lieber einen Sitzplatz reserviert. Hat sich auch gelohnt. Die Strecke ist beliebt und vor Weihnachten ist eh ganz Deutschland unterwegs. 

Mein Freund ist schon am Montag  mit dem Auto zu seiner Familie gefahren und stand 5 Stunden im Stau. Nach einem Unfall wurde die A2 komplett gesperrt und die Autos im Schneckentempo von der Autobahn gelotst.


Die Katze meiner Eltern sonnt sich vorm Gartenhaus

Bekanntschaften im ICE

Auf eine Zugfahrt bereite ich mich stets bestmöglichst vor: Ich packe mein aktuelles Buch ein, kaufe mir mindestens ein Reisemagazin, dazu noch einen Smoothie und sogar etwas zu Knabbern.  Nicht zu vergessen die riesige Wasserflasche, die mich stets begleitet. 

Nachdem ich höflich den Herrn vertrieben hatte, der auf meinem reservierten Platz saß, fragte ich meine asiatische Sitznachbarin, ob sie zufällig aus China käme. Volltreffer. Wie cool. 

Sofort stellte ich mich auf chinesisch vor und sie lobte höflicherweise meine "gute" chinesische Aussprache. Und dann unterhielten wir uns die gesamte Zugfahrt von Leipzig nach Berlin auf Englisch über Deutschland und China. Sie gab mir wertvolle Tipps für Zugfahrten in China, erläuterte, dass es weiche und harte Sitze gäbe, die unterschiedlich viel kosten usw.

Sie studiert für ein Jahr in Greifswald , hat in Nürnberg Verwandte besucht und war gerade auf dem Weg nach Berlin, um mit Freunden ihr erstes europäisches Weihnachten zu feiern. Die Freude darüber stand ihr im Gesicht geschrieben.

In China schreibt man sich wohl zu Weihnachten nur "Christmas cards". Geschenke gibts nicht. Ich war überrascht, dass mein "Special English" (in Anlehnung an die Radiosendungen von Voice of America) für eine zweistündige Unterhaltung auf Englisch reichte. Hätte ich echt nicht gedacht.


Bei Mama im Garten blühte noch eine Rose im Dezember


Weihnachten

Meine Eltern holten mich vom Bahnhof ab - mit Hund. Unser Dalmatiner ist ein der knuddeligste Hund, den ich kenne. Er hat nur zwei Schwächen: er haart so unglaublich viel und er mag Autofahren ganz und gar nicht. Er jault dann herzerweichend. Als mein Vater die Fensterscheibe herunter kurbelte und er seinen Kopf aus dem Fenster strecken konnte, war er glücklich und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Komischer Hund, sehr komischer Hund.

Am 24. Dezember kamen meine Schwestern mit ihren Kindern und wir feierten gemeinsam Weihnachten. Nur irgendwie haben wir dieses Jahr die Reihenfolge durcheinander gebracht. Es gab zuerst die Geschenke und dann den Karpfen. Den Kindern hats gefallen. :)

Abends am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir durchs Dorf spazieren gegangen. Die Häuser in unserem Dorf waren allesamt sehr schön geschmückt. Ich hatte nur leider keine Kamera dabei, um Fotos für euch zu machen.


Enzo - unser Dalmatiner


Fahrt nach Münster

Am zweiten Weihnachtsfeiertag bin ich mit dem Zug nach Münster zur Familie meines Freundes gefahren. Glücklicherweise erreiche ich fast immer meine Anschlüsse, wenn ich mit der Deutschen Bahn fahre. Daher kann ich das Schimpfen auf die Bahn nicht nachvollziehen. Diesmal hatte ich wieder einen Sitzplatz im Ruhewagen am Fenster reserviert. Der Zug war wesentlich leerer, es gab aber leider keine interessante Sitznachbarin zum Plaudern, also musste ich mir die Zeit anders vertreiben und so fotografierte ich abwechselnd mit dem Handy und der Kamera den grandiosen Sonnenuntergang. Wow. Was für Farben. Gebannt schaute ich aus dem Fenster und wurde nur kurz vom Service Mitarbeiter, der mir einen Kaffee anbot, unterbrochen.

Ich liebe Zugfahrten. Ich kann auch super im Zug schlafen. Mögt ihr auch Zugfahrten?


Sonnenuntergang bei Hannover - aus dem ICE heraus fotografiert

noch ist der ICE leer ... aber nicht mehr lange


 Weihnachtswichteln

Die Familie meines Freundes trifft sich immer am 26. Dezemer zur Familienfeier. Legendär ist das Wichteln. Jeder besorgt ein Geschenk, packt es hübsch ein, am 26.12. wird es dann in großer Runde ausgepackt, bestaunt und dann muss sich jeder seinen Favoriten erwürfeln. Jedes Familienmitglied hat unterschiedliche Strategien und arbeitet ggf. mit Tochter, Bruder oder Ehemann zusammen. 

