Donnerstag, 10. November 2016

Unsere wundervolle Fahrradtour durch den Killarney Nationalpark im Herbst

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag bereits letzte Woche online stellen, aber hier in Dublin ist einiges passiert. Direkt nach unserem wundervollen Wochenende in Killarney begann mein Praktikum, welches ich bereits beendet habe und nun auf Job Suche in Dublin bin. Daher hatte ich diese Woche auch wenig Zeit zum Bloggen. Warum ich den Entschluss gefasst habe mein Praktikum abzubrechen, werde ich in einem der folgenden Blogbeiträge erklären. Jetzt widme ich mich aber wieder schöneren Themen - dem Killarney National Park. Bereits beim ersten Sichten der Fotos dachte ich nur so: Das sind alles super Motive, wie sollst du dich dort auf 8-15 für den Blogpost festlegen? Ich habe auch überlegt einfach nur Fotos hochzuladen, habe mich dann aber trotzdem für einen klassischen Blogbeitrag entschieden. Dafür lade ich regelmäßig Fotos auf Instagram und Pinterest hoch.

Dear my English speaking and learning friends, I want to translate this travel report in English as well. ASAP


Meeting of the Waters, Killarney


Über das Halloween Wochenende kam mich mein Freund besuchen und wir fuhren mit dem Zug nach Killarney. Von Dublin aus brauchst du mit dem Zug nur knapp 3 Stunden. Aber wenn du denkst, dass Killarney ein kleiner beschaulicher Ort ist, hast du dich geirrt. Ich glaub sogar, dass es in Killarney mehr Menschen als Schafe gibt. Im Landesdurchschnitt ist es eher umgekehrt. Sich in Killarney ein Fahrrad zu mieten, ist relativ einfach, wenn man die Vermietstation kennt. Da wir aber in unserem AirBnB eine super Gastgeberin hatten, brachte sie uns mit dem Auto dorthin. Ohne Helm und ohne Licht am Rad machten wir uns auf den Weg in den Nationalpark. Du musst für den Park keinen Eintritt zahlen und kannst ihn auch zu Fuß oder mit einer Pferde Kutsche erkunden. Mit dem Rad bist du aber am schnellsten unterwegs. :) Da ich wie immer bestens vorbereitet war, hatte ich eine to-do Liste mit "Sehenswürdigkeiten" gemacht, die ich im Park sehen möchte. Basti hat einfach im Navi nachgeschaut, welche Points of Interests sein Navi hat - ich glaube das ist die typische Frau-Mann-Sache. :D





Das lohnt es sich im Park anzusehen:


Muckross Abbey: Hierbei handelt es sich um eine alte Kirchenruine mit Friedhof, die von den Franziskanern 1340 gegründet wurde, aber recht schnell wieder aufgegeben wurde. Heute grasen Kühe selenruhig vor der Ruine und posen für Touristen. Auf der Straße entlang der Abbey herrschte ein reges Treiben, da viele Kutschen unseren weg kreuzten.

Jaunting Car

Muckross House: Der einst herrschaftliche Ansitz dient heute als Museum. Das Museum soll einen guten Eindruck vom Leben der Adeligen im 19. und 20. Jahrhundert vermitteln. Wir waren jedoch nicht drinnen, da ich das meinem Freund nicht antun wollte. Höchstens wenn es aus Kübeln geschüttet hätte, aber bei bestem Sonnenschein sollte man nicht ins Museum gehen. :) Da das Haus gerade renoviert wird, war ein beträchtlicher Teil der Hausfassade leider von einem hässlichen Gerüst verdeckt. Das Muckross House ist übrigens auch der Ausgangspunkt für Kutschfahrten. Man kann aber genauso gut im Innenhof des Hauses oder in den angrenzenen Gärten entspannen. In der Nähe ist eine Cafeteria mit Souvenir Shop und Toiletten. 





