Montag, 30. April 2018

Abenteuer Brodenbach - Ein Wochenende an der Mosel*

Ich wurde kurz nervös als der kurzsichtige Schaffner einen Moment zu lang auf meine Fahrkarte geblickt hatte. Saß ich etwa im falschen Zug oder hat mein Anschlusszug eine Verspätung, ging es mir sofort durch den Kopf. Ich merkte wie die Anspannung in mir wuchs. Aber nein. Alles gut. Meinem #AbenteuerBrodenbach stand nichts mehr im Weg. Bereits seit Wochen freute ich mich auf die Bloggerreise an die Mosel, die von Wellness Bummlerin Tanja Klindworth organisiert wurde. Ich muss nämlich gestehen, dass dies meine allererste Reise an die Mosel war. Ein Wochenende voller Höhepunkte von dem ich euch nun berichten möchte.

Blick auf die Mosel - vom Hotel Anker in Brodenbach
*Kennzeichnung: Ich wurde auf diese Reise eingeladen.

 

Warum eigentlich Brodenbach?


Weil du hier Genuss, Natur und Kultur erleben und miteinander verbinden kannst.
Brodenbach ist ein 600 Seelen Dorf an der Untermosel welches pro Jahr auf stolze 80.000 Gästeübernachtungen kommt. Der Ort liegt malerisch zwischen Mosel und einer Hügelkette gelegen und bietet ein ca. 30 km langes und gut ausgebautes Wanderwegenetz, u.a. durch die Ehrbachklamm oder zur mittelalterlichen Ehrenburg hinauf, an. Außerdem gibt es eine Reihe von Premiumwanderwegen, die durch den Ort führen. Nähere Informationen erhaltet ihr unter dem Stichwort Traumpfade
Bereits die Römer und wahrscheinlich auch schon die Kelten bauten hier Wein an. In Hochzeiten kam das Dorf auf bis zu 27 Weinhöfe. Früher galt ein Weingut als Statussymbol und war bei den Reichen und Adeligen äußerst beliebt. Auch heute gibt es in Brodenbach noch Winzer, deren Weine du vor Ort verkosten kannst.
Und auch die Kultur kommt nicht zu kurz. Für Alt und Jung ist die über 850 Jahre alte  Ehrenburg ein Muss. Die 1161 erbaute Burg ist noch gut erhalten und öffnet vom Frühlingsanfang bis Allerheiligen täglich das Burgtor für seine Gäste. Ein besonderes Highlight sind die "Lebendige Burg" Sonntage, wo man selbst u.a. Bogenschießen ausprobieren, Gauklern und Musikern lauschen oder Handwerkern über die Schulter schauen bzw. selbst mitanpacken kann.

{Hier könnt ihr meinen ausführlichen Beitrag zur Ehrenburg lesen.}

Blick auf Brodenbach an der sonnigen Untermosel

Gute Wahl für ein Picknick
 
{Freitag}

Die Anreise ab Koblenz:


Ich entschied mich ab Koblenz mit der Regionalbahn zu fahren und nicht auf den Bus zu warten. Die Fahrt mit dem Regionalzug führt an Rhein, Mosel und an prächtigen Burgen und Schlössern vorbei. Nach einer Zeit reihten sich Weinberg an Weinberg und Weingut an Weingut. Der Himmel war blau und das Flusswasser glitzerte in der Sonne. Kurz hinter Rüdersheim leerte sich die Bahn und der Rhein zeigte sich von seiner besten Seite: Viel Wald und adrette Häuschen in vornehmer Uferlage prägten das Bild. Nach einer guten halben Stunde bin ich in Löf angekommen. Der Ort liegt auf der anderen Moselseite von Brodenbach und beide Orte sind mit einer Brücke verbunden. Der Fährbetrieb wurde bereits vor vielen Jahren eingestellt. Wer gut zu Fuß ist, kann sich das Geld fürs Taxi sparen und läuft nach Brodenbach. So hab ich es gemacht.

Ein Einzelfahrschein für die Regionalbahn (RB) Koblenz-City (101) nach Lof (387) kostet 7,10 €. Der Zug fährt (immer) um xx:25 Uhr ab.
Als Alternative fährt ein Bus ab dem Busbahnhof vorm Hauptbahnhof ab. Der Bus fährt etwas länger und entlang der anderen Moselseite. Die einfache Strecke Koblenz-City (101) nach Brodenbach (394) kostet 6,00 EUR (Preisstufe 5). Der Bus fährt nicht so häufig wie die Bahn.