Ich habe mir richtig Gedanken gemacht, was wohl als Wichtelgeschenk gefallen könnte und entschied mich schlussendlich für ein Malset sowie ein Monopoly Spiel für die Reise. Diesmal waren die Wichtelgeschenke sehr Taschen lastig. Gleich drei Geschenke waren Taschen.

Nachdem noch zwei Würfel organisiert wurden, ging es los. Jeder packte ein Geschenk aus, welches von den anderen in der Runde kritisch beäugt wurde. Insgeheim machte sich jeder schon seinen Favoriten aus. Dann ging es ans Würfeln. Bei einer 1 oder 6 musste man sein Geschenk mit jemandem tauschen. Glück, wenn man durch einen Tausch seinen Favoriten bekam. Pech, wenn man seinen Favoriten abgeben musste. Aber im besten Fall tauschte man gegen den Favoriten eines anderen in der Runde, da man sich dann gewiss sein konnte, dass sich derjenige bei der Augenzahl 1 oder 6 sein Wichtelgeschenk wieder zurückholen würde. Über die Jahre entwickelt man von ganz allein einige Strategien. 

Als nach 10 Minuten die Würfel glühten, fand das Spiel sein Ende und fast jeder hatte seinen Favoriten erwürfelt oder tauschte im Anschluss (heimlich) mit Ehemann, Freund, Bruder oder Schwester. :) Ich mag diese Familientradition sehr und habe immer sehr große Freude daran.

Anschließend gab es ein großes Schlemmerbüfett.

Mein Wichtelgeschenk

Krippenspiel im Dom zu Münster
 
Dom zu Münster (Westf.)


Stadtrundfahrt im historischen Automobil


  
Eis essen im Dezember 

Nachdem Basti und ich am Sonntag einen Freund in der Stadt trafen und wir anschließend gemeinsam im Dom zu Münster eine Kerze angezündet hatten, erfüllte ich mir einen kleinen Wunsch: Ich kaufte mit bei Firenze einen Eisbecher im Dezember. Hihi. Es war so warm, dass sie Leute draußen saßen. Ich sah sogar Jogger in kurzen Hosen.

Eis essen im Dezember

Wie ihr lesen konntet, hatte ich wieder eine hervorragende Woche. Ich bin einmal durch die Republik gefahren, habe eine nette Chinesin im Zug getroffen, mit meiner Familie Weihnachten gefeiert, hatte Spaß beim großen Weihnachtswichteln und zu guter Letzt gewann Basti sogar noch das Kartrennen am Sonntagabend. Er hat einfach Benzin im Blut. Daher trägt er nun auch den Beinamen "Vettel".


Ziellinie beim Kartrennen


Ich wünsche euch eine wundervolle letzte Woche und einen guten Start ins neue Jahr.

Wie habt ihr Weihnachten verbracht? Was war euer liebstes Weihnachtsgeschenk?

4 Kommentare:

  1. Hört sich nach einer richtig tollen Woche an. Tolle Bilder hast du gemacht :) Das Wichteln finde ich eine richtig tolle Idee.

    Liebe Grüße ♥ Conny
    Beautyrosing

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  2. Voll schön. Ich mag ja so persönliche Rückblicke. Falls du Lust hast, schreib doch gerne auch dazu, was du gerade so liest. Das hab ich mich nämlich bei deinem aktuellen Buch für den ICE gefragt. Ich sammel immer Lesetipps, auch wenn ich zu selten dazu komme :-)

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    1. Aber klar. Gerne! Ich lese gerade von Peter Hessler "Orakelknochen - Eine Zeitreise durch China". Hessler ist ein amerikan. Journalist und schreibt über seine Zeit in China. Davor habe ich von Rob Lilwill "Zu Fuß durch China" gelesen. Der Autor läuft! mit einem Freund in 6 Monaten durch China - von der Wüste Gobi bis nach Honkong. Beides wundervolle Bücher.

      LG Myriam

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  3. Liebe Myriam,

    das klingt nach einer wunderschönen Zeit :-) Ich war die ganze Zeit bei meiner Familie "auf dem Dorf" und das schönste Geschenk ist für mich immer, dass ich Zeit mit meiner Familie verbringe. Wir schenken uns zu Weihnachten auch nichts mehr, sondern dann lieber zwischendurch im Jahr.
    Die Wärme fand ich aber zugegebenermaßen wirklich komisch. Ich bin sogar mit offener Jacke draußen herumgelaufen, weil mir so warm war.

    Danke nochmal für Deine tolle Postkarte und ich wünsche Dir einen guten Start ins neue Jahr :-)

    Liebe Grüße
    Sarah

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