Sonntag, 26. Mai 2019

La Gomera im Überblick - Die Anreise mit der Fähre ab Teneriffa

Seit vier Jahren fliegen wir nun schon, oft davon im Winter, auf die Kanarischen Inseln, um dort etwas Sonne zu tanken. Auf die fünf großen Inseln Teneriffa, Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria und La Palma gibt es viele internationale Direktflüge ab Deutschland. Bei La Gomera und El Hierro sieht es anders aus. Diese beiden Inseln erreicht man am besten mit der Fähre ab Teneriffa.



Flug ab Deutschand

Direktflüge auf die Kanarischen Inseln sind ab Deutschland oft günstig zu haben. Wir fliegen am liebsten von Leipzig aus oder fahren mit dem Bus bzw. der Bahn nach Berlin. Nach der AirBerlin/NIKI Insolvenz mussten wir einmal umbuchen und flogen ab Hannover los. Ansonsten sind wir bereits mit Condor, TUIfly, SunExpress und Ryanair auf die Kanaren geflogen. Auch Eurowings und andere deutsche und spanische Airlines fliegen regelmäßig auf die Kanarischen Inseln. Ein Nonstopflug dauert ab Deutschland zwischen 4 bis 5 Stunden.

La Gomera besitzt zwar einen Flughafen (GMZ), dieser ist aber nur mit Propellermaschinen ab Teneriffa Nord zu erreichen. Die Urlaubsflieger aus Deutschland landen in der Regel in Teneriffa Süd. Es gibt zwar auch internationale Verbindungen nach Teneriffa Nord. Dieser Flughafen ist allerdings recht weit vom Fährhafen im Süden entfernt. Daher ist der schnellste und günstigste Weg einen Flug nach Teneriffa Süd zu buchen und anschließend mit der Fähre nach La Gomera überzusetzen.

Es ist auch möglich von Gran Canaria über den Flughafen Teneriffa Nord nach La Gomera zu fliegen. Mit der Airline Binter Canarias kostet das ab 41 EUR und man ist ca. 1,5 Stunden unterwegs. Die kanarische Fluggesellschaft Binter ist recht zuverlässig. Wir sind bereits mit ihnen von Lanzarote nach Teneriffa geflogen und ich bin einmal allein von La Palma über Gran Canaria nach Fuerteventura geflogen, um von dort aus einen günstigen Flug nach Leipzig zu nehmen.

Da unser Flug ab Berlin Schönefeld um 6.45 Uhr nach Teneriffa Süd starten sollte, fuhren wir am Vortag bereits mit dem Flixbus nach Berlin und übernachteten im Intercity Hotel. Unser Zimmer war neu eingerichtet und sauber. Das hoteleigene Restaurant war teuer und leider war das Essen auch nicht besonders gut. Dafür ist es aber nur 5 Minuten zu Fuß und eine Ampelkreuzung vom Flughafen Schönefeld entfernt. Wir starteten mit ein paar Minuten Verspätung, da unser Flugzeug noch enteist werden musste. Die Ryanair Maschine war neu und bot für einen 5 Stunden Flug ausreichend Beinfreiheit. Für den Hin- und Rückflug inkl. 20 kg Aufgabegepäck habe ich 155,97 EUR bezahlt. Gebucht hatten wir weniger als 2 Monate vor Abflug.

Die Expressfähre von Fred Olsen

Taxi zur Fähre

Als wir gegen 11 Uhr auf Teneriffa landeten, gingen wir direkt zum Taxistand. Dieser befindet sich direkt am Ausgang auf der rechten Seite. Über die Taxikosten informiert ein Hinweisschild am Parkplatz und Aufkleber in den Taxen. Laut Reiseführer ist es üblich sich ein Taxi mit anderen Reisenden zu teilen und so sprach uns tatsächlich eine ältere Dame an, ob wir mit ihr das Taxi zur Fähre teilen würden. Wir willigten ein und am Ende standen 25,80 EUR für ca. 30 Minuten Fahrt auf dem Taxameter. Also pro Person inkl. Trinkgeld 10 EUR.

Eine Taxifahrt vom Flughafen Teneriffa Süd zum Fährhafen Los Cristianos kostet zwischen 25 und 30 EUR und dauert circa 30 Minuten. Der Taxifahrer fährt bis zum Hauptgebäude des kleines Fährhafens. Da es unterwegs zu einem Stau kommen kann, plant ein bisschen Pufferzeit mit ein. Alternativ gibt es auch Busse, die zwischen dem Flughafen und dem Fährhafen verkehren, die brauchen aber deutlich länger.


Fährfahrt nach La Gomera

Zwischen Los Cristianos auf Teneriffa und San Sebastián de La Gomera verkehren täglich mehrere Autofähren der Reedereien Naviera Armas oder Fred Olsen Express. Die einfache Strecke pro Person kostet bei Naviera Armas ca. 32 EUR bei einer angegebenen Fahrzeit von ca. 1 Stunde. Eine einfache Fahrt kostet auf dem Fred Olsen Express ca. 34 EUR bei einer Fahrzeit von 50 Minuten.
Der Fred Olsen Express legt 3 Mal am Tag ab: morgens, mittags und abends. Naviera Armas legt zwischen 2 und 3 Mal am Tag ab: morgens und abends sowie an einigen Tagen auch mittags. Wir haben unsere Tickets über Direct Ferries online reserviert und mit der Kreditkarte bezahlt.