Die Weinprobe


Am Abend wurden wir vom Hotelier Michael Hannes zu einer Weinprobe ins Moselhotel Anker eingeladen - was praktischerweise auch mein Hotel für unsere Bloggereise war. :)
Während der Weinprobe im 300 Jahre alten Weinkeller des Hotels kosteten wir nicht nur verschiedene regionale Weine, sondern erfuhren auch viel über Brodenbach, seine Bewohner und die Terrassenmosel. Die Rebstöcke sind hier in sogenannten Terassen angelegt, was natürlich den Anbau erschwert, da auf den sehr steilen Hängen nur Handarbeit möglich ist.
Als erstes erklärte uns Michael Dötsch vom Weingut Kobern-Gonddorf auf was es beim Riesling ankommt und wir probierten seinen 2015er Koberner Schloßberg. Er und sein Winzerkollege Anton Hammes vom Weingut Alken erzählten so viel Interessantes - unmöglich dies an dieser Stelle alles aufzuzählen. Neben Details zur Geschichte und zum Anbau sprachen sie auch über die Herausforderungen der Gegenwart, wie etwa Schädlinge, die bislang nur auf rote Früchte gehen, oder über den Einsatz von Drohnen auf Weinbergen.

Im Weinkeller des Moselhotels Anker


Mein Abendessen :) Lecker!!

Vorgestellte Weine - links vom Terrassen-Weingut Dötsch Haupt und rechts vom Weingut Anton Hammes aus Alken

ein steiler Weinberg in Brodenbach

{Samstag}

Wanderung durch die Ehrbachklamm


Nach unserem Ortsrundgang mit Klaus Hammes und Oswald Klein sowie einem Mittagessen mit fabelhafter Aussicht aufs Moseltal starteten wir unsere Wanderung mit Bastian Dick durch die Ehrbachklamm. Das Klima in der Gegend wird übrigens sowohl durch das Brodenbachtal als auch durch das Ehrbachtal begünstigt, die stets frische und sauerstoffreiche Luft durch den Ort führen. Der Eingang zur Klamm befand sich an einer Weggabelung, an der sich eine alte Mühle in der Nähe befindet. Als Ehrbachklamm wird ein ca. 1,5 km langes Teilstücks des Ehrbach-Fluss, ein Seitenarm der Mosel, bezeichnet.

Details zur Wanderung: Länge ca. 11,5 km, Dauer ca. 4 Stunden, Trittsicherheit erforderlich, Möglichkeit 200 Höhenmeter zu einer Aussicht hochzusteigen/klettern von der man eine tolle Aussicht hat.

Und weil euch Fotos einen besseren Eindruck von der Wanderung geben, kommen hier ein paar Fotos:

Am Anfang der Wanderung druch die Klamm


Trittsicherheit ist erforderlich!


Unterkünfte in Brodenbach:


Das Gastgeberverzeichnis von Brodenbach listet insgesamt 20 Hotels, Pensionen, Gasthäuser und Ferienwohnungen auf - ganz schön viel für einen so kleinen Ort, oder? Aus diesem Grund habe ich eine kleine Auswahl meiner Lieblingsunterkünfte getroffen:

Die Historische Mühe Vogelsang wird liebevoll von dem jungen Paar Sonja und Christian Heinz geführt, die es von Sonjas Eltern übernommen haben. Nach der Wanderung durch die Ehrbachklamm haben wir an der über 450 Jahre alten Mühle eine kurze Rast eingelegt, eine Erfrischung und einen leckeren, warmen Schokokuchen zu uns genommen - ich habe mich sofort in diesen stillen, romantischen Ort verliebt. Christian, der Koch des Hauses, bindet gern Garten- und Wildkräuter bei der Zubereitung seiner Speisen mit ein. Wer von der Ehrenburg in Richtung Dorf wandert, kommt unweigerlich an der Mühle vorbei und muss unbedingt deren kulinarische Köstlichkeiten probieren. Auch von der Vielseitigkeit der Übernachtungsmöglichkeiten wird euch die Mühle überraschen. Denn neben klassischen Zimmern im Hauptgebäude gibt es auch Tiny-Houses und einen großen Campingplatz.