Torc Wasserfall: Wer einmal in Island oder Kroatien war, hat eine sehr hohe Messlatte für beeindruckene Wasserfälle. Daher ist der Torc Wasserfall zwar ganz nett anzusehen, aber auch sehr touristisch. Du musst lange warten, um endlich ein Foto ohne 20 andere Leute zu bekommen.  Am Wasserfall entlang führen noch Steintreppen den Berg hinauf zu einem weiteren Wasserfall. Es gibt drei Wanderwege, die alle unterschiedliche Schwierigkeitsstufen haben. Wir haben die leichteste Tour genommen, da unser Trinkwasser aufgebraucht war und das Wasser der Waschräume nicht trinkbar war, radelten wir zur Cafeteria zurück und versorgten uns mit Wasserflaschen.



Meeting of the Waters: Diesen Aussichtspunkt hat Basti dank seines Navis entdeckt und dieser Punkt sollte der krönene Abschluss unseres ersten Tages werden. Dort laufen die drei großen Seen, Upper Lake, Muckross Lake und Lough Leane, ineinander und man sieht dies anhand der unterschiedlichen Stromrichtungen. Ende Oktober hatten wir diesen magischen Ort für uns ganz allein. Das war einfach traumhaft. Außerdem ist dort eine alte Brücke, namens Old Weir Bridge, die man über einen 10 minütigen Weg erreicht. Die Brücke ist stabiler als du vermuten würdest. Es ist möglich zum Wasser zu gehen und die malerische Atmosphäre zu genießen. Riesige Heidebüsche zieren den Weg und das Wasser plätschert seelenruhig wie seit Jahrhunderten flussabwärts. Normalerweise muss man einen anderen Heimweg antreten, da der Radweg nur in eine Richtung befahren werden darf, aber das ist eine schwachsinnige Regelung. Daher haben wir den gleichen Weg wieder zurück genommen. Ein Anwohner riet uns auch dazu und nicht über die Bundesstraße heim zu radeln. Im Dunkeln - ohne Licht am Rad - sind wir ins Upper Village entlang des Ring of Kerry geradelt und haben nur eine kurze Verschnaufpause beim Lidl eingelegt. Dort bekommt man auch ein leckeres Dinner und gibt nicht so viel Geld wie im Restaurant aus.



Old Weir Bridge

Gefärtliche Wege ziehen meinen Freund magisch an.


Das Original sah wie ein Gemälde aus, daher habe ich etwas mit meinem MAGIX Programm nachgeholfen.

Ross Castle: Am zweiten Tag schwangen wir uns wieder auf unsere Drahtesel und fuhren den Berg mit Schuss hinunter. Okay das ist geflunkert. Basti schoss den steilen Berg mit Schuss runter und ich rutschte den Berg langsam mit beiden Bremsen fest umklammert hinunter bis zum Kreisverkehr. Nach einem kurzen Zwischenstop beim Lidl, wir versorgten uns mit frischen Backwaren und Kaffee Bechern, ging es zum Ross Castle. Die Festung liegt auf einer Halbinsel am Ostufer des Lough Leane. Sie war einst der Stammsitz des O'Donoghue-Clans, die dort mit bis zu 60 Personen lebten. Wann genau die Burg gebaut wurde, lässt sich nicht eindeutig datieren, es wird aber das späte 15. Jahrhundert vermutet. Heute ist die Burg ein Museum, welches Möbel und andere Utensilien aus dem 16. und 17. Jahrhundert zeigt. Der Architekt baute die enge Wendeltreppe so, dass Eindringlinge nicht das Schwert mit der rechten Hand schwingen konnten,  wohl aber die Verteidiger aus dem Schloss. Die Türen hatte stabile Eisenbeschläge, die ein Durchschlagen unmöglich machten. Die Burg hatte auch eine Toilette, die schätzungsweise im 2. oder 3. Stock liegt und das Geschäft im freien Fall zu Boden fiel. Ihr kommt nur in die Burg, wenn ihr die einstündige, englische Führung für 4 € bucht. Allein darf man nicht herumlaufen, Fotos machen, ist auch untersagt. 

Am Ross Castle gibt es einen Picknick-Platz und eine kostenfreie Toilette. Portkarten je 50 Cent.


