Sonntag, 6. Mai 2018

Abenteuer Brodenbach: Die lebendige Ehrenburg*

Seit ich die Waringham-Hörspiele von Rebecca Gablé verschlinge, interessiere ich mich wieder mehr für die Geschichte des Mittelalters sowie das Leben auf Burgen und Schlösser. Daher war der Besuch der Ehrenburg eines von vielen Highlights während meiner Bloggerreise an die Mosel. Am Montag hab ich bereits den ersten Teil unseres #AbenteuerBrodenbach veröffentlicht. Für alle, die diesen Beitrag nocht nicht gelesen haben und wissen möchten, was mich an die Mosel verschlagen hat, ist hier der Link: Ein Wochenende an der Mosel.

Die Ehrenburg bei Brodenbach an der Mosel
*Kennzeichnung: Ich wurde auf diese Reise eingeladen.


Zwar spielt die Waringham-Saga von Rebecca Gablé hauptsächlich auf den britischen Inseln, aber das Leben auf einer Burg im Mittelalter sollte überall so ziemlich gleich gewesen sein, oder? 



An allen Sonn- und Feiertagen von Ostern bis Allerheiligen laden die neuen Burgherren zur "Lebendigen Burg" ein. Um 11 Uhr öffnet sich das große Tor der über 850 Jahren alten Burg und den großen und kleinen Gästen wird einiges geboten. Ihr könnt auf eigene Faust die Burg erkunden oder an einer Führung teilnehmen, die besonders auf Kinder abgestimmt ist, teilnehmen. Nachdem ihr auf den höchsten Punkt der Burg gestiegen seid und von oben die Mosellandschaft mit zahlreichen Weinbergen gesehen habt, könnt ihr euch mit traditionellen Gerichten aus der Burgküche stärken. Ich hoffe, ihr habt auch ein paar Taler einstecken. Denn auf der Burg müsst ihr mit Talern bezahlen. (Könnt ihr an der Burgkasse zu einem guten Kurs umtauschen.) Nach dem deftigen Mahl müsst ihr eure Fähigkeiten beim Bogen- oder Katapultschießen unter Beweis stellen. Wer lieber das historische Handwerk für sich entdecken möchte, schaut dem Schmied, dem Burgtöpfer, der Magd, die mit euch filzt oder dem Trogschnitzer über die Schulter.

Neben dem Burgtor wurde Musik gespielt

Blasebalken des Schmieds

Der Schmied auf der Ehrenburg bei der Arbeit

Neben den lebendigen Burg Sonntagen finden auch weitere Themenfeste, Burgbrunchs, Burgdinner oder vielfältige kulturelle Highlights auf der Burg statt. Nähere Informationen findet ihr auf der Homepage der Ehrenburg. Wem das noch immer nicht reicht, bucht einfach ein Zimmer im Burghotel. Es wurden 13 Kemenaten stilecht und individuell eingerichtet.

Im Inneren der Ehrenburg

 

Zur Geschichte und zum Bau der Burg:

 

Im Jahre 1161 wurde die Ehrenburg erstmals urkundlich erwähnt. Das ist bereits 857 Jahre her. Es handelt sich hierbei um eine sogannte Spornburg. Das bedeutet, dass die Burg auf einen Felsen gebaut wurde, der nur von einer Seite zugänglich ist, da die anderen drei Seiten steilabfallen. Dadurch musste die Burg nur nach einer Seite verteidigt werden und war somit topografisch gut gelesen. Ein weiterer Vorteil des Baus auf einen Feldsvorsprung war, dass man nicht so tief nach Grundwasser graben musste wie etwa direkt auf dem Gipfel. Trotz ihrer besonderen Lage blickt die Burg auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Es gab u.a. Fehden mit den Nachbarn aus Trier und Koblenz, im 30-jährigen Krieg besetzten Spanier die Burg und 1689 sprengten französische Soldaten einen Teil der Burganlage. Da ist die Gegenwart der Burg viel friedlicher:  Die Burg ist seit 1991 in Privatbesitz und wird aus Mitteln des gemeinnützigen Freundeskreis der Ehrenburg e.V. erhalten und wiederaufgebaut. 

 

Der Bergfried (Doppelturm) dient heute als Aussichtsplattform

Die Burg ist eine Ruine (teilweise wieder aufgebaut).

Blick vom Bergfried auf die einzig zugängliche Seite der Burg

  
Öffnungszeiten der Burg: Frühlingsanfang bis Allerheiligen wochentags ab 10 Uhr, sonn- und feiertags ab 11 Uhr

Eintrittspreise: An Wochentagen 3,50 EUR, ermäßigt 2,50 EUR; zur Lebendigen Burgg und zu Themenfeste 4,50 EUR, ermäßigt 3,50 EUR.

Burgessen

Weitere Burgen und Schlösser in der Umgebung:
  • Burg Thurant
  • Burg Eltz
  • Weitersburg
  • Genovevaburg
  • Schloss Bürresheim
  • Reichsburg Cochem
  • uvm. 

Mir hat der Besuch der Ehrenburg sehr gefallen, auch wenn ich mir während der Führung mehr Infos für Erwachsene gewünscht hätte. Aber für Familien mit kleinen Kindern ist die Führung top. Ich konnte mir aber trotzdem ein bisschen vorstellen wie wohl früher das Leben auf einer Burg war. Wie die Ritter in die Burg geritten sind, wie dort Markttage stattgefunden haben oder wie die Familie dort gelebt hat.

Besucht ihr auch so gerne Burgen, Schlösser und Ausgrabungsstätten wie ich
oder findet ihr das genauso langweilig wie Museen im Allgemeinen? 

Ich mit einem Holzschwert der Ehrenburg

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