Adresse: Rhein-Mosel-Straße 63 in Brodenbach
Preis: ab 50 EUR




Mühlrad

Aus der Kräuterküche der Historischen Mühle Vogelsang

Holunderblatt Chips

Mit 150 Zimmern (350/400 Betten) ist das Familien geführte Moselhotel Anker das größte Hotel im Ort. Das Hotel ist mit den Jahren gewachsen, hat seinen Ursprung im Balkonhaus am Moselufer und im über 350 Jahre alten Weinkeller. Es verfügt über 12 barrierefreie Zimmer, hat u.a. einen Innenpool, eine Sauna, mehrere Veranstaltungsräumlichkeiten, die gemietet werden können, und ein Restaurant mit Terrasse.

Adresse: Moselufer 15, Brodenbach
Preis: DZ ab 70 EUR

Innenpool im Moselhotel Anker

Die Pension Haus am Walde ist eine familienfreundliche Pension im Landhausstil. Sie liegt direkt am Wald - perfekt wenn man seine Ruhe haben möchte.

Adresse: Salzwiese 16, Brodenbach
Preis: DZ ab 52 EUR



Das Romantische Hotel zur Post bot bereits vor 250 Jahren Reisenden eine Unterkunft. Heute bietet das restaurierte Hotel seinen Gästen Ruhe und Erholung - zum Beispiel im Garten hinterm Haus.

Adresse: Rhein-Mosel-Str. 21, Brodenbach
Preis: DZ 80 EUR, inkl. Frühstück




Wie hat mir das Wochenende gefallen?


Obwohl wir das gesamte Wochenende über ein straffes Programm hatten und ich auch eine sehr lange Anreise hatte, war ich nach den 3 Tagen super erholt. Ich glaube das liegt an 2 Faktoren: Zum einen hatten wir herrliches Wetter, es war angenehm warm und ich fand, dass das Klima wirklich anders als bei uns ist und zum anderen waren wir viel draußen. 

Viel Sonne tanken und sich in der Natur aufhalten, ist wahrscheinlich die Formel für eine gute Erholung.

Ich bin noch immer überwältigt und gerührt wie fast ein ganzes Dort mit an dem Bloggertreffen beteiligt war, organisiert und geholfen hat. Es wurden Transfers ermöglicht und spezielle Essenswünsche wie vegetarisch, vegan und für mich Fisch statt Fleisch berücksichtigt. WOW. Herzlichen Dank an die Brodenbacher. :)

Die Mosel ist ein schöner Ort, um ein paar ruhige Tage zu verbringen. Wandern zu gehen, Burgen zu besichtigen und Riesling zu genießen. Es ist schon komisch, aber ich verbinde irgendwie immer häufiger Reisen mit Alkohol - vielleicht soll das meine neue Blognische werden. Was meint ihr dazu? ;)


In diesem einem Blogbeitrag habe ich noch lange nicht alle Facetten unseres Treffens in Brodenbach gezeigt, aber es war ja ein Bloggertreffen, also gibt's noch zahlreiche weitere Beiträge über unser Wochenende. Hier findet ihr eine Liste mit allen Bloggern, die dabei waren, z.B. Eva von Burgdame.de.

3 Kommentare:

  1. Hey Myri,
    ja die Mosel ist wirklich herrlich. Als wir vor zwei Jahren eine Radtour gemacht haben von Trier nach Konstanz, war ich trotz viel körperlicher Anstrengung wirklich sehr erholt. Ich kann das jedem nur empfehlen. In den Orten dann bei privaten Winzern übernachten, die fast alle Gästezimmer bereitstellen. Zur Weinlese im Herbst, kann man sogar mit machen. Für die ganz aktiven :D
    LG

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  2. Hallo Swany,
    ich habe noch eine Flasche Apfelwein von der Mosel. Die können wir gern mal zusammen trinken und dann kannst du mir deine Fotos von der Radtour zeigen. :)
    Liebe Grüße
    Myriam

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  3. Hallo liebe Myri,
    danke für den Beitrag und die schönen Fotos mit den liebevollen Text. Ich denke die Mosel ist wirklich ein Geheimtipp und hoffe, dass ich dort über die Oster-Tage hinfahren kann.
    Jetzt erst mal ein fröhliches Weihnachten mit deiner Familie.
    LG Jonas

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