Wenn du mich fragst, was mich am meisten auf Island beeindruckt hat, dann waren das die Wasserfälle. Ich liebe es den gewaltigen Wassermassen dabei zu zuschauen, wie sie in die Tiefe stürzen. Ich finde Wasserfälle haben fast schon eine therapeutische Wirkung. Man schaut auf den Wasserfall und Raum und Zeit scheinen in Vergessenheit zu geraten. Angesichts dieser Naturkräfte fühlt man aber auch klein und bedeutungslos.
Wir haben uns 5 wundervolle Wasserfälle in Südisland angeschaut und von diesen möchte ich dir heute berichten. Alle sind von Reykjavik aus mit dem Auto gut zu erreichen.
Hraunfossar |
Hraunfossar
Beginnen möchte ich mich mit dem Hraunfossar, der übersetzt Lavawasserfälle heißt. Auf einer Länge von einem knappen Kilometer reihen sich viele kleine Wasserfälle, die scheinbar aus dem Nichts entspringen, aneinander. In Wirklichkeit gibt es eine einfache Erklärung für das Phänomen. Das Gebiet besteht aus wasserdurchlässigem Lavagestein und ein Nebenarm des Flusses Hvítá versickert in diesem porösen Gestein oberhalb des Flusses. Das Sickerwasser trifft in ein paar Metern Tiefe auf eine wasserundurchlässige Gesteinsschicht, fließt auf dieser weiter stromabwärts und tritt an den Felswänden des Flusses Hvítá wieder zutage. Weltweit gibt es keinen vergleichbaren Wasserfall.
Auf dem Weg zum Hraunfossar sind wir an pferdegepunkteten Wiesen vorbeigefahren und haben das wundervoll blau schimmernde Wasser schon von Weitem erspäht. Auf für Touristen festgelegten Pfaden sind wir zum Wasser gelaufen, haben bei eisigem Wind Fotos geknipst und die vielen kleinen Wasserfälle bestaunt. Wenn es nicht so schrecklich windig gewesen wäre ein idealer Ort für ein Picknick. Das Rauschen der Wasserfälle klang wie leise Musik in meinen Ohren. Einige kleinere Wasserfälle waren noch gefroren und Eiszapfen deutlich zu erkennen.
Barnafoss
Nur wenige Schritte flussaufwärts gibt es einen weiteren schönen Wasserfall - den Barnafoss (Wasserfall der Kinder). Früher gab es über der Schlucht sogar eine Naturbrücke. Einer traurigen Geschichte zufolge sollen an einem Weihnachtsfest zwei Kinder, einer ansässigen Bauernfamilie, ertrunken sein, als sie über die Brücke gehen wollten und ausgerutscht sind. Die Eltern der Kinder zerstörten daraufhin die Naturbrücke, sodass sich dieses schreckliche Ereignis nie wiederholen kann.
Barnafoss |
Blick auf Aussichtsplattform und Hraunfossar |
Über eine kleine Holzbrücke gelangt man auf die andere Seite des Flusses und kann von dort aus auf eingetretenen Wegen weiter flussaufwärts laufen. Zum Schutz der kargen Pflanzenwelt ist das Gebiet eingezäunt. Von hier aus hat meinen guten Blick auf den Barnafoss. In normalen Zeiten führt der Fluss rund 80 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Nach starken Regenfällen oder zur Schneeschmelze wurden bereits über 500 Kubikmeter pro Sekunde gemessen.
Infos für Touristen: Es gibt einen kostenlosen Parkplatz mit
einem kleinen Kiosk, der im Mai jedoch noch geschlossen war. Die
Toilette ist aber trotzdem geöffnet und kostet 100 ISK. Erwähnenswert
ist vielleicht noch der Briefkasten, der an diesem verlassenen Ort ungewöhnlich erscheint.
Hraunfossar und Barnafoss |
Skógafoss
Wer zum Skógafoss will, fährt zunächst ca 900 Meter durch den Ort Skógar. Er ist einer der bekanntesten Wasserfälle Islands. Hier stürzt die Skóga, ein Abfluss des Mýrdalsjökull (Gletscher), über eine Felskante 62 Meter in die Tiefe und fließt dann ruhig in einem Teich weiter. Man kann zu Fuß ganz nah an den Wasserfall herangehen und es besteht dadurch die Gefahr sehr nass zu werden. Rechts vom Wasserfall führt eine Treppe mit ca 400 Stufen zur Fallkante nach oben. Ersteinmal oben angekommen, betritt man eine Aussichtsplattform aus Kellergitter und blickt zur Fallkante oder direkt in die Tiefe. Sich die Mühe zu machen, dort hochzulaufen, ist es in jedem Fall wert.