Ross Castle

Ross Castle vom Boot aus fotografiert

Bootstour über den Lough Leane: Wir hatten richtig Glück und waren Passiere der letzten Fahrt der Saison. Unser weißhaariger Kapitän kannte den Namen von jeder Insel - so klein sie auch sein mag. Es gibt die Gefängnis-Insel, auf der früher die Verbrecher ausgesetzt wurden oder die Honeymoon-Insel, auf der gerade einmal 2 Personen Platz haben. Wir schipperten gut eine Stunde über den See und kamen dem anderen Ufer immer näher. Dort ist die Natur sich selbst überlassen, es gibt keine Wanderwege, nur Dickicht. Gerne wäre ich noch weiter über die Seen geschippert, aber auch die schönste Bootsfahrt geht einmal zu Ende. Der Kapitän empfahl uns die drei Wanderwege abzulaufen, da diese besonders schön seien und eine tolle Aussicht parat halten würden. Gehört, getan.




Die drei Wanderrouten: Die drei Wanderrouten führen durch den dichten Eichenwald, der für den National Park typisch ist. Die drei Wanderwege heißen: Mining Trail, Library Point und Governer's Rock. Wer sagt eigentlich, dass das nur Wanderwege seien? Wir bretterten mit unseren Rädern über Stock und Stein und schafften alle drei Wege binnen 40 Minuten. Für die Aussicht hat es sich glatt gelohnt wieder im Dunklen ohne Licht am Rad den steilen Berg hochzuradeln. Natürlich wieder mit Verschnaufpause beim Lidl. (Ich sollte mal bei Lidl wegen einer Blogkooperation anfragen ;) ) Wir waren auch am 2. Tag nicht in Killarney in einem Restaurant, sondern haben uns mit Salat und frischen Brötchen aus dem Supermarkt versorgt. Lidl in Irland ist so viel besser als in Deutschland.


Aussicht Governer's Rock


Abendstimmung im Park

Killarney Innenstadt: An unserem letzten Tag in Killarney, es war gleichzeitig Halloween, begrüßte uns ein kleines süßes Monster im Polizisten Kostüm zum Frühstück. Der kleine Sohn der Familie hüpfte fröhlich im Kostüm und mit bemaltem Gesicht durch die Küche. Nach dem Sharon unser Gepäck in die Stadt gebracht hatte, deponierten wir es im Bahnhof und schlenderten anschließend durch Killarney. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass Killarney keine Sehenswürdigkeiten hätte. Und es stimmt. Wir gingen also in die erste Kirche, von dort aus gingen wir zu Mc Donalds einen Kaffee ziehen. Anschließend machten wir einen Stadtbummel, landeten aber doch nur wieder in einer anderen Kirche, wo ich eine Steckdose fand und mein Handy auflud. ;) Die Natur um Killarney herum ist halt viel sehenswerter: Nationalpark und Ring of Kerry. Einen Souvenir Tipp hab ich dann aber doch: Wenn ihr mal in Killarney seid und euch langweilig ist, ihr auch nicht euer Handy in der Kirche aufladen müsst, dann schaut euch die Fotos und Fotobücher von Peter Cox an. Er hat eine Gallerie in der Innenstadt.



Genügend Akku zu haben, ist halt die wichtigste Stufe in der Bedürfnispyramide :D

Wir hätten noch gut und gerne zwei Tage länger bleiben können, dann hätten wir uns die Gap of Dunloe und die Ladies View angeschaut. Beide Orte sind super mit Rädern im Rahmen einer Tagestour zu erreichen. Aber man soll sich ja was aufheben, um noch mal wiederkommen zu können. 

Zur Gap of Dunloe gibts einen Boots-Shuttle. Kostet pro Weg mit Rad 13,50 € und ist super praktisch, da man nur eine Tour fahren muss. Man fährt vom Ross Castle bis zur Gap of Dunloe ca 1,5 h mit dem Boot, mit dem Rad dann noch mal 1,5 h wieder zurück. Ich habe gehört, dass dieser Weg auch wieder hügelig ist.