Der späteste Hafen-Check In muss 30 Minuten vor der Abfahrt erfolgen. Wir sind mit unserer Online-Reservierung direkt nach dem Aussteigen aus dem Taxi zum Schalter von Naviera Armas gegangen und haben unsere Bordkarten für den Hin- und Rückweg erhalten. Das Hafengebäude ist sehr übersichtlich, sodass man den Schalter auf den ersten Blick sieht. Vor Ort haben wir gesehen, dass etliche Fahrgäste das Ticket erst am Schalter gekauft haben und nicht - wie wir - vorreserviert haben. Ob die Fähre mal ausgebucht ist, sodass man keinen Platz darauf findet, kann ich nicht sagen. Habt ihr damit bereits Erfahrungen gemacht? Bei einer möglichen Flugverspätung wäre es besser das Ticket erst vor Ort zu lösen. Eine halbe Stunde vor dem Ablegen wurde auch unser Gepäck in ein Fahrzeug geladen und auf die Fähre gefahren. Dafür wird ein Code auf der Bordkarte gescannt, der dann als Aufkleber auf den Koffer kommt. Das Gepäckfahrzeug wartet am Ausgang des Hafengebäudes auf die Passagiere - man kann es nicht verfehlen. Bei der Fähre Fred Olsen habe ich Gepäckwagen gesehen. Bei der Abgabe des Gepäcks und dem Betreten der Fähre muss man sich ausweisen.

Auf der Fähre gibt es Außendecks mit Sitzmöglichkeiten und im Innenbereich gibt's auch viele Tische mit Stühlen und Liegestühle. Das Bordrestaurant hat direkt nach dem Ablegen geöffnet und verkauft kleine Snacks und Getränke. Ein Sandwich (1 Käsescheibe + 1 Wurstscheibe), ein Melonensalat und ein Getränk kostet 2,50 EUR. Ein frisch gepresster O-Saft kostet auch 2,50 EUR und ist sehr zu empfehlen. Unter Deck gibt es auch noch einen kleinen Laden. Während der gesamten Fahrt hört man den Schiffsdiesel röhren. Die Überfahrt dauert insgesamt auch 1,5 Stunden. Auf der Strecke hat uns sogar die Expressfähre von Fred Olsen überholt, die eine halbe Stunde später abgelegt hat. Auf La Gomera angekommen, geht man von Deck zum Hafengebäude und nimmt dort seinen Koffer wieder in Empfang. Auf der frühen Rückfahrt ab La Gomera gab es den Gepäckservice allerdings nicht und wir mussten unsere Koffer selbst auf die Fähre schleppen.

Von Teneriffa Süd aus gibt es auch Verbindungen zum Valle Gran Rey und ab San Sebastián de La Gomera gibt es auch Fährverbindungen nach La Palma und El Hierro. 
Außerdem ist es möglich ab Südspanien mit einer Autofähre anzureisen. Die Gesellschaften Acciona Trasmediterránea und Naviera Armas bieten Verbindungen zu den Kanarischen Inseln an. Die Fahrzeit beträgt 48 Stunden.  

Links im Bild: Hier wird das Gepäck der Fährgaste abgeholt.

Leinen los! Auf der Fähre hat man einen tollen Ausblick auf den kleinen Hafenort Los Cristianos.


Mietwagen auf La Gomera

Auf den Kanarischen Inseln haben wir bislang gute Erfahrungen mit der Mietwagenfirma Cicar gemacht. Die Mietwagenstation befindet sich im Häuschen des Fährgebäudes und nicht in den Bungalows davor. Unseren Mietwagen, auf La Gomera ein Opel Corsa E, haben wir vorab online reserviert ohne Kreditkartennutzung und vor Ort bar bezahlt. Für 11 Tage haben wir ca. 190 EUR bezahlt - ohne Selbstbeteiligung mit Vollkaskoversicherung. 

Da es während unserer letzten Tage auf der Insel sehr stürmisch war, fielen etliche Gesteinsbrocken von den Berghängen. Auf unserem Rückweg zur Fähre in San Sebastián fuhren wir über einen spitzen Stein und hatten vorne rechts einen Platten. Es goss in Strömen und war um halb 6 Uhr morgens noch dunkel draußen, sodass wir bei diesen widrigen Bedingungen mit der Handylampe den Reifen wechseln mussten. Ein Mann hielt an und half uns. Nach einer halben Stunde konnten wir unsere Fahrt fortsetzen und erreichten noch die 7 Uhr Fähre nach Teneriffa. Auf der Fähre schrieb Basti der Mietwagenfirma eine E-Mail und erklärte was passiert war. Als wir die Fähre bestiegen, hatte die Filiale noch nicht geöffnet und wir ließen den kaputten Reifen einfach im Kofferraum zurück. Cicar bedankte sich für die Informationen. Wir mussten nichts weiter bezahlen. Das war echt gut.

Mietwagen Kanaren Cicar
Wir haben bislang gute Erfahrungen mit der Mietwagenfirma Cicar auf La Palma und La Gomera gemacht.

Auf La Gomera waren mit einem Mietwagen von Cicar unterwegs.

Fazit: Für die An- und Abreise haben wir pro Person ca. 250 EUR bezahlt. Dies beinhaltet die Kosten für die Flüge mit Ryanair ab Berlin, 2 Taxifahrten und 2 Fährfahrten. 
Für 2 Wochen Mietwagen haben wir insgesamt ca. 200 EUR bezahlt. Unsere Finca La Era in Hermigua (bei Booking.com gebucht) hat insgesamt ca. 700 EUR für 2 Wochen gekostet. 
Pro Person ergeben sich somit Kosten von 700 EUR. Hinzukamen noch die Bustickets nach Berlin Schönefeld und eine Übernachtung am Flufhafen. Die Kosten auf den Kanaren sind variabel - liegen aber leicht unter den Kosten in Mitteleuropa.

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