Circa 400 Stufen bis zur Fallkante des Wasserfalls |
Seljalandsfoss
Dieser Wasserfall ist bereits gut von der Straße aus zu erkennen und kann somit nicht übersehen werden. Der Fluss Seljalandsá stürzt hier 65 Meter in die Tiefe. Das Besondere: Es gibt einen kleinen Weg, der um den Wasserfall herumführt. Aber Vorsicht! Es ist sehr feucht, glatt und rutschig. Als wir Anfang Mai dort waren, hingen noch überall Eiszapfen und ohne Spikes an den Schuhen ist es nur mit größter Anstrengung möglich den glatten Weg hinter dem Wasserfall zu gehen. Wenn man diese Strapazen auf sich genommen hat, kann man durch den Wasserfall aufs Land blicken. Laut den Hinweisschildern sollen hier Trolle ihre Ruhe finden. Ob das auch bei den Touristenmassen noch möglich ist, sei dahingestellt. In der Nähe gibt es noch weitere kleine Wasserfälle und sogar Höhlen, die auf einer Tagestour angeschaut werden können.
Seljalandsfoss |
Rutschige Angelegenheit - Treppe am Wasserfall |
Eiszapfentreppe im Mai |
Weg um den Wasserfall herum |
Infos für Touristen: Es gibt saubere Toiletten mit Wasserspülung und Trockenpustegerät für die Hände, einen Souvenirshop und einen Imbisswagen, der für 350 ISK einen Kaffee oder für 400 ISK eine heiße Schokolade anbietet. Sandwiches gegen den kleinen Hunger hat der freundliche Herr auch im Angebot, 950 ISK. (Stand 5/2015)
Seljalandsfoss |
Gullfoss
Im ersten Reisebericht habe ich bereits über den Gullfoss berichtet, daher hier nur eine Zusammenfassung:
Der Gullfoss besteht eigentlich aus 2 Wasserfällen. Der obere Wasserfall ist ca. 11 Meter hoch und der untere Wasserfall ist ca. 20 Meter hoch. Die Höhe beträgt daher insgesamt 31 Meter. Seine Schlucht ist ungefähr 2,5 km lang und bis zu 70 Meter tief. Das Flussbett entstand durch die Erosionskräfte gewaltiger Gletscherstürze des Stroms am Ende der Eiszeit. Man nimmt an, dass der Gullfoss Wasserfall seinen Namen erhalten hat, weil abends auf das Gletscherwasser oft goldene Abendröte fällt. Es gibt aber noch andere Theorien.
Der Gullfoss besteht eigentlich aus 2 Wasserfällen. Der obere Wasserfall ist ca. 11 Meter hoch und der untere Wasserfall ist ca. 20 Meter hoch. Die Höhe beträgt daher insgesamt 31 Meter. Seine Schlucht ist ungefähr 2,5 km lang und bis zu 70 Meter tief. Das Flussbett entstand durch die Erosionskräfte gewaltiger Gletscherstürze des Stroms am Ende der Eiszeit. Man nimmt an, dass der Gullfoss Wasserfall seinen Namen erhalten hat, weil abends auf das Gletscherwasser oft goldene Abendröte fällt. Es gibt aber noch andere Theorien.
Gullfoss - Eigentlich 2 Wasserfälle |
Gullfoss im Mai - teilweise noch gefroren |
Das waren "meine" 5 Wasserfälle auf Island. Warst du schon einmal auf Island und hast einen Lieblingswasserfall, der nicht dabei war oder hast dich spontan in einen der 5 aus dem Beitrag verliebt, dann schreibe es mir in die Kommentare. Ich freue mich darauf.
Hallo liebe Myriam,
AntwortenLöschenich war noch nie in Island, aber deine Bilder lösen da gleich eine Art Fernweh aus. Wahnsinnig tolle Wasserfälle für die du dich entschieden hast.
Ganz liebe Grüße
Karin
Das Fernweh habe ich auch, wenn ich mir nochmal unsere Fotos ansehe. :)
LöschenLG Myriam
Die Wasserfälle sehen wirklich unglaublich schön aus.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Amira von Double XO
www.doublexo.blogspot.de
Danke. :)
LöschenMeine Brieffreundin war auch mal auf Island und hat auch so tolle Orte gesehen! Sehr beeindruckend!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jana
Liebe Myriam,
AntwortenLöschendas sind wundervolle Eindrücke! Die Fotos sehen wirklich grandios aus! Ich sollte Island auch mal auf meine Liste schreiben ;-)
Die Treppe sieht aber in der Tat sehr abenteuerlich aus. Ich wäre vermutlich die erste, die da im hohen Bogen runter saust ;-)
Liebe Grüße
Sarah
Hey Myriam,
AntwortenLöscheneine tolle Auflistung! Ich war im November in Island, die ganze Landschaft war unter einer tiefen Schneedecke bedeckt - ein Traum. Am beeindruckendsten fand ich den Skógafoss. Es war einfach nur imposant, wie er dort in die Tiefe gestürzt ist.
Lieben Gruß
Elisa
Im Winter wollen wir auch noch mal nach Island fliegen. Ich würde so gern mal Nordlichter sehen. :) Seit Island bin ich ein totaler Wasserfall-Fan geworden. :) LG Myriam
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