So ihr habt es gleich geschafft, ich will euch nur noch schnell meine Tipps und Hinweise verraten:

- Räder ausleihen kostet 15 € pro Tag, diese sind ohne Licht, aber mit Schloss, daher wenn jemand eine abnehmbare Fahrrafleuchte hat, mitnehmen.
- Wir können O'Sullivans Cycles als guten Verleih empfehlen, die hatten Räder von der Marke KTM und co.
- Der Eintritt in den National Park und in die Gärten ist frei. Schließlich ist auch schon der Rest teuer genug.
- Es gibt ein Café am Muckross House. Dort ist immer viel los und die Preise sind z. T. auch gesalzen. Relativ günstig bekommst du eine Suppe + Brot für 3,90 €. Ein Stückchen Kuchen schlägt mit 3,00 €  ins Budget, und wer dazu einen Cappuccino schlürfen will, muss noch einmal 2,90 € berappen. Sandwiches gibts ab 4,90€ und ein üppiger warmer Lunch startet ab 10 €.
- Die Radwege sind gut ausgebaut, aber teilweise einspurig zu befahren, was aber keiner so wirklich beachtet.  Soll heißen: Man kann trotzdem den gleichen Weg für den Rückweg nutzen, das Verbot kann man ignorieren, ein Mann aus Killarney meinte zu uns, dass der Rückweg über die Bundesstraße auch nicht sicherer sei.
- Die Wege sind sehr hügelig, man sollte etwas Kondition mitbringen. Den Park per Rad zu erkunden, ist schon am besten, da der Park so groß ist.




Soviel Spaß ist doch nicht kostenlos, oder? Eine kleine Kostenaufstellung

- Zug Dublin - Killarney pro Person und Fahrt ca. 30
- AirBnB für 3 Nächte pro Person 75 € mit Frühstück
- Rad pro Tag 15 €
- Kutschfahrt ca 40 € 
- Eintritt Ross Castle 4 €
- Muckross House 9 €
- Kahnfahrt zur Gap of Dunloe ca. 13 €
- 3 Postkarten 1 €
- Briefmarken, je 1,10 €
- Bootstour 10 €
- Lunch pro Tag in der Muckross Cafeteria 9 €
- Lunch ausm Lidl ist wesentlich günstiger ca. 2 bis 4 €
(Lidl ist Richtung Upper Village direkt am Kreisverkehr, auf Ring of Kerry Route)

Für ein Wochenende, mit drei Übernachtungen und Mieträdern, solltest du zw. 200 und 300 € einplanen. Der Betrag variert je nach Aktivitäten und Essgewohnheiten.

Ich hoffe dir hat mein Beitrag gefallen, ich freue mich auf alle Fälle wieder auf eure Kommentare. Schreibt mir doch vielleicht, ob ihr schon einmal selbst dort ward, oder ob ihr mir andere Orte in Irland empfehlen könnt.  


2 Kommentare:

  1. Hallo Myriam,

    oh was ein toller Ausflug. Da bekommt man direkt Lust auf ein Reise nach Irland. Ich habe es bisher leider nie auf die "grüne Insel" geschafft, aber schon viel gehört. Ich sehe schon, es muss in der nahen Zukunft unbedingt auf unsere Reiseliste. Danke für die tollen Eindrücke und die ausführlichen Informationen.

    Viele Grüße,
    Tanja

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    1. Liebe Tanja,

      nachdem ich deinen Kanada Reisebericht gelesen hatte, habe ich meinem Freund direkt eine Whatsapp Nachricht geschickt, dass ich nach Kanada will und dass dort nächstes Jahr die Nationalparks kostenlos sind. Ich will auch unbedingt noch einmal länger nach Kanada reisen, also für 2-3 Wochen. Dann reisen wir also in die Länder, die die jeweils andere bereits erkundet hat. Witzig. :)

      Irland ist wahrscheinlich im Frühjahr noch schöner, wenn alles blüht und kleine Lämmer über die grünen Wiesen springen. Fliege aber nicht zu St. Patricks, da ist es sicherlich besonders teuer.

      LG Myriam

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