Nach
unserem Zwischenstopp in der Hacienda Yaxcopoil fuhren wir weiter zur Ausgrabungsstätte Uxmal, die ca. 80 Kilometer südlich von Mérida liegt. Daher ist sie nicht mehr von der Riviera Maya aus als Tagesausflug zu erreichen und nicht so überfüllt. Uxmal gehört mit Chichén Itzá zu den bedeutendsten aller Mayastätten Yucatáns und wurde um 400 nach Christus gegründet. Den Höhepunkt seiner wirtschaftlichen und religiösen Macht hatte die Stätte zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert. Bis zur Invasion der Tolteken im 12. Jahrhundert sollen hier bis zu 20.000 Menschen gelebt haben.
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Die Pyramide des Wahrsagers |
Den Eintritt besteht aus zwei Teilen, die auch an separaten Kassen zu zahlen sind und Touristen zahlen deutlich mehr als Einheimische. Es gibt einen kleinen Ankunftsbereich mit Restaurants, Souvenirshops, kleinen Getränkeläden, einem Geldautomaten und sauberen Toiletten. Als wir zur Mittagszeit ankamen, war die Anlage kaum besucht. Wahrscheinlich war dies die Zeit zwischen den Reisegruppen.
Der Rundgang startet bei der großen ovalen Pirámide del Enano o Adivino (Pyramide des Wahrsagers). Der für die Maya-Architektur ungewöhnliche ovale Grundriss beträgt 85 x 50 Meter. Leider kann man auf diese 38 Meter hohe Pyramide nicht hochklettern, aber man kann auf die benachbarte viereckige Pyramide Cuadrángulo de las Monjas (Viereck der Nonnen) hochsteigen und die ovale Pyramide so von verschiedenen Seiten betrachten. Bei näherem Hinschauen sieht man die filigranen Muster und die exakt gerade geschnittenen Steinquader. Uxmal wurde dreimal überbaut und so sieht man auch an der Pyramide des Wahrsagers mehrere Baustile. Die älteste Struktur soll aus dem 6. Jahrhundert und die jüngste aus dem 10. Jahrhundert stammen. Uxmal wird mit "der dreifach Gegründeten" übersetzt.
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Der Weg vom Eingangsgebäude führt direkt zur Pyramide des Wahrsagers. |
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Exakt geschnittene Steinquader |
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Fassade im Puuc-Stil |
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Überblick auf die Ruinen von Uxmal |
Selbst in der Mittagshitze wurden wir von kleinen Mücken angegriffen. Daher hatten wir auch nicht die Ruhe und Ausdauer uns alles ganz genau anzuschauen. Aber selbst bei dem kleinen Rundgang ist man 1-2 Stunden unterwegs. Als nächstes erklommen wir die freigelegten Stufen der Gran Pirámide von deren Spitze man einen wundervollen Ausblick über die gesamte Anlage hat und bis zur Pyramide des Wahrsagers blicken kann. Von dort aus sahen wir auch den fast 100 Meter langen Palacio del Gobernador (Gouverneurspalast). Dieses beeindruckende Gebäude gilt als Meisterwerk der Maya-Architektur. Es ist der längste Fassadenbau der Mayas und soll als Versammlungshaus gedient haben. Das Mosaikband besteht aus mehr als 20.000 einzelnen Steinen. Bei der Besichtigung des Gouverneurspalastes wusste ich sofort, dass dieses Gebäude nicht zum Wohnen gedient haben kann. Es ist möglich in den Palast hineinzugehen. Ich kann es euch aber wirklich nicht empfehlen. Im Inneren stinkt es widerlich nach Urin, überall liegt Vogelkot und die Tiere werden durch das Betreten aufgescheucht und verlassen fluchtartig das dunkle Innere.
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Fresken auf der Großen Pyramide |
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Gran Pirámide |
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Überblick von der Großen Pyramide auf Uxmal |
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Palacio del Gobernador (Gouverneurspalast) |
Gute Reiseführer haben einen kleinen Plan von der Anlage und erklären die wichtigsten Gebäude und Ruinen. Es reicht völlig aus die Seiten im Reiseführer vor Ort zu lesen, um sich zu informieren. Am besten sucht man sich dazu ein schattiges, mückenfreies Plätzchen aus und trinkt ein kaltes Getränk dazu. Ein Besuch in Uxmal lohnt sich, da man anders als in Chichén Itzá auf einige Ruinen klettern darf und der Baustil zu anderen Ausgrabungsstätten variiert.
Nach unserer zweistündigen Besichtigung sind wir die ca. 170 Kilometer auf den Bundesstraßen MEX 184 und MEX 180 nach Campeche gefahren. Letzere ist von deutlich besserer Qualität als die MEX 184. Dort sind die Schlaglöcher teilweise so groß, dass wir auf die andere Fahrbahn ausweichen mussten. Auf der MEX 180 gibt einen Polizei Checkpoint, den wir einfach passieren konnten. Diese Straße ist belebter. Hier gibt es Straßenverkäufer, die sich um die vielen Topes (Bodenschwellen) scharen und ihre Ware feil bieten. Es gibt sogar Rastplätze und die linke Spur ist teilweise mit parkenden Trucks belegt.
Es besteht aber auch die Möglichkeit in der Nähe der Ausgrabungsstätte Uxmal zu übernachten (soll teuer sein, Ticul soll eine günstigere Alternative sein) und sich noch das Schokoladenmuseum anzusehen.
Besucherinformationen:
- Die Parkengebühren kosten 30 mex. Pesos.
- Für den Besuch benötigt ihr eine Kopfbedeckung, Sonnencreme, Mückenspray, viel Wasser und eine Kleinigkeit zu essen, da die Restaurants teuer sind.
- Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit schwitzt man extrem. Daher auch an Wechselkleidung denken. (Wir sind an dem Tag 2 Mal durchgeschwitzt.)
- Ein Guide, der euch persönlich die Ausgrabungsstätte zeigt, kostet 800 mex. Pesos. Deutschsprachige Guides gibt es auch.
- Die Anlage ist täglich von 8-17 Uhr geöffnet.
- Der Eintrittspreis für Touristen beträgt 247 Pesos (ca. 11 EUR) Einheimische zahlen wohl nur 111 Pesos, jedenfalls ist dies der Preis, der auf der Homepage angegeben wird. [Der Umrechnungskurs liegt meistens zwischen 20 bis 25 Pesos für einen Euro.]
Im nächsten Reisebericht erfahrt ihr wie es uns in Campeche am Golf von Mexiko ergangen ist, wie wir die berüchtigte Bundesstraße MEX 186 zwischen Escarcega und Calakmul erlebt haben und wie uns das Hotel Puerta Calakmul im Dschungel gefallen hat. Außerdem berichte ich euch von der gleichnahmigen Ausgrabungsstätte inmitten eines dichten Waldes an der Grenze zu Guatemala. Bleibt gespannt!
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