Sonntag, 12. Mai 2019

La Gomera Teil 3: Auf Kolumbus' Spuren in San Sebastián

Die kleine Inselhauptstadt San Sebastián de La Gomera lernen die meisten Touristen direkt am Anfang ihrer Reise kennen, da hier die beiden Autofähren anlegen. Was viele jedoch nicht wissen: Dieser Hafen war 1492 eine wichtige Station für Christoph Kolumbus auf seinem Weg nach Amerika. Insgesamt ankerte er hier auf drei seiner Reisen. Ob er La Gomera aufgrund seiner Lage favorisierte oder weil er eine Affäre mit Beatriz de Bobadilla hatte, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. In den folgenden Jahren brachten Handelsschiffe, die auf ihrem Weg von Amerika nach Europa auf der Insel einen Zwischenstopp einlegten, etwas Wohlstand, der heute noch im Straßenbild zu erkennen ist.

Die Plaza de Las Américas liegt in unmittelbarer Hafennähe.

San Sebastián de La Gomera ist das Zentrum der Insel. Hier gibt es den Hafen, die meisten Cafés, Bars, Restaurants und den größten Supermarkt der Insel. Mehr als ein Drittel der Inselbewohner leben in der Inselhauptstadt. Das zeigt sich auch bei der Suche eines Parkplatzes in Hafennähe. Nachdem wir keinen gefunden hatten, stellten wir unseren Corsa einfach wieder am Hafen auf dem Stellplatz der Mietwagenfirma ab. Anschließend liefen wir zum Strand Playa de la Cueva mit der großen Sonnenuhr. Wenn man ein paar Schritte zur Aussichtsplattform läuft, hat man eine tolle Aussicht auf das Hafengelände:


Blick auf den kleine Hafen von San Sebastián auf La Gomera

Vom sonnigen Plaza de Las Américas geht es zum schattigen Plaza de la Constitución. Große ausladene Birkenfeigen spenden in der Mittagshitze Schatten und laden zum Verweilen in einem Straßencafé ein. Wir kehren für ein Mittagessen im Kiosco Las Carabelas. Das Restaurant im Art-déco-Stil hat etliche Tische im Schatten der Bäume aufgestellt und bietet frische Tapas-Kreationen an. Während die Smoothies mit 3 EUR günstig sind, kosten die Tapas mehr. Anschließend liefen wir die Calle Real hinauf zur Casa de Colón. In einem Vorgängerbau soll an dieser Stelle Kolumbus, spanisch Cristóbal Colón, gewohnt haben. Heute ist das restaurierte Haus aus dem 17. Jahrhundert unscheinbar. Es beherbergt Ausstellungen und der Eintritt ist frei.

Tapas in San Sebastián de La Gomera

Casa de Colón in der Calle Real

Am anderen Ende der Straße, beim Plaza de la Constitución, steht die alte Stadtvilla Casa de la Aguada. Im Innenhof befindet sich ein Brunnen an dem Kolumbus Trinkwasser für seine drei Schiffe geholt haben soll. Neben dem Pozo (=Brunnen) de Colón ist die spanische Inschrift "Mit diesem Wasser wurde Amerika getauft. Im Jahr 1492." zu lesen. Ende des 15. Jahrhunderts hatten nur Gran Canaria und La Gomera ausreichend Trinkwasser, Brennholz und Lebensmittel, um damit die Flotte vor der Abfahrt zu bestücken. Außerdem waren Teneriffa und La Palma noch nicht von den Spaniern entgültig unterworfen.
Leider war die Ausstellung zu La Gomera und der Entdeckung Amerikas an diesem Tag wegen Umbau geschlossen. Vor dem Stadthaus steht eine Kolumbus Statue und sogar die Kanaldecken tragen die Inschrift "De aquí partió Colón" (Von hier aus brach Kolumbus auf).


Das Stadthaus Casa de la Aguada beherbergt ein kleines Museum. Im Innenhof steht der  Brunnen "Pozo de Colón".

Eine Statue von Kolumbus erinnert auf der Calle Real an den großen Seefahrer.

Selbst die Gullideckel haben eine Inschrift. (In der drei geteilten Schleife nachzulesen.)

Auf dem Rückweg gingen wir am Torre del Conde vorbei. Das ist der einzige noch erhaltene Festungsturm der Kanaren. 1960 wurde der mittelalterliche Turm saniert und unter Denkmalschutz gestellt. Leider war auch dieser Turm geschlossen und so konnten wir nicht auf die Aussichtsterrasse in 16m Höhe. Also haben wir schon zwei gute Gründe, um nach La Gomera zurückzukehren.

Insgesamt gibt es in San Sebastián de La Gomera nicht so viel zu sehen, aber da es der größte Ort ist, hat die Stadt natürlich den größten Supermarkt der Insel zu bieten. Den Hiper Trébol findet ihr an der Avenida de Colón 28 im Kellergeschloss. Davor sind auch ein paar Marktstände. Der Supermarkt hat auch sonntags  bis 14/15 Uhr geöffnet. Erwartet aber nicht die gleiche Auswahl wie in einem Supermarkt auf Teneriffa. Viele Einwohner machen nämlich ihre Großeinkäufe, bspw. vor einer Familienfeier, auf der Nachbarinsel. In den Dörfern gibt es sonst nur kleinere Spars. 

Am Playa de la Cueva schaut man in Richtung Teneriffa